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Götter der Lust

Götter der Lust

Titel: Götter der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia May Hart
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tun muss, nur noch schwerer. Tut mir leid, Demetrios und Elaine, aber mir bleibt wirklich keine Wahl.»
    «Verstehe.» Der Satyr trottete an ihr vorbei und hielt ihr die Tür auf. «Ich hoffe, Ihr habt ebenfalls Verständnis.»
    «Wofür denn?» Abby wünschte, sie stünde näher an der Tür.
    Er schlug die Tür zu. «Dafür, dass ich Elaine so sehr liebe, dass ich Euch nicht gehen lassen kann.»
    Abby schluckte. Hatte sie richtig gehört?

Kapitel 16 
    Myles saß im Speisesaal. Entweder hatte er den förmlichen Einzug vermisst, oder sie hatten heute darauf verzichtet, denn der Herzog, seine Gattin und noch eine andere Frau saßen bereits am Tisch und aßen.
    Keine Spur von Abby, aber er hatte auch nicht wirklich mit ihr gerechnet. Bestimmt hatte Dionysos sie bei Sonnenuntergang zu sich gerufen. Er war ihr seit dem Frühstück aus dem Weg gegangen. Da der Herzog keine Anstalten machte, ihn in sein Wissen einzuweihen, war er zu dem Ergebnis gelangt, dass es wohl das Beste war, sie möglichst schnell aufzugeben.
    Vielleicht tat es ja gar nicht so weh.
    Andererseits würden ihn sein Leben lang Schuldgefühle plagen.
    Kurz danach kam Elaine mit einer Phantasiegestalt im Schlepptau, die Myles als Satyr erkannte. Er schnappte verwundert nach Luft. Diese Kreatur kam ausgesprochen selbstbewusst daher. Anhand der Gemälde und Stiche, die er kannte, hatte er sich diese Wesen immer als reichlich ungelenk und tollpatschig vorgestellt.
    Der Herzog stand auf und warf verärgert seine Serviette zu Boden. «Du wagst es, ihn hierherzubringen?»
    «Ich wage es», entgegnete seine Tochter mit hochrotem Kopf. «Ich wage es, weil wir heiraten werden.»
    «Mach dir keine falschen Hoffnungen, mein Mädchen.»
    Sie erwiderte seinen Blick mit einem Ausdruck heitererGelassenheit. «Ihr solltet Euch nicht wundern, wenn die Dinge nicht Euren Wünschen entsprechend laufen, Vater. Demetrios und ich werden zusammenbleiben.»
    «Und wo wollt ihr leben?», höhnte der Herzog. «In den Wäldern vielleicht?»
    «Unter Dionysos’ Macht werden die Wälder der sicherste Ort auf Erden sein», entgegnete der Satyr. «Und ich habe die Absicht, Eure Tochter zu beschützen, Euer Gnaden.»
    Elaine faltete unterwürfig die Hände. «Vater, gebt uns bitte Euren Segen.»
    Lange Zeit blickte der Herzog zwischen seiner Tochter und dem Satyr hin und her. Schließlich suchte er Blickkontakt zu seiner Frau, die mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken antwortete. «Also schön. Falls es mir nicht gelingt, Dionysos in seine Schranken zu weisen, sollt ihr meinen Segen haben.» Er presste die Lippen aufeinander. «Aber erwartet bitte nicht, dass ich mich für euch freue.»
    Elaine machte strahlend einen Knicks, bevor sie sich niederließ. Sie bedeutete Demetrios mit einer Geste, sich neben sie zu setzen, und irgendwie schaffte er es, seine unteren Gliedmaßen entsprechend zu arrangieren.
    Die Herzogin von Winterton legte ihre Gabel nieder. «Wo ist eigentlich Mrs.   Hardy?»
    Myles zuckte mit den Schultern. «Ich habe sie den ganzen Tag noch nicht gesehen.» Er schaute aus dem Fenster. «Aber sie wird wohl bei Dionysos sein.»
    «Oh.» Die Herzogin wirkte betroffen. «Ich hätte nicht gedacht, dass eine Ehe daran zerbrechen würde.»
    «Sie sind gar nicht verheiratet», warf der Herzog ein, während er sein Roastbeef in kleinere Stücke schnitt.
    Myles starrte ihn an. Wie hatte er das bloß herausgefunden? Hatte Abby es ihm erzählt? Aber warum? Er biss dieZähne aufeinander. Hatte sie ihn bereits verlassen? Schenkte Abby nun dem Herzog ihr Vertrauen?
    «Nicht verheiratet?», fragte die Herzogin entgeistert.
    Myles vermied es, sie anzuschauen. «Ich muss mich wohl dafür entschuldigen, dass ich Euch getäuscht habe.» Er spießte eine grüne Bohne auf. «Wir dachten, es wäre am besten so.»
    «Weil Ihr bleiben und den Gott befreien wolltet.»
    Myles hielt dem eiskalten Blick aus den blauen Augen des Herzogs stand. «Weil ich bleiben und die Statue finden wollte. Von einem Gott hatte ich keine Ahnung.»
    Der Herzog räusperte sich skeptisch.
    Myles wechselte das Thema; er war es leid, sich ständig für seine vermeintlichen Missetaten verteidigen zu müssen. «Wo ist eigentlich der junge Herzog? Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit das alles angefangen hat.»
    Der Herzog zuckte kurz mit einer Schulter. «Als echter Winterton vergnügt sich der Viscount wahrscheinlich mit einer ganzen Horde von Bacchantinnen. Ich erwarte nicht, ihn wiederzusehen.» Er wirkte deswegen nicht

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