Götter der Lust
noch etwas.» Myles holte etwas aus seiner Tasche. «Ich möchte, dass du das hier heute Abend trägst.»
Sie kniff die Augen zusammen. «Hast du meine Sachen durchwühlt?» Sie nahm den Miniatur-Vibrator aus seiner offenen Handfläche. Er hatte die Form eines Schmetterlings und hing an einem Gurt. «Das trägt man aber nicht um den Hals.»
Myles grinste. «Dachte ich mir schon.» Seine Hand glitt in seine Jackentasche zurück, und der Schmetterling erwachte in ihrer Hand zum Leben. «Trag ihn heute Abend.»
Abby hielt das Band zwischen den Fingerspitzen. «Das ist definitiv ungehörig.»
«Das Geräusch, das er verursacht, ist so leise, dass es niemand hören wird.» Er nahm sie in die Arme, küsste sie auf die Stirn und arbeitete sich dann weiter nach unten vor.
Sie versuchte auszuweichen. «Ich mache mir keine Gedanken um die Geräusche, die das Ding macht, sondern um die Geräusche, die ich von mir geben werde.»
Er ließ von ihr ab und streckte ein wenig die Unterlippe vor. «Ich werde mich davon zu nichts hinreißen lassen, ich verspreche es.» Er schaltete das Gerät aus.
Abby schüttelte den Kopf. «Du hast ja keine Ahnung …»
Er fiel vor ihr auf die Knie. «Bitte, Abby. Wozu hast du ihndenn, wenn du nie die Absicht hattest, ihn in der Öffentlichkeit zu tragen?»
«Er vertreibt meine schlechte Laune, wenn ich welche habe.»
Er grinste. «Das scheint gerade der Fall zu sein.» Er streckte die geöffnete Hand aus. «Du gestattest doch?»
Seufzend gab Abby ihm den Vibrator, der von einer Fernbedienung gesteuert wurde, und er befestigte ihn mit seinen dehnbaren Gurten zwischen ihren Beinen. Abby hob ihre Röcke und ließ Myles die Bänder so weit hochschieben, bis sie an Ort und Stelle waren.
Sie hielt den Atem an, als seine Fingerspitzen über ihre Scham strichen. Sie hätte schwören können, seinen Atem auf ihrem Spalt zu spüren. Er teilte ihre Schamlippen und platzierte den kleinen Schmetterling genau auf ihrem Kitzler.
Dann drückte er einen Kuss darauf.
Abby stöhnte leise und streckte durch ihr Kleid die Hand nach seinem Kopf aus. Er küsste sie erneut und schob seine Zunge zwischen ihre Schamlippen. Er leckte sie ausgiebig und schmeckte ihre rasch anwachsende Erregung.
«Myles», stöhnte sie, «ich glaube, meine schlechte Laune ist schon wieder weg.»
Er erhob sich rasch und strich ihre Röcke gerade. «Du trägst nicht mehr diese ungewöhnliche Unterwäsche, wie ich sehe.»
«Das Dienstmädchen meinte, sie wäre ungehörig.» Abby seufzte aus Enttäuschung darüber, dass er aufgehört hatte. «Allmählich fange ich an, dieses Wort zu hassen.»
Myles stand auf und küsste sie. Abby schmeckte sich selbst auf seinen Lippen. «Deshalb mag ich dich so.» Er küsste sie noch einmal. «Los jetzt, sonst kommen wir zu spät.»
Die Familie erwartete sie bereits im Salon. Der Herzogstand auf und begrüßte sie. «Nun erinnere ich mich auch wieder daran, warum man sagt, dass man niemals Jungvermählte einladen sollte. Weil dann das Essen kalt wird.»
Myles’ Hand glitt in die Jackentasche, und er schaltete die Fernbedienung ein. Der Vibrator legte los und ließ ihre Klitoris augenblicklich zu neuem Leben erwachen. Ihre Wangen röteten sich, und sie warf Myles einen flehenden Blick zu. Der Vibrator ging aus, und Myles’ Hand kam wieder aus der Tasche.
«Wir bitten vielmals um Entschuldigung», sagte Myles mit ausdrucksloser Miene. «Ich war so überwältigt von der Schönheit meiner Frau, dass ich ganz die Zeit vergaß. Ich hoffe, das Essen ist deswegen nicht verdorben.»
Lucy stand auf und hängte sich bei ihrem Gatten ein. «Wollen wir nachsehen?»
Abby und Myles folgten der Familie und nahmen als Letzte ihre Plätze ein. Zahllose Platten mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten standen in der Mitte des Tisches. Beim Anblick des Spanferkelkopfes rebellierte Abbys Magen. Daneben stand eine Schüssel mit Gemüse. Dahinter folgten zwei Hähnchen, eine riesige Terrine mit einer blubbernden bräunlichen Flüssigkeit, die wie Zwiebelsuppe aussah, und danach … Abby konnte es nicht sehen, ohne den Hals zu recken, und dies zu tun wäre, wie sie vermutete, ungehörig gewesen.
Da Myles ihr gegenübersaß, machte sie ihm einfach alles nach, auch beim Wein – bis sie bei ihrem dritten Glas sah, wie Myles fast unmerklich den Kopf schüttelte. Sie stellte das Glas wieder ab und konzentrierte sich auf ihr Essen: Erst die Suppe, dann Fleisch und Gemüse und schließlich zum Nachtisch
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