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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
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«Das war mir klar.» Dann holte sie tief Luft und sagte etwas, von dem sie nie geglaubt hätte, dass sie es je sagen würde. «Wollen wir uns noch einmal die Pläne ansehen? Außerdem könntest du mir Näheres über dieses Ding sagen, das wir suchen.»
    Myles ungläubiger Blick befriedigte Abby ungemein. «Und ich dachte   …»
    «Was, dass du ein berechnender Schweinehund bist?», fragte sie achselzuckend. «Das wusste ich bereits. Aber wir haben ja sonst nichts weiter zu tun, oder?» Sie hielt inne. «Achja, wir könnten auch versuchen herauszufinden, wie ich wieder in meine eigene Zeit zurückkomme.»
    Myles streckte resignierend die Hände von sich. «Da habe ich wirklich keinen Ansatz, wie man das herausbekommen sollte.»
    «Geht mir genauso», kommentierte sie mutlos, raffte sich dann aber auf. «Besser, als gar nichts zu tun, ist es auf jeden Fall.»
    Er legte einen Arm um sie. «Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen.»
    Sie entzog sich ihm. Das war ein zweifelhaftes Kompliment. «Das wundert mich gar nicht. Die Befreiung der Frau muss ja erst noch stattfinden.»
    «Befreiung wovon?» Er folgte ihr die Treppe hinab zu den Blaupausen, die halb zusammengerollt auf dem riesigen Küchentisch lagen.
    «Von den Männern.» Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu. Ihn zu necken machte ihr einen Heidenspaß. «In meiner Zeit machen Frauen selbst Karriere; sie dürfen wählen und hohe Ämter bekleiden. Was auch immer sie wollen.»
    Myles lehnte sich an den Rahmen der Küchentür. «Aber   –»
    Abby blickte schmunzelnd von den Plänen auf. «Zerbrich dir darüber nicht deinen hübschen kleinen Kopf. Das passiert erst in hundert Jahren, und ich möchte doch sehr bezweifeln, dass du das noch erleben wirst.»
    Er stieß sich von der Tür ab. «Was es mir nicht unbedingt leichter macht.» Er ging zielstrebig um den Küchentisch herum und zog sie zu sich hoch. «Und mein Kopf ist weder hübsch noch klein, vergiss das bitte nicht.»
    Sein Mund stieß heftig und besitzergreifend auf ihren hinab, und er zog sie eng an seinen schlanken Körper. Ihr blieben nur zwei Möglichkeiten: Kampf oder Unterwerfung.
    Sie legte ihm die Arme um den Nacken und holte ihn noch näher heran. Dann schlang sie ein Bein um ihn und brachte damit ihre Lenden aneinander.
    Schwer atmend brach er den Kuss ab.
    Abby blinzelte benommen zu ihm hoch. «Männliche Brutalität», schnurrte sie. «Muss man mögen.»
    Er packte ihre Arme noch fester. «Ich würde dir nie wehtun», beteuerte er mit rauer Stimme.
    Sie nahm ihre Hände von seinem Nacken, bedeckte seine Wangen damit und murmelte: «Es fällt dir aber nicht sonderlich schwer, mich gefügig zu machen.»
    «Du hattest nichts dagegen.»
    «Du hast mir ja auch nicht wehgetan.» Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste seine Nasenspitze. «Ich weiß nicht, was zwischen uns abläuft, aber egal, wie wütend du mich machst – ich begehre dich dadurch nur noch mehr.»
    «Das gibst du zu?» Er musterte ihr Gesicht.
    Sie hielt seinem prüfenden Blick stand. «Ich gebe es zu, obwohl ich es nicht verstehe, und ich bin mir ganz und gar nicht sicher, ob das so bleiben wird.» Grinsend flüchtete sie sich wieder in Sarkasmus. «Du hast da ein paar unangenehme Charakterzüge   …»
    Er lächelte ebenfalls. «Wie zum Beispiel, dass ich ein berechnender Schweinehund bin?», fragte er mit heiserer Stimme. «Ist das etwa schlimmer, als eine Frau zu sein, die nicht weiß, wo sie hingehört?»
    Sie zog sich beleidigt zurück. «Wie bitte? Ich weiß ganz genau, wo ich hingehöre, nämlich ganz bestimmt nicht hierher.» Abby schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass die Blaupausen sich zusammenrollten. Dann klemmte sie die Pläne unter den Arm und stolzierte davon.
    «Warte.» Myles hielt sie am Ellbogen fest, ließ sie auf ihrenfinsteren Blick hin aber wieder los. «Abigail   …», bettelte er. «Das war doch nur ein Scherz.»
    Abby blieb an der Tür stehen und trommelte mit den Fingerspitzen auf die dicke Rolle mit den Plänen. Sie wusste, dass er mit ihr spielte und sie auf dieselbe Weise neckte, wie sie ihn provozierte. «Entschuldige», sagte sie und blickte ihn an. «Ich bin immer noch ein bisschen durcheinander von der ganzen Sache.»
    Myles nickte, auch wenn sie seiner Miene ansah, dass er nicht alles verstand.
    Abby kam zum Küchentisch zurück und breitete die Pläne wieder aus. Unfähig, ihm in die Augen zu schauen, konzentrierte sie sich auf die blauen Zeichnungen vor ihnen.

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