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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
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über ihren Nacken strich.
    Elaine wollte sich auf den Boden sacken lassen, doch er hielt sie fest, und so lehnte sie sich gegen die Backsteinmauer, den Kopf auf ihren verschränkten Armen.
    Schließlich zog er sich aus ihr zurück.
    Elaine fiel zu Boden wie ein knochenloses Bündel und drehte sich zu ihm um. «Nein, geh nicht.»
    Der Mond kam hinter einer Wolke hervor und warf sein kaltes Licht auf den kleinen Garten. Elaine blickte hoch und unterdrückte einen Schrei des Entsetzens.
    In seiner Begierde hatte Demetrios gar nicht gemerkt, wie seine Kapuze nach hinten gerutscht war. Aus seinem Kopf ragten zwei kleine Hörner, die mit ihren winzigen Graten wie die eines Ziegenbocks aussahen. Da auch sein Umhang offen stand, erkannte Elaine nun, dass das Fell, das sie gespürt hatte, nicht zu einer ungewöhnlichen Hose gehörte, sondern seine Beine bedeckte. Doch diese Beine waren nicht nur pelzbedeckt, sondern auch ausgesprochen unförmig; die Knie waren nach hinten verdreht, und anstelle von Füßen hatte Demetrios Hufe.
    Sie schlug die Hand vor den Mund. «Oh mein Gott! Was bist du für ein Wesen?»
    Er sprang zurück. «Was denkst du denn?», fragte er und blickte sich nach allen Seiten um, als suche er nach einem Fluchtweg.
    «Der – der Teufel?» Die Hörner, die Hufe – wer sonst konnte er sein? Elaine schob sich erschrocken ihre Faust ein Stück weit in den Mund.
    Demetrios lachte nervös auf. «Ich bin ein Satyr aus dem Gefolge von Dionysos und Bacchus. Ich bin kein Teufel.»
    «Aber du – du hast mich dazu verführt, Verkehr mit dir zu haben!»
    «Habe ich das?» Er trat näher, als habe er seine soeben noch gezeigte Scheu vor ihr abgelegt. «Habe ich dich wirklich gegen deinen Willen zu etwas gezwungen?»
    «N-n-nein.» Was hatte sie nur getan? Und mit welchem Wesen?
    «Ich habe dir lediglich deinen geheimsten Wunsch erfüllt – dich deinen Gelüsten hinzugeben und wahre Befriedigung zu finden.» Er streckte seine Hand aus. «Und ich werde es wieder tun, denn ich sehe, dass du trotz deiner Furcht noch immer bedürftig bist und dich zu mir hingezogen fühlst.»
    «Hingezogen?» Sie kräuselte verächtlich den Mund. «Zu einem Ungeheuer?»
    «Nicht ungeheuerlicher als die Dunkelheit in deinem Herzen.»
    Elaine rappelte sich auf und schüttelte den Kopf. «Nein, nein.» Dann drehte sie sich um und rannte davon.
     
    Dionysos zeigte auf Myles. «Nehmt diesen Mann hier und befriedigt ihn, bis er nicht mehr stehen kann.»
    Abby sah zu, wie vier Frauen, die abgesehen von ihrem langen wirren Haar, das ihnen bis auf die Knöchel fiel, splitternackt waren, sich um Myles gruppierten und ihn überredeten aufzustehen. Dann führten sie ihn weg. Myles stolperte und blickte über seine Schulter zurück zu der Stelle, wo sie zu Füßen des Gottes lag.
    Als er fort war, kniete Dionysos neben ihr nieder. «Komm», sagte er und streckte ihr die Hand hin. «Ich will dir derartige Wonnen zeigen, dass du deinem Gefährten keine Träne mehr nachweinst.»
    Abby wischte sich mit dem Handrücken die nassen Wangen ab. «Ich weine gar nicht.»
    «Ms.   Abigail Deane, glaubst du etwa, ich wüsste nicht, wer und was du bist?»
    Sie beäugte ihn argwöhnisch. «Was bin ich denn?»
    «Ein Kind der Zukunft, der Schlüssel zu meiner Erlösung und zu meinem Genuss bestimmt.»
    Abby starrte ihn mit offenem Mund an. «Woher weißt du das?»
    Sein goldenes Lächeln war voller Charme und hatte die Macht, ihre Welt ganz klein werden zu lassen, bis nur noch er für sie existierte, groß und golden und lebendig. Abby wurde schwach. Wer konnte sich schon gegen einen Gott behaupten?
    «Ich weiß das, weil ich in meinem Gefängnis dein Nahen spürte und dich hierhergebracht habe, damit du mich befreist. Ich habe lange und geduldig auf dich gewartet, meine Liebe.» Er strich ihr über die Wange. «Du bist jetzt mein.»
    Das könnte dir so passen
, dachte Abby. Dieser Gott hatte nicht mit der Befreiung der Frau gerechnet.
    Seine Berührung aber war ausgesprochen verführerisch. «Wie oft bekommt ein Mädchen schon Gelegenheit, mit einem Gott zu schlafen?»
    «Ganz schön oft, wenn man meinem Vater Zeus Glauben schenken kann», lachte Dionysos. «Und ich muss gestehen, dass auch mir in dieser Hinsicht ein gewisser Ruf vorauseilt.»
    Abby hielt den Kopf schräg. «Du sprichst so seltsam – im einen Augenblick fast archaisch, im nächsten wie zu meiner Zeit.»
    «Ich lebe zu allen Zeiten und an allen Orten.» Sein Körper leuchtete auf unirdische Weise

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