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Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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Realzeit zurückkehren und aus nächster Nähe das Feuer eröffnen.«
    »Dann hätte die Drohne aber keine Geräusche aufzeichnen können«, wandte der Kommandant ein.
    »Vielleicht hatten sie nicht mit ihrem Auftauchen gerechnet. Es ist immerhin möglich, dass sie sie deshalb abgeschossen und danach den Realzeitbereich verlassen haben.«
    Das klingt ziemlich hypothetisch , wolle Farr antworten, als auf seiner Konsole das Symbol für einen externen Anruf aufleuchtete.
    »Mr. Morrison, ich hoffe für Sie, es ist wichtig«, knurrte er abweisend.
    »Das glaube ich schon, Commander«, erwiderte junge Mann hörbar aufgekratzt. »Wir haben einen Besucher hier, der ziemlich beunruhigende Nachrichten hat, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Ein Besucher also«, erwiderte der Kommandant sarkastisch. »Wie sieht er denn aus? Wie ein Eichhörnchen oder hat er vielleicht einen Klumpfuß?«
    »Nein, eigentlich ganz normal, im Großen und Ganzen jedenfalls. Er heißt Rilke, wie dieser deutsche Dichter, und trägt ziemlich altmodische Klamotten. Sein Englisch ist auch ziemlich lausig.«
    »Und was sagt er, dieser Rilke?«, höhnte Farr, um seine Verunsicherung zu überspielen.
    »Er erzählt etwas von Flugmaschinen, wahrscheinlich meint er so etwas Ähnliches wie Helikopter, und Soldaten, die er gesehen hätte. Und er denkt, sie sind auf dem Weg hierher.«
    »Und Sie sind sicher, dass dieser Besucher nicht aus einer Spritze kommt, die Sie sich gerade gesetzt haben, Mr. Morrison?«
    »Ganz sicher, Commander, auch wenn wir keine Ahnung haben, wie er hier reingekommen ist. Warten Sie, er will selbst mit Ihnen sprechen.«
    Das kann unmöglich wahr sein! , dachte Farr, aber die Stimme, die im nächsten Moment aus den Kopfhörern drang, klang durchaus real und sie gehörte auf jeden Fall nicht Mr. Morrison.
    »Mr. Farr, wir kennen uns nicht, aber dieser junge Mann hat mir erzählt, dass Sie ein Freund von Miriam sind und nach ihr suchen. Dabei würde ich gern helfen, aber zunächst sollten Sie sich besser selbst in Sicherheit bringen.«
    »Und vor wem?«
    »Vor den Flugmaschinen, die ich unterwegs gesehen habe. Sie sind auf dem Weg hierher und führen nichts Gutes im Schilde. Sie sind in Gefahr!«
    »Und wer sind Sie wirklich, wenn ich fragen darf?«, erkundigte sich der Kommandant.
    »Ein Dichter, dem Seltsames widerfahren ist«, erwiderte der Fremde mit seinem seltsamen harten Akzent. »Leben Sie wohl, Mr. Farr, und verlieren Sie bitte keine Zeit. Auch um Miriams willen …«
    »Wo ist sie, und wie geht es ihr?«, wollte Farr wissen, erhielt aber keine Antwort mehr.
    »Verdammt, er ist weg!«, drang stattdessen Morrisons Stimme aufgeregt aus dem Hintergrund. »Pam, hast du gesehen, wie er das gemacht hat?«
    Den Wortschwall der jungen Dame wartete Raymond Farr nicht ab, sondern trennte die Verbindung. »Vera, was hältst du davon?«, erkundigte er sich mit gedämpfter Stimme.
    »Es könnte sein, dass er die Wahrheit sagt, Ray.«
    »Dann haben wir keine Zeit mehr zu verlieren – Alarmstufe Rot!«, ordnete Farr an, bevor er die Engstrahlverbindung zur Einsatzgruppe aktivierte: »Roberta, ich glaube, es geht los. Schick Layla und die Jungs nach draußen und lass sie verteilt in Feuerstellung gehen. Danach fährst du den Schirm hoch und übernimmst die Werfer-Batterie. Es kann sein, dass es keine Vorwarnzeit gibt, deshalb müsst ihr beim ersten Verdacht reagieren. Sobald wir eine Zielansprache haben, geben wir euch Feuerschutz, aber das kann ein paar Augenblicke dauern. Sag nichts, wir haben keine Zeit.«
    »Okay, Ray.« Das war zwar mehr als »nichts«, aber für Ortega erstaunlich knapp. Sie hatte verstanden.
    »Mr. Masao!«, hallte Farrs Stimme durch das Schiff. »Wir brauchen alle SAMs, die wir haben, und zwar ohne Interfacespielereien, sondern fest auf Infrarot eingestellt. Vorausrichtung auf die Sektoren F3 bis H5. Feuerleitung auf mein Combat-Pad!«
    Das ist doch verrückt! , beschwerte sich der Rest seines kritischen Verstandes. Sie können von überall her kommen – oder überhaupt nicht.
    Der Kommandant achtete nicht darauf, sondern brüllte Fisher II an, der sich zu ihm umgedreht hatte: »Schauen Sie auf Ihre Geräte, Navigator! Sobald sich da etwas tut, brauche ich die Zielansprache! – Vera, das TI-Raster einblenden!« Im letzten Augenblick war ihm eingefallen, dass Fisher das vom Militär verwendete Zielerfassungsraster möglicherweise gar nicht kannte.
    »SAM-Batterien 1 bis 4 ausgeschwenkt und feuerbereit«,

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