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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Ich bin entkommen. Ich habe mich versteckt und zwar … sehr lange … und bin dann ins Archiv gegangen. Ich habe mich wieder ins Schiff integriert. Aber im Archiv bin ich auf weitere Geheimnisse und Lügen gestoßen. Und deswegen habe ich beschlossen, die Wahrheit zu verschweigen, genau wie der Älteste.
    Orion sieht jetzt wieder in die Kamera.
    Orion:
    
Da ist immer noch der Notfallplan. Er ist immer noch da. Wenn das Schiff landen
muss
, ist es dazu in der Lage. Wenn du es bisher nicht herausgefunden hast, findest du das Letzte, was du noch brauchst,
in der
Godspeed.
    Orion zögert und starrt direkt in die Kamera, als hätte er mir gerade einen Hinweis von überwältigender Bedeutung gegeben. Aber die Godspeed ist riesig, und alle sind schon damit beschäftigt, die Landung vorzubereiten. Wie soll ich einen winzigen Hinweis an Bord des ganzen Schiffs finden?
    Orion:
    
Aber wenn es nicht sein muss … wenn es
irgendeinen
Weg gibt zu überleben, ohne zu landen, musst du dafür sorgen. Ich kann diese Wahrheit nicht für immer geheim halten, das ist mir klar. Aber wenn dieses Schiff irgendwie überleben kann, ohne zu landen, musst du
alles
tun, was du kannst, um diese Landung zu verhindern.
    Wovon redet Orion da? Ich dachte, seine merkwürdigen Botschaften sollten mich in die Lage versetzen, irgendeine bedeutsame Entscheidung zu treffen. Aber jetzt sagt er plötzlich genau das Gegenteil.
    Orion:
    
Egal, wie schlimm es um das Schiff steht, wenn ihr nicht aussterbt, wenn die Solarlampe noch funktioniert … bleibt hier. Und sorgt dafür, dass auch das Schiff hierbleibt. Amy, du bist mein Notfallplan. Du darfst die Leute nur als letzten Ausweg auf den Planeten las…
    Orion kann das letzte Wort nicht mehr aussprechen, weil auf dem Bildschirm plötzlich nur noch Rauschen ist. Ich bin so überrascht, dass ich beinahe den Floppy fallen lasse. Dieses abrupte Ende der Aufzeichnung weckt eine böse Vorahnung in mir, die auch nicht weggeht, als der Bildschirm schwarz wird. Und dann scrollen dicke weiße Buchstaben über den schwarzen Hintergrund, die einen Satz bilden, den ich mittlerweile fürchte.
    Folge dem Anführer.
    Das Video bricht ab.
    Dieser Satz – Folge dem Anführer. Das Rauschen. Die Tatsache, dass dieser Film auf einem Floppy war und nicht auf einer Mem-Karte. Auch dieser Hinweis muss manipuliert gewesen sein. Ich weiß nicht, ob Orions Botschaft ursprünglich noch weiterging – vielleicht wollte er mir den Code für die letzte verschlossene Tür nennen? – aber ich bin ganz sicher, dass dieser letzte Satz nicht von ihm stammt.
    Ich schaue auf und sehe mich in der Waffenkammer um. Vorhin bin ich ja nur hereingestürmt, weil ich dachte, dass jemand hier wäre. Aber jetzt schaue ich genauer hin … und entdecke etwas. Ein leeres Regal, eine Regalreihe, in der Sprengstoff fehlt.
    »Oh, Gott«, wispere ich und meine Hand berührt unwillkürlich das Kreuz an meinem Hals.
    Ich stürme aus der Waffenkammer und rase zum Fahrstuhl.
    Ich muss aufs Technikdeck. Sofort . Ich muss zu Junior. Wenn ich etwas mit Sicherheit weiß, dann meint derjenige, der dauernd »Folge dem Anführer« zu uns sagt, nicht Junior – und dieser Sprengstoff soll jeden auslöschen, der das Schiff zu landen versucht.

57
    Junior
    Obwohl die Solarlampe noch nicht einmal eingeschaltet wurde, ist das Technikdeck schon jetzt überfüllt. Ich sehe mich um und rechne fast damit, Amys rote Haare zwischen den Technikern aufleuchten zu sehen, aber nein, sie ist nicht hier. Natürlich nicht. Auch wenn sie diejenige ist, mit der ich das hier am liebsten teilen würde, ist es verrückt von mir, an sie zu denken, anstatt mich nur auf die Landung zu konzentrieren. Ich habe sie seit meinem Ausflug ins All nicht mehr gesehen – und seitdem hat sich so vieles verändert. Amy war die erste Person, der ich von der Zentauri-Erde erzählt habe, aber es kann gut sein, dass sie die letzte Person sein wird, die ich nach der Landung sehen werde.
    Ich schüttele den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Jetzt ist nicht der richtige Augenblick, um sentimental zu werden; jetzt muss ich das Schiff landen.
    Meine Füße hallen auf dem Metallboden. Die Techniker jubeln mir auf dem Weg zur Brücke zu. Sie strecken die Hände nach mir aus – um mir auf den Rücken zu klopfen, mich einfach nur voller Ehrfurcht und Dankbarkeit zu berühren. Als ich vom Energieraum in den Maschinenraum gehe, applaudieren alle Wissenschaftler und Techniker.
    Ich

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