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Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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wirklich ausschließen – ich meine, verbindlich?«
    »Ausschließen kann ich gar nichts«, erwiderte Matthew missmutig. »Vor ein paar Wochen hätte ich noch Stein und Bein geschworen, dass Gestaltwandler nicht mehr als ein Hirngespinst sind. Aber beides zusammen erscheint mir dann doch ziemlich weit hergeholt.«
    »Das ist natürlich reine Spekulation«, räumte Farr ein. »Ich wollte damit nur ausdrücken, dass wir bezüglich des Malik-Wesens nicht vorsichtig genug sein können.«
    »Schon gut, Mr. Farr. Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber ich brauche die genaue Position Ihrer Leute, und sorgen Sie bitte dafür, dass sie sich dort nicht fortrühren.«
    »Selbstverständlich, Major. Danke für Ihre Unterstützung.«
    »Bis später, Mr. Farr.« Der Major nickte ihm zum Abschied zu und stapfte zurück zu den Militärfahrzeugen. Bis auf die Fahrer und die Besatzung des Sanitätswagens waren sämtliche Einsatzkräfte im Schiff verschwunden. Nur vor dem Fahrstuhl hielten zwei Soldaten mit schussbereiten Waffen Wache.
    Farr sah zur Uhr. Ihm blieb noch eine knappe halbe Stunde, bis er Pater Markus vom Passagier-Terminal abholen musste. Natürlich würde der Ordensmann den Weg auch allein finden, aber das Risiko war zu groß.
    Doch zunächst musste er seiner »technischen Abteilung« gut zureden, die verunsichert wirkte und alles andere als erfreut über die Unterbrechung ihrer Arbeit war. Der Kommandant erklärte die Situation und beschränkte sich dabei auf die wesentlichen Fakten. Die meisten reagierten gefasst, nur Annie Lefevre war einmal mehr den Tränen nah. Farr versicherte ihnen, dass keine Gefahr bestünde, solange sie zusammenblieben, und schlug vor, auf dem Schiff zu übernachten. Koroljov war sofort einverstanden, die anderen hüllten sich in Schweigen. Er gab ihnen bis zu seiner Rückkunft Bedenkzeit und verabschiedete sich.
    Die Zeit wurde allmählich knapp, und er konnte nur hoffen, dass das Shuttle keine Verspätung hatte. Er hatte Pater Markus nicht mehr gesehen, seit sie sich auf Agion Oros verabschiedet hatten, und freute sich auf das Wiedersehen.
    Am Aufgang zum Terminal geriet er in eine Personenkontrolle. Der junge Soldat entschuldigte sich, nachdem er Farrs Karte eingelesen hatte, aber Ray nahm es als Kompliment. Immerhin war der Gesuchte über 20 Jahre jünger als er selbst.
    Als er in der Ankunftshalle eintraf, hatte Pater Markus bereits die Sicherheitskontrolle passiert. Der Ordensmann sah blass und übernächtigt aus, aber sein Händedruck war fest und herzlich. Er schien überrascht von Farrs Kommen, offenbar hatte ihn dessen Nachricht nicht erreicht. Als Ray ihn über die Hintergründe aufklärte, verdüsterte sich seine Miene und er wurde noch schweigsamer. Aber vielleicht war er tatsächlich nur übermüdet.
    Sie fuhren zunächst zu Farrs Apartment, ließen das Gepäck des Paters aber im Wagen. Erstens besaß Ray keine zweite Schlafgelegenheit, und zweitens wolle er seinen Gast auch nicht allein lassen, wenn er unterwegs war. Eine Einladung zum Mittagessen schlug Pater Markus aus; angeblich hatte er unterwegs etwas gegessen. Gegen eine Tasse Kaffee hatte er allerdings nichts einzuwenden. Farr nutzte die Zeit, die der Automat benötigte, um Ortega anzurufen. Sie fuhr gerade mit ihrer gesamten Truppe von einem Depot zum anderen, weil Layla auf einem speziellen LRSR -Modell bestand, das nirgendwo vorrätig war.
    Farr grinste, verkniff sich aber einen Kommentar. Wer gut war, durfte auch wählerisch sein …
    Er versprach, in zwei Stunden noch einmal anzurufen, er müsse zunächst noch ein paar Dinge klären. Roberta knurrte etwas, das er vornehm überhörte, hob aber zum Abschied den Daumen. Im Grunde war sie in ihrem Element.
    Beim Kaffee wurde der Pater etwas gesprächiger. Die Neuigkeiten, die er mitbrachte, betrafen den Orden. Agion Oros hatte seine Umlaufbahn verlassen und war auf dem Weg zu einem Ort, den nur eine Handvoll Eingeweihter kannte. Die Entscheidung war keineswegs einstimmig gefallen, doch letztlich hatte die Sorge um die Sicherheit des Klosters den Ausschlag gegeben. Unter den gegebenen Umständen konnte niemand einen weiteren Angriff ausschließen, und die Brüder hüteten das Erbe von Jahrtausenden. Dennoch war der Ortswechsel ein dramatischer Einschnitt, und entsprechend gedrückt war die Stimmung in den altehrwürdigen Gemäuern der Ordensburg. Das Militär war über das Vorhaben informiert und eskortierte die Stadt mit zwei Kampfschiffen zum vorgesehenen

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