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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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bemerke ich hoffnungsvoll.
    Dads Zweifel sind nicht zu überhören. »Deine Mutter hätte gewusst, wie sie die Blüten und den Rauch testen kann, und herausgefunden, welche Wirkung sie auf die Aliens haben. Wenn sie jetzt hier wäre …«
    »Der Plan ist immer noch besser, als zu fliehen«, sagt Chris ruhig. »Denken Sie nur daran, wie die Aliens uns angegriffen haben. Sie erkennen unsere Schwächen – was vermutlich bedeutet, dass sie dieselben haben.«
    Beim Angriff eines Pteros sieht vermutlich jeder schwach aus, aber dass die Aliens so an Phydus interessiert sind, lässt mich vermuten, dass Chris recht hat.
    »Ich weiß nicht …« Dad nimmt seine Wanderung wieder auf.
    »Denken Sie etwa, dass die Aliens uns nicht beobachten?«, fährt Chris ihn an. »Das tun sie, auch wenn sie im Moment noch mit uns spielen. Sie warten. Und wenn wir zu fliehen versuchen, werden sie uns den Rest geben. Unsere beste Taktik ist ein aggressives Vorgehen – damit rechnen sie nicht. Wir müssen etwas tun, irgendwas, das uns Zeit verschafft.«
    Dad funkelt Chris erbost an. Ich schätze, er ist es nicht gewöhnt, dass ihm jemand Befehle erteilt, der jünger ist als er und noch dazu ein Untergebener. Aber was Chris gesagt hat, scheint Dads Zweifel allmählich zu zerstreuen.
    »Ich finde, wir sollten hierbleiben«, füge ich hinzu. »Wir haben einen Berg im Rücken – von dort ist also nicht mit einem Angriff zu rechnen. Sie werden von vorn kommen, und wir haben hier wenigstens die Steinwände, die uns schützen.«
    »Vor Waffen, die ein Shuttle aus Stahl sprengen?«, gibt Dad zu bedenken, aber wirklich abgeneigt ist er nicht.
    »Besser als nichts«, kontere ich. »Du weißt doch, dass sie uns hassen. Sie wollen uns umbringen. Wir wissen nicht, wie viele es sind, sie haben bessere Waffen und wir haben nichts. Ich habe noch fünf Patronen in meiner Pistole. Wie viele hast du?«
    Dad runzelt die Stirn, und ich weiß, dass ich seinen wunden Punkt getroffen habe. Wenn wir fliehen, können wir uns nicht verteidigen. Wir können nur hoffen, dass wir schneller sind als sie.
    »Wir können nicht kämpfen. Wir können aber auch nicht weglaufen. Wir müssen uns hier verschanzen, wo wir zumindest Zugang zu frischem Wasser und die Chance haben, einen Angriff zu überleben.«
    Dad schnaubt verächtlich. »Überleben?« Er sieht sich in dem staubigen alten Steinbau um. »Das hat schon bei den ersten Siedlern nicht geklappt.«
    Chris verzieht schmerzlich das Gesicht, und es kommt mir vor, als würde Dad seine Worte bedauern.
    Ich streife das kleine Häufchen zerquetschter Blütenblätter in meine hohle Hand. »Es ist unsere beste Chance«, sage ich. »Unsere einzige Chance.«

[zurück]
56 Junior
    »Was?«, schreit Bartie so laut, dass es mir im Ohr wehtut.
    »Ich bin in einem Shuttle – nicht dem, mit dem wir von der
Godspeed
losgeflogen sind, einem Shuttle von der Zentauri-Erde –«
    »Wie zum Geier ist ein Shuttle auf die Zentauri-Erde gekommen?«
    »Das ist eine lange Geschichte, aber –«
    »Wovon redest du da?«
    »Bartie! Reg dich ab!«
    »Ich werd verrückt! Du bist in einem
Shuttle
? Und du bist
hier

    Ich grinse. »Technisch gesehen schon.«
    »Technisch gesehen? Was meinst du damit?«
    »Bartie,
hör zu
. Ich habe ein Shuttle von der Zentauri-Erde. Ich bin jetzt hier draußen. Ich kann die
Godspeed
sehen. Ich bin fast nah genug, um sie anzufassen.«
    »Ist nicht wahr!«, ruft Bartie aus. Ich würde alles dafür geben, jetzt sein Gesicht zu sehen.
    »Jetzt kommt der schwierige Teil«, fahre ich fort. »Ich habe hier so ein Röhrendings, das ich mit dem Schiff verbinden muss. Es wurde nicht dafür gebaut, an die
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anzudocken, aber ich glaube, ich kriege es trotzdem hin.«
    »Wie …? Junior, ist das dein Ernst?« Ich kann deutlich hören, wie fassungslos Bartie ist.
    »Und ob«, bestätige ich. »Du musst dafür sorgen, dass der Bereich rund um die Luke am Teich frei ist. Ich seh mir inzwischen an, wie diese Röhre funktioniert.«
    Ich beende die Dra-Kom-Verbindung und gehe von der Brücke zur Ausstiegsschleuse, die den Diagrammen an der Wand zufolge einen automatischen Adapter haben soll, mit dem ich den Ausstiegstunnel an der
Godspeed
andocken kann. Meine Füße hallen auf dem Metallboden und ich fühle mich furchtbar allein.
    Einen Moment lang wünsche ich, Amy bei mir zu haben. Das Auto-Shuttle ist so riesig, und nachdem ich die Toten zu den Sternen geschickt habe, auch so leer. Ich weiß aber auch, dass das hier

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