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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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diesen Samplern auf den Markt geworfen. Wer hat dir sonst noch gefallen?«
    Blue Gene betrachtete das von Jackie selbstgemachte CD -Cover. »The Clash. Was sollte ich von denen kaufen?«
    »Solche Fragen finde ich immer klasse. Mal sehen. Mein Lieblingsalbum von den Clash ist Sandinista!, das aber nicht jeder mag, weil sie darauf so viele verschiedene Stile ausprobieren, doch ich mag es, weil sie bei jedem Musikstil so echt klingen. Aber sicherheitshalber empfehle ich London Calling, das generell als ihr Meisterwerk gilt. Natürlich gibt’s von ihnen auch eine Menge Best-of-Sammlungen, so was wäre für dich ein guter Einstieg.«
    Sie redeten eine halbe Stunde lang über Musik, über die Pixies, die Sparks und The Smiths, Letztere seien, wie Blue Gene betonte, für seinen Geschmack zu wehleidig.
    »Hör zu: Ich wohne zurzeit im Ambassador Inn.«
    »Das hab ich auf der Anruferkennung gesehen. Ich dachte: ›Wer ruft mich wohl aus dem Ambassador Inn an?‹ Weshalb bist du da?«
    »Ich hab mich mit meinen Eltern überworfen. Wieder mal.«
    »Was ist passiert?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich will dazu nichts sagen. Es ist schlicht ein großer Schlamassel.«
    »Willst du jetzt einfach in einem Hotel wohnen bleiben?«
    »Nö. Ich mach mich bald auf die Suche nach was anderem. Ich brauchte bloß ein wenig Zeit mit Blue Gene. Verstehst du, was ich meine?«
    »Klar. Heißt das, du hilfst nicht mehr beim Wahlkampf deines Bruders mit?«
    [453] »Genau. Den ganzen Kram hab ich abgehakt.«
    »Was ist passiert?«
    Ein Teil von Blue Gene wollte es ihr erzählen. Er könnte sie über die Mapothers und all ihre schrecklichen Geheimnisse aufklären, so wie sie ihn über Heartland Championship Wrestling aufgeklärt hatte. Doch er hatte sein Wort gegeben.
    »Ich will es mal so sagen. Bist du ein Tag- oder ein Nachtmensch?«
    »Ein Nachtmensch.«
    »Also, was wäre, wenn sich herausstellte, dass du nur dachtest, du wärest ein Nachtmensch, du aber in Wahrheit ein Morgenmensch bist, was du aber nie erfahren hast, weil du morgens immer noch geschlafen hast?«
    »Hä?«
    »Vergiss es. Nur so ein Quatsch, der mir im Suff eingefallen ist. Trittst du demnächst mit deiner Band auf?«
    Jackie knurrte. » Nein . Wir finden hier in der Gegend keine Auftrittsmöglichkeit mehr. Ich war schon kurz davor, fremde Songs in Kneipen zu covern, aber die meisten Leute, die überhaupt kommen würden, um uns spielen zu hören, wären noch minderjährig, also würde das nicht funktionieren. Ich habe alle angerufen, die mir eingefallen sind, von der American Legion bis zu einem Karate-Dojo, und gefragt, ob wir dort spielen könnten, aber alle haben abgelehnt. Keiner hier in der Gegend will jungen Leuten eine Chance geben. Und dann fragen sie sich, warum junge Leute die Hälfte der Zeit high sind.«
    »Hast du im Zeughaus immer noch Auftrittsverbot?«
    »Ja. Keiner will uns haben, nicht mal in Donato Falls. [454] Keine Ahnung, was wird. Entweder lösen wir uns auf, oder wir ziehen weg.«
    »Wegziehen?«
    »Ja.«
    »Wohin denn?«
    »Weiß auch nicht. New York oder Kalifornien. New York oder Los Angeles… Auf jeden Fall an eine der Küsten. Ich hab da so eine Theorie, dass neue Ideen in den Meeren entstehen, und dann erreichen sie die Küsten, deshalb bekommt die Mitte Amerikas die neuen Ideen immer zuletzt. Beispielsweise erfahren wir offenbar immer als Letzte, dass Kriege unnötig sind.«
    »Hier ist es genauso gut wie überall sonst.«
    »Ich weiß, aber in größeren Städten gibt es mehr Möglichkeiten. Hast du dir beispielsweise schon mal überlegt, dass es in dieser ganzen Stadt kein Gebäude mit einer Drehtür gibt?«
    »In solchen Dingern sind schon Menschen umgekommen.«
    »Aber ich will damit sagen, dass ich hier nicht mal Arbeit finde. Außerdem ist das nichts Neues. Ich trage mich schon seit Jahren mit dem Hinweis, wegzuziehen. Ich tendiere zu Kalifornien.«
    »Lass es sein, Mann. Zieh nicht weg.«
    »Warum nicht?«
    »Das macht schließlich jeder. Ich dachte, du wärst anders.«
    »Ich weiß. Ich find’s ja selbst furchtbar, dass ich berühmt sein will. Also – eigentlich will ich nicht berühmt sein. Ich weiß, dass ich mit dieser Band nie berühmt werde. Oder mit [455] meinen Drehbüchern. Und ich will auch weniger den Ruhm als das Geld. Und ich find’s furchtbar, dass ich das Geld so sehr haben will, aber es würde meiner Familie und mir enorm helfen, uns eine Atempause verschaffen. Sallie Mae sitzt mir im Nacken.«
    »Wer ist

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