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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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sich und wir stürmen aufeinander zu. Junior drückt mich so fest, dass ich kaum Luft bekomme.
    »Was ist passiert?«, frage ich, als er mich schließlich loslässt.
    »Dein Vater will, dass ich alle rausbringe.«
    »Raus? Wohin?«
    Er sieht mich ernst an. »Zur Anlage.«
    Ich starre ihn verblüfft an. »Aber Dad –«
    Junior zuckt mit den Schultern. »Er hat mir gesagt, dass ich alle Leute hinbringen soll.«
    »Wozu?«
    Er sieht mich nur an. »Ich weiß es nicht.«
     
    Die Leute werden immer unruhiger, als Junior sie zusammenruft und sie vom Wald weg und um den See führt. Als dann noch die Anlage in Sichtweite kommt, ist die Spannung genauso explosiv wie die Bombe, die das Shuttle zerfetzt hat.
    Chris erwartet uns vor dem Kommunikationszentrum. »Was geht hier vor?«, fragt er Junior, als wir nah genug sind. Er sieht müde und schmutzig aus.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortet Junior. »Hat Colonel Martin dir nichts gesagt?«
    »Er hat nur gesagt, dass ich hier auf euch warten soll.«
    Jetzt kommt auch Dad aus dem Wald, gefolgt von den Männern, die er zur Explosionsstelle mitgenommen hat. Er spricht kein Wort, als er bei Junior, Mom und mir ankommt. Dass Chris ebenfalls dort ist, scheint ihn zu erstaunen, aber er drückt wortlos seinen Daumen auf das biometrische Schloss. MENSCH blinkt auf und die Tür öffnet sich zischend. Dad winkt Junior hinein, und ich folge ihm ungefragt und sehe Dad so trotzig an, dass er es besser nicht wagen sollte, mich hinauszuwerfen. Nach mir betreten Mom und Chris den Raum. Dad holt bereits Luft – um uns wegzuschicken, vermute ich, aber dann gibt er sich geschlagen und schließt die Tür.
    »Was ist das hier, Bob?«, fragt Mom, sofort nachdem die Tür zugefallen ist. Durch das große Glasfenster kann ich sehen, wie Dads Soldaten die Leute ans andere Ende der Anlage schieben, wo der Asphalt endet.
    »Maria –«, beginnt Dad.
    Mom sieht aus, als würde sie Dad am liebsten einen Tritt verpassen. »
Das
ist die Anlage, von der du mir erzählt hast? Wieso hast du nie erwähnt, dass sie so – so modern ist?!«
    »Ich hatte meine Befehle.«
    »Befehle! Du und deine Befehle! Ich bin deine
Frau

    Dad durchquert den Raum und greift nach Moms Händen. »Maria, lass mich erklären.«
    Sie reißt ihre Hände aus seinem Griff und wirft sie gereizt hoch. »Schön! Dann erklär’s mir!«
    Dad seufzt. »Diese Anlage ist von der ersten Kolonie gebaut worden, die von der Erde hierherkam.« Mom will ihm noch etwas an den Kopf werfen, aber Dad bringt sie mit einem seiner eisigen Blicke zum Schweigen.
    »Die ersten Siedler sahen sich … mit Problemen konfrontiert. Aliens. Hochintelligenten, aggressiven Aliens. Sie haben jeden der ursprünglichen Bewohner getötet. Und es ist nicht zu übersehen, dass sie jetzt dasselbe mit uns vorhaben.«
    Wieder will Mom etwas sagen, aber Dad hebt die Hand, um sie zum Zuhören zu ermahnen. »Wir hatten bisher keinen Kontakt zur Erde, doch in der vergangenen Nacht haben meine Techniker herausgefunden, wie sie das Signal verstärken können. Es ist uns gelungen, eine Nachricht zu senden, und wir haben auch eine Antwort empfangen können.«
    »Im Ernst?« Diesmal ist es Chris, der spricht, und er scheint es nicht glauben zu können. Dad lächelt ihm zu, und ich frage mich, ob die beiden vielleicht etwas wissen, das sie uns Zivilisten nicht verraten wollen.
    »Wir konnten der Erde mitteilen, dass wir gelandet sind und von einheimischen Kräften angegriffen werden. Und die Erde hat uns eine Antwort geschickt.«
    Dad beugt sich über den Touchscreen und schaltet ihn ein. In einem Untermenü findet er einen Textblock und tritt zurück, damit wir alle die Nachricht lesen können.
     
    NACHRICHT ERHALTEN.
    HILFE UNTERWEGS; GESCHÄTZTE ANKUNFTSZEIT IN FÜNF TAGEN.
    STATION BIETET LEBENSERHALTUNG FÜR FÜNFHUNDERT PERSONEN UND VERFÜGT ÜBER EIN WAFFENSYSTEM ZUR AUSLÖSCHUNG DER BEDROHUNG.
     
    Jeder von uns achtet auf etwas anderes. Chris fragt Dad nach der Waffe, die groß genug ist, um die »Bedrohung auszulöschen«. Mom fragt nach der Station. Junior will wissen, was für eine Art Hilfe kommen wird.
    Und ich? Ich komme nicht über diese erste Zeile hinweg.
Nachricht erhalten.
Dad hat tatsächlich mit der Erde gesprochen und die Erde hat geantwortet. Ich stoße einen erleichterten Seufzer aus, obwohl mir nicht einmal bewusst war, dass ich die Luft angehalten hatte.
    »Das weiß ich bisher«, sagt Dad und tritt von Chris, Junior und Mom weg, die ihn alle mit

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