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Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Godspeed Bd. 2 - Die Suche

Titel: Godspeed Bd. 2 - Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann. Ich muss mich auf den Planeten konzentrieren – und sie muss herausfinden, was sie will. Ich sehe die Fragen in ihren Augen, merke, dass sie nicht genau benennen will, was zwischen uns vorgeht.
    Jetzt sitzt sie still da, kann mir nicht in die Augen sehen und ihre Wangen sind fast so rosa wie ihre Lippen.
    Ihre Lippen.
    Nein.
    Ich wende mich von ihr ab. Und von ihren Lippen.
    »Was ist los?«, fragt sie leise.
    In mir steigt eine Wut auf, aber ich zwinge mich, sie nicht rauszulassen. Was los ist? Ich kann mich in ihrer Gegenwart nicht beherrschen, das ist los. Ich begehre sie so sehr, dass es alles andere verdrängt, jeden anderen Gedanken, jeden Instinkt, alle Zurückhaltung. Mein Begehren überwältigt alles – und ich fürchte, dass es nicht nur mich überwältigt, sondern auch sie.
    »Bei den Technikern, meine ich«, fügt sie hinzu, als ich nicht antworte. »Wie haben sie auf die Nachricht vom Planeten reagiert?«
    Ich runzle die Stirn. Es ist eindeutig, dass Amy so tun will, als wäre nichts passiert – aber vielleicht habe ich sie mit meiner Frustration und Ungeduld auch verschreckt. Mist. Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar und zerre so heftig daran, als könnte ich einen zusammenhängenden Gedanken aus meinem Hirn ziehen.
    »Sie machen Tests«, sage ich. »Wenn alles darauf hindeutet, dass die Zentauri-Erde bewohnbar ist, könnten wir schon in wenigen Tagen mit der Landung beginnen.«
    Amys Augen verengen sich. »Könnten?«, fragt sie.
    Wenn sie wüsste, wie es funktioniert, würde sie dieses Schiff auf der Stelle landen. »Amy«, sage ich warnend, »wir können das Schiff nicht einfach auf der Zentauri-Erde landen. Erst müssen wir sicher sein, dass es gefahrlos möglich ist.«
    »Wen interessiert denn das?«, fragt sie und hebt entnervt die Hände.
    »Mich interessiert es. Und ich bin für alle Menschen an Bord verantwortlich.«
    »Es dauert aber nur ein paar Tage, oder?«, will sie wissen.
    Möglicherweise. Wenn wir Glück haben. »Natürlich«, versichere ich ihr.
    »Okay.« Amy atmet auf. »Ich hatte Bedenken, weil … Je früher wir landen, desto besser.«
    »So schlimm ist es hier nun auch nicht«, bemerke ich, weil mich der offenkundige Abscheu in ihrer Stimme ärgert.
    Amy sieht mich ungläubig an. »Die Leute sind wütend. Marae ist ermordet worden.«
    »Ohne Phydus«, versuche ich zu erklären, »denken die Leute … und sie tun …«
    »Ach, hör auf.« Jetzt klingt Amy eindeutig gereizt. »Es gibt gute Menschen und es gibt böse Menschen. Phydus ist kein Allheilmittel. Es begräbt nur das Gute und das Böse gleichermaßen unter einem Nebel des Nichts.«
    »Aber –«, setze ich an, behalte den Gedanken aber dann doch lieber für mich. Vielleicht ist es wirklich sinnvoller, das Gute zu betäuben, wenn man damit gleichzeitig das Böse ausmerzt.
    Marae wäre auch dieser Meinung gewesen.
    »Das Wasser ist wirklich still«, bemerkt Amy.
    Ich versuche erst gar nicht, etwas gegen meinen fassungslosen Gesichtsausdruck zu unternehmen. Ist das wirklich ihr Ernst? Wir sind mittlerweile so weit, dass ich sie küsse, wir reden über die Morde und dann macht sie eine Bemerkung über den verdammten Teich?
    »Sind da eigentlich gar keine Fische drin?«, fragt sie.
    Fische. Idiotische Fische. Wir malen keine Tabellen an Wände oder stellen Wachen auf oder gehen auf Mörderjagd. Ich schätze, wenn es meine Leute sind, die ermordet werden, und nicht ihre, findet sie das einfach nicht so wichtig.
    »Keine Fische«, knurre ich. »Nicht mehr.«
    Amy schaut fragend zu mir auf. »Du bist gereizt.«
    »Verdammt, Amy, natürlich bin ich das!«, brülle ich. Sie zuckt zurück. »Es tut mir leid.« Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar. »Es tut mir leid. Es ist nur – ja. Ich bin wirklich etwas gereizt.«
    Sie greift nach meiner Hand und will etwas sagen, aber bevor sie die Chance dazu hat, werden wir von jemandem unterbrochen.

48
    Amy
    »Oh, tut mir leid«, sagt Luthor. »Ich wollte nicht stören .« Seine Miene ist zwar leer, aber er wendet den Blick nicht von der nackten Haut über meinem Hosenbund ab. Ich zerre meine Tunika so energisch nach unten, dass ich fast das handgewebte Material zerreiße.
    »Was kann ich für dich tun, Luthor?«, fragt Junior. Ich weiß nicht, ob er so ungeduldig klingt, weil Luthor uns gestört hat, oder weil Junior weiß, dass Luthor Bartie bei seiner Revolution unterstützt. Junior dreht sich um und sieht zu ihm auf. »Bei den

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