Gödel, Escher, Bach - ein Endloses Geflochtenes Band
er erfolgreich.
Achilles: Wollen Sie mir damit sagen, daß ich auf eine Auflösung in einer untergeordneten Tonart reagiert habe?
Schildkröte: Jawohl!
Achilles: Für mich klang es trotzdem wie ein Ende.
Schildkröte: Bach machte absichtlich, daß es so klang. Sie gingen ihm einfach in die Falle. Es war absichtlich so arrangiert, daß es wie ein Abschluß klang, aber wenn Sie die harmonische Progression sorgfältig verfolgt haben, werden Sie bemerken, daß es in der falschen Tonart ist. Anscheinend sind nicht nur Sie, sondern auch diese elende Schallplattenfabrik auf den gleichen Trick hereingefallen und sie haben das Stück vorzeitig abgeschnitten.
Achilles: Was für einen üblen Streich hat uns Bach gespielt!
Schildkröte: Das ist der ganze Witz — Sie dazu zu bringen, daß Sie sich im Labyrinth verlaufen. Der Böse Majotaurus steckt halt mit Bach unter einer Decke. Und wenn Sie sich nicht vorsehen, wird er Sie jetzt zu Tode lachen und mich vielleicht dazu.
Achilles: Also auf und davon! Schnell! Rennen wir in der Rille zurück und entweichen wir nach außen bevor der Böse Majotaurus uns findet!
Schildkröte: Um Gottes willen, nein. Ich bin viel zu feinfühlig, um mit den bizarren Akkordprogressionen fertig zu werden, die sich bei einer Umkehrung der Zeit ergeben.
Achilles: Oh, Herr S., wie können wir jemals hier herauskommen, wenn wir nicht auf dem gleichen Weg zurückkehren können?
Schildkröte: Eine sehr gute Frage.
(Achilles, leicht verzweifelt, rennt planlos im Dunkeln umher. Plötzlich hört man ein leichtes Keuchen, und dann einen dumpfen Aufschlag.)
Achilles, ist alles in Ordnung?
Achilles: Nur ein bißchen wacklig, aber sonst geht's mir gut. Ich bin in ein großes Loch gefallen.
Schildkröte: Sie sind in die Grube des Bösen Majotaurus gefallen! Hier, ich helfe Ihnen heraus. Wir müssen uns beeilen.
Achilles: Vorsichtig, Herr S., ich möchte nicht, daß S IE auch hineinfallen.
Schildkröte: Keine Aufregung, Achilles, alles wird ...
(Plötzlich ein leichtes Keuchen, und dann ein dumpfer Aufschlag.)
Achilles: Nun sind Sie auch hineingefallen, Herr S. Alles in Ordnung?
Schildkröte: Nur mein Stolz ist verletzt, sonst geht's mir gut.
Achilles: Jetzt liegen wir hier wie Gurken im Glas, nicht?
(Plötzlich erklingt, beängstigend nahe, ein gewaltig dröhnendes Lachen.)
Schildkröte: Achtung Achilles, das ist nicht zum Lachen.
Majotaurus: Hi hi hi! Ho ho! Ha ha ha!
Achilles: Mir wird ganz schwach zumute, Herr S.
Schildkröte: Versuchen Sie, nicht auf das Lachen zu hören,Achilles. Das ist unsere einzige Hoffnung.
Achilles: Ich will mir Mühe geben. Wenn nur mein Magen nicht so leer wäre!
Schildkröte: Halt, phantasiere ich, oder riecht es hier nach einer Schale Popcorn mit heißer Butter?
Achilles: Ich rieche es auch. Woher kommt das nur?
Schildkröte: Von hier, glaube ich. Oh. Ich bin gerade auf eine große Schale von diesem Zeug gestoßen. Ja, tatsächlich — eine Schale voll Popcorn.
Achilles: Oh, Popcorn! Ich werd' mich dumm und dußlig daran essen!
Schildkröte: Hoffen wir, daß es nicht Pushcorn ist. Pushcorn und Popcorn sind äußerst schwierig zu unterscheiden.
Achilles: Was reden Sie da von Puschkin?
Schildkröte: Gar nichts. Sie müssen sich das einbilden.
Achilles: Toll, 's täuscht einen leicht. Aber gut, greifen wir zu.
(Und die zwei Freunde beginnen, sich über das Popcorn (oder Pushcorn?) herzumachen. Und ganz plötzlich POP! Es war also wohl doch Popcorn.)
Schildkröte: Was für eine amüsante Geschichte. Hat sie Ihnen Spaß gemacht?
Achilles: Einigermaßen. Nur möchte ich gerne wissen, ob sie jemals aus der Grube des Bösen Majotaurus wieder herauskamen. Der arme Achilles. Er wollte doch seine richtige Größe wiedererlangen.
Schildkröte: Kein Grund zur Sorge — sie entkamen, und jetzt ist er wieder von normaler Größe. Das war der ganze Sinn dieses „P OP “.
Achilles: Das war mir unklar. Nun will ich aber WIRKLICH die Flasche mit Tonic finden. Aus irgendeinem Grund brennen meine Lippen. Nichts würde mir besser schmecken als ein Glas Pop-Tonic.
Schildkröte: Ein für seine durstlöschende Eigenschaft berühmtes Getränk. An gewissen Orten hat es den Menschen fast verrückt gemacht. Im Wien der Jahrhundertwende stellte die Schönberg-Nahrungsmittelfabrik die traditionelle Herstellung von Tonic auf serielle Produktion um. Was das für eine Aufregung war, können Sie sich gar nicht vorstellen.
Achilles: Ich kann es mir schon denken, aber suchen
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