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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
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sprach für den Herzog, dass er diese Aussage lediglich mit einem kurzen Augenzwinkern quittierte. «So, dann kommt Ihr also aus der Zukunft, Mrs. – wie darf ich Euch nennen?»
    «Ich heiße Abby Deane. Ms.   Deane.»
    «Ms.? Ein solcher Ehrentitel ist mir nicht bekannt.»
    «Er wird auch erst in rund hundertfünfzig Jahren gebräuchlich», erklärte Abby.
    «Aber was bedeutet er? Seid Ihr verheiratet?»
    «Nein, und abgesehen davon geht es Euch auch gar nichts an, ob ich verheiratet bin oder nicht.» Abby biss sich auf dieLippe, als sie merkte, dass ihr Ton schärfer geklungen haben musste als beabsichtigt. «Diese Anrede soll dazu beitragen, dass eine unabhängige Frau ihren Geschäften nachgehen kann, ohne blöd angemacht zu werden.»
    «Blöd angemacht?» Der Herzog verstand kein Wort.
    «Umworben, verführt oder was auch immer. Und jetzt, da Ihr wisst, dass ich aus der Zukunft komme   –»
    «Ich kann Mr.   Hardy nur dafür bedauern, dass er offenbar eine Verrückte geheiratet hat.»
    «Ich sagte doch gerade, dass wir gar nicht verheiratet sind», schnaubte Abby und verschränkte die Arme. «Ich könnte jetzt natürlich den Rest des Tages damit zubringen, Euch zu beweisen, dass ich tatsächlich aus der Zukunft komme, aber dafür habt Ihr ebenso wenig Zeit wie ich.» Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. «Ich muss wissen, ob ich in meine eigene Zeit zurückreisen werde, wenn wir den Gott besiegt haben.»
    «Über dergleichen Dinge habe ich nichts gelesen.»
    Abby traute diesem ausdruckslosen Gesicht nicht. «Myles hat mir erzählt, er habe in einem Eurer Bücher etwas darüber gelesen, aber es sei ziemlich zweideutig gewesen.»
    «Immerhin eindeutig genug, um Euch davor zu warnen. Wie ich sehe, macht er seiner Familie alle Ehre.»
    «Das hat nichts mit seiner Familie zu tun», schnaubte Abby.
    «Womit hat es dann zu tun?»
    Seine kalten Worte brachten sie zum Schweigen. Sie wünschte sich, dass Myles sie um keinen Preis verlieren wollte, aber warum sollte er so empfinden, wenn sie ihm nichts gegeben hatte außer dem Beweis dafür, dass Götter jeden Menschen ausstechen können?
    «Das würde ich selbst gerne wissen, Euer Gnaden.»
    Winterton zuckte mit den Achseln. «Ich habe alles zu diesem Thema gelesen. Der Schlüssel wird lediglich beim Akt des Entfesselns erwähnt. Ich habe keinerlei Informationen darüber, woher der Schlüssel kommt oder wohin er geht, wenn seine Aufgabe erfüllt ist.»
    Abby kaute auf ihrer Unterlippe herum. «Wirklich gar keine?»
    «Nichts. Hätten wir gewusst, worum es sich bei dem Schlüssel handelte und wo er zu finden war, hätte ich selbstverständlich alles in meiner Macht Stehende getan, um Eure Existenz zu verhindern, das dürft Ihr mir glauben.»
    «Hm.» Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Kräfte des Herzogs bis ins Übernatürliche reichten. Aber vielleicht spielte er ja auf seinen politischen und persönlichen Einfluss an. Doch wie sollte er herausfinden, welcher Familie sie einst entspringen würde?
    «Die Hardys hingegen müssen über diese Information verfügen. Wie sonst könnte Mr.   Hardy wissen, wie man Euch am besten benutzt?»
    Der Stachel saß tief. «Er hat mich nicht benutzt.» Abby stand auf. «Hören Sie, Mister, ich bin nicht bereit, bis in alle Ewigkeit die Sklavin des Gottes zu sein. Deshalb solltet Ihr mir jetzt besser verraten, was ich zu tun habe.»
    «Die uralten, sagenumwobenen Anweisungen, wie das zu bewerkstelligen ist, sind leider verlorengegangen», erklärte der Herzog. «Somit bleibt nur noch eine Möglichkeit, nämlich dass der Schlüssel selbst handelt.»
    «Aber wie?»
    «Das könnt nur Ihr allein wissen.»
    Abby stampfte wütend auf. «Wenn ich es wüsste, stünde ich jetzt nicht hier.»
    Winterton schob die Schriftrollen beiseite und öffnete einschweres Buch. «Es gibt nur einen Schlüssel zum Entfesseln der zerstörerischen Kräfte und einen, der sie wieder unter Kontrolle bringt. Ein Schloss, einen Schlüssel, eine Möglichkeit.»
    «Das ist alles? Mehr habt Ihr nicht zu bieten?»
    Der Herzog schlug lautstark das Buch zu. «Das ist alles, was ich Euch vor dem heutigen Abend zu sagen habe, Ms.   Deane. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet – ich habe noch zu tun.»
    Abby kräuselte verächtlich die Lippen und überließ den Herzog seinen Studien. Warum sollte sie anbieten, ihm dabei zu helfen, wenn er ihr nicht mehr Hilfe anbieten konnte oder wollte als ein dämliches Rätsel? Zumal er nicht geneigt schien, sein

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