Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
Vom Netzwerk:
Eisbahn hat mich irgendeine Schwuchtel Vokuhila-Träger genannt. Ich hab ihm gesagt, er [291] solle die Klappe halten, sonst würde ich ihm sein Gesicht in den Hinterkopf schieben.« Jackie lachte, was Blue Gene als Beifall interpretierte. »Ich hab ihm gesagt, wenn du kneifst, bist du eine Zicke, und natürlich hat er gekniffen.«
    »Schlägst du dich oft?«
    »Nö. Ich verteidige mich halt, aber normalerweise bleibt’s bei viel Gequatsche. Meine letzte große Schlägerei war auf der Highschool, aber frag mich was anderes.«
    »Womit verdienst du dein Geld?«
    »Zurzeit arbeite ich in Johns Wahlkampfteam, was einerseits… Ich bin meinem Bruder zwar gern behilflich, bin aber eher für körperliche Arbeit geeignet als für dieses ganze Networking. Hey – sagt dir das Wort Arschgeige was?«
    »Ja.«
    »Tja, für mich ist Politik hauptsächlich Arsch kriechen. « Wieder hielt Jackie sich die Hand vor den Mund und lachte. »Davor war ich Flohmarkthändler, aber das lief nicht besonders gut. Davor war ich bei Wal-Mart.«
    »Um wie viel Uhr musstest du an Arbeitstagen aufstehen?«
    »Gegen sechs.«
    »Was hast du in deiner Freizeit gemacht?«
    »Ferngesehen. Hauptsächlich Autoshows, aber auch Wrestling, natürlich. Außerdem mag ich Jagen, Angeln, Fallenstellen, Mit-Geländewagen-Fahren, Mud Racing, allen möglichen Outdoor-Kram, obwohl ich in letzter Zeit nicht viel gemacht habe. Ich hab wohl das Interesse verloren, außerdem ist es so heiß draußen. In letzter Zeit unternehm ich viel mit meinem kleinen Neffen.«
    »Wie viele Schusswaffen besitzt du?«
    [292] »Dreizehn. Nein – zwölf, weil ich kürzlich eine zum Pfandleiher gebracht habe.«
    »Was ist dein Lieblingsfilm?«
    »Alles, wo John Wayne mitspielt.«
    »Wusstest du, dass er eigentlich Marion Morrison hieß?«
    »Halt bloß die Klappe.«
    Jackie lachte. »Das stimmt. «
    Blue Gene schüttelte den Kopf. »Du hast so viel Scheißideen, dass deine Haare braun geworden sind.«
    » Igitt. Bist du je verhaftet worden?«
    »Viermal.«
    »Schon mal im Knast gewesen?«
    »Nö. Ich hätte wahrscheinlich reingehen müssen, aber die Anwälte meines Dads haben es verhindert.«
    »Weswegen bist du verhaftet worden?«
    »Zweimal wegen Trunkenheit am Steuer, einmal wegen Drogenbesitz und einmal wegen schwerer Körperverletzung.«
    »Wen hast du verletzt?«
    »Jemanden aus der Highschool. Darüber will ich aber nicht reden.«
    »Nimmst du Meth oder Crack?«
    »Ich hab nur ein- oder zweimal Meth genommen. Darauf bin ich nicht stolz, aber du hast ja gefragt.«
    »Nur ein paarmal?«
    »Ja. Ich hab aufgehört, weil bei Cheyenne und mir in ihrem Wohnwagen ein Kind aus einer früheren Beziehung wohnte, und so was in Gegenwart eines Kindes zu nehmen ist einfach nicht richtig, verstehst du? Dass ihr Kind aufsässig war bis zum Gehtnichtmehr, spielt keine Rolle… das mit [293] dem Meth war nicht richtig. Deshalb musste einer von uns zur Besinnung kommen.«
    »Hast du eigene Kinder?«
    »Ich sag’s am besten gleich – Cheyenne und ich sollten eigentlich eins kriegen, aber dazu kam’s dann nicht. Als sie merkte, dass sie schwanger war, hat sie kein Meth und dergleichen mehr genommen, aber das konnte unmöglich funktionieren. Das war übrigens der Anfang vom Ende zwischen uns beiden, als sie die Fehlgeburt hatte, denn ich machte sie dafür verantwortlich und sie mich.«
    »Wie alt warst du, als das passierte?«
    »Ein- oder zweiundzwanzig. Es war besser so, dass sie das Kind nicht bekommen hat. Ich hätte bestimmt keinen guten Vater abgegeben. Echt, zu dieser Zeit sind sogar Opossums vorbeigekommen und haben mein Gras aufgespürt.«
    Jackie musste so lachen, dass sie sich beide Hände vor den Mund hielt.
    »Was ist?«
    »Opossums haben dein Gras aufgespürt?«
    »Aber ja. In unserem Trailer war ein ständiges Kommen und Gehen, und manchmal ließen Besucher die Fliegengittertür offen, und, bei Gott, einmal schlich sich ein Opossum in unseren Trailer, spürte das Marihuana auf, das ich in einer Socke unter dem Sofa versteckt hatte, und machte sich damit aus dem Staub.«
    »Wow!«
    »Das Viech würde ich gern in die Finger kriegen.«
    »Du bist faszinierend.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Was steckt dahinter ?«
    [294] »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, ich habe von Leuten aus gutem Hause gehört, die Aussteiger geworden sind, oder wie man das nennen will, aber du hast das auf eine ganz neue Ebene gehoben. Du hast eine Kunstform daraus gemacht. Warst du schon immer so?«
    »Ein

Weitere Kostenlose Bücher