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Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Das Todes-Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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Zirkusstadt erst einmal finden, wenn sie inzwischen wieder auf Tournee ist«, wandte die Frau ein. »Das dürfte uns eine Menge Zeit und Treibstoff kosten, und dafür erfahren wir am Ende vielleicht nur, was für ein putziges und wissbegieriges Kerlchen unser Freund in seiner Jugend war.«
    »Das könnte passieren«, musste John zugeben. »Andererseits könnten wir herausfinden, was es mit diesem ominösen Gastspiel auf Malmari Bay auf sich hatte. Möglicherweise ist doch jemandem etwas aufgefallen.«
    »Ja, vielleicht. Ich glaube trotzdem nicht, dass sich der Aufwand lohnt. Du bist sicherlich ein guter Detektiv, Johnny, aber wir haben einfach nicht die Zeit, nach einzelnen Puzzlestücken zu suchen. Manchmal muss man den Stier einfach bei den Hörnern packen.« Die Vorstellung schien ihr zu gefallen, denn ihre Miene hellte sich auf.
    »Und an welchen Stier hattest du dabei gedacht?«, fragte John, dem Böses schwante.
    »Malmari Bay, natürlich«, erklärte Ailin aufgeräumt. »Wir statten dem Herrn des Hauses einfach einen Höflichkeitsbesuch ab. Vielleicht freut sich der alte Mann ja sogar über die Abwechslung …«
    »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.«
    Johnny grinste.
    »Das setzt allerdings voraus, dass man uns dort vorlässt, was ich für ausgeschlossen halte. Der Planetoid ist in Privatbesitz und liegt außerhalb der Gerichtsbarkeit der Föderation. Entweder wir bekommen erst gar keine Landeerlaubnis oder sie sperren uns beim leisesten Verdacht ein und werfen den Schlüssel weg.«
    »Die Landegenehmigung könnte zum Problem werden«, gab die Frau zu. »Um das andere musst du dir keine Sorgen machen. So schnell sperrt uns niemand ein, selbst wenn dieser Procturro tatsächlich so clever ist, wie er tut.«
    Ailins Optimismus war ansteckend, auch und vielleicht gerade, weil er rationale Bedenken einfach ausblendete. Und dabei hatte sie ihre überzeugendsten Argumente noch nicht einmal eingesetzt, was Johnny inzwischen schon fast schon wieder bedauerte …
    »Also gut«, seufzte er in gespielter Verzweiflung. »Irgendwann muss es uns ja erwischen. Fliegen wir also nach Malmari Bay.«
    »Und das sagst du nicht nur, weil dir gerade mal wieder eingefallen ist, dass du ein Mann bist?«, fragte sie und musterte ihn mit einem wissenden Lächeln. »Ich warne dich, heute ist ein besonderer Tag, und ich kann für nichts garantieren.«
    Johnny spürte, wie ihm die Hitze nicht nur ins Gesicht stieg, brachte aber dennoch eine einigermaßen schlagfertige Antwort zustande: »Na ja, an deiner Stelle würde ich mir jedenfalls nicht den Rücken zudrehen …«
    Ailin lächelte und stand ohne Eile auf. Als sie an ihm vorbeiging, streifte ihn nur ein Hauch ihres Parfüms, der jedoch genügte, um das Tier sprungbereit zu machen.
    »So etwa?«, fragte sie so unschuldig wie ein Schulmädchen, während sie sich mit leicht gespreizten Beinen Richtung Wand neigte und ihr Gewicht mit den Handflächen abfing. Ihr Rocksaum rutschte dabei ein wenig nach oben und offenbarte, was das Tier ohnehin bereits gewittert hatte. Sie hatte es von Anfang an darauf angelegt.
    Du würdest es merken, wenn es anders wäre …
    John sagte nichts. Das Tier war älter als jede Sprache und inzwischen fast außer sich vor Gier.
    Ailin lachte, als es sie ansprang. Es klang so wild und triumphierend, dass Johnny innerlich zusammenzuckte. Aber selbst wenn er noch Herr seiner Sinne gewesen wäre, hätte er das, was kam, nicht aufhalten können – und vielleicht auch gar nicht wollen. Denn letztlich – doch das wurde ihm erst später klar – war es genau so bestimmt …
      
    »Guten Morgen, James«, begrüßte John Varley sein ehemaliges Faktotum, nachdem er seinen Platz an der Konsole eingenommen hatte.
    »Guten Tag, Sir«, näselte die KI. »Die aktuelle Bordzeit ist übrigens 14:23 Uhr.«
    »Danke für den Hinweis«, erwiderte John amüsiert. Zumindest körperlich hatte er sich nie besser gefühlt. »Es gibt Arbeit, James. Wie lange braucht ihr, um das Schiff startfertig zu machen?«
    »Die Diana ist seit exakt 2 Stunden und 31 Minuten startbereit«, erklärte James mit kaum verhohlener Missbilligung. »Um die Prozedur einleiten zu können, benötigen wir allerdings eine Zielangabe. Oder soll die Diana zunächst im Orbit bleiben?«
    »Nein, wir fliegen zurück, Kurs Malmari Bay. Die Koordinaten müssten dir vorliegen.«
    »Zu Befehl, Sir.« Die Reaktion kam so prompt, dass Johnny fast ein wenig enttäuscht war. Dafür war der Nachsatz umso

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