Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
Vom Netzwerk:
er seine Entscheidung längst getroffen, aber es war dennoch wichtig gewesen, bis zu diesem Punkt zu kommen, an dem es wehtat. Aber jetzt musste er es zu Ende bringen.
    »Jemanden, der einem den Rücken freihält, kann man immer brauchen, Layla Batear«, sagte er bedächtig und fügte augenzwinkernd hinzu: »Selbst wenn dieser Jemand ein ziemlich vorlautes Miststück ist. Du hast den Job und jetzt raus hier!«
    »Danke, Sir!« Sie salutierte mit leuchtenden Augen, die Hand am Fledermausohr, und war zur Tür hinaus, bevor er etwas zum Werfen fand.
    Die Mannschaft der Hemera war vollzählig.
        

Schattenspiele

    Am Tag vor dem geplanten Start holten die Schatten Raymond Farr ein. Er erhielt einen Anruf aus der ALLSEC -Zentrale mit der Bitte um eine vertrauliche Unterredung.
    Nachdem Farr zugestimmt hatte, wies ihm der Mitarbeiter einen abgeschirmten Kanal zu und schaltete dann zu seinem Vorgesetzten durch.
    Major Daniel Matthew war ein alter Bekannter. Farr hatte verschiedentlich mit ihm zusammengearbeitet, zuletzt bei der Organisation der Rückverlegung von Pendragon Base. Matthews kantiger Schädel war inzwischen völlig haarlos, und sein verkniffener Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.
    »Sieht aus, als hätten wir ein Problem, Mr. Farr«, knurrte er, ohne den Blick zu heben. »Ein Sergeant der Wachkompanie, ein gewisser Frank Moreno, ist während des Heimaturlaubs in seinem Apartment auf Arconia ermordet worden. Viel war nicht übrig von ihm, und die Polizei hat die Reste eigentlich nur gefunden, weil der Hund eines Nachbarn verrückt gespielt hat. Das Dumme ist nur …«
    »Lassen Sie mich raten, Major«, fiel ihm Farr ins Wort. »Er ist hier, nicht wahr?«
    »Korrekt, Sir, genauer gesagt, er war hier. Seit ein paar Stunden ist er nämlich verschwunden. Entweder er verfügt über einen siebten Sinn, oder jemand hat ihn gewarnt.«
    »Ich glaube nicht, dass er hier Verbündete hat, und weit kann er inzwischen auch nicht gekommen sein. Außerhalb der Feldkuppel wird es verdammt schnell kalt. Ich gehe davon aus, dass die Fahndung bereits läuft?«
    »Selbstverständlich, Sir. Unsere Jungs drehen jeden Stein nach ihm um, aber ich bin dennoch skeptisch.«
    »Ich leider auch«, gab Ray zu. »Sie kennen ja sicher das Dossier. Falls dieser Brief kein Täuschungsmanöver war, könnte ich mir vorstellen, wo er hinwill.«
    »Deshalb rufe ich an, Mr. Farr. Ich möchte, dass meine Leute Ihr Schiff durchsuchen – und zwar gründlich. Dazu benötigen wir natürlich Ihr Einverständnis.«
    »Das ich hiermit erteile, Major. Ich könnte Sie auch mit ein paar Leuten unterstützen.«
    »Überlassen Sie das besser uns, Commander. Das ist kein Misstrauen Ihrer Crew gegenüber; ich möchte nur Zwischenfälle vermeiden. Einige der Jungs haben Moreno gekannt und dürften den Finger ziemlich locker am Abzug haben, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Durchaus, Major. Ich werde veranlassen, dass meine Leute das Schiff vor Ihrem Einsatz verlassen.«
    »Darum wollte ich Sie gerade bitten, Sir. Meine Männer werden in etwa 30 Minuten vor Ort sein. Die Wachmannschaften sind bereits informiert. Wir könnten uns dort treffen, falls Ihnen das recht ist.«
    »Einverstanden, Major. Ich werde da sein.«
    »Dann bis später, Mr. Farr.«
    »Bis gleich.« Dann wurde der Bildschirm dunkel.
    Farr informierte zunächst Koroljov, der natürlich längst bei der Arbeit war, und rief dann Ortega an.
    Roberta sah etwas zerzaust aus, war aber wenigstens schon aufgestanden und einigermaßen munter. »Was gibt’s, Ray?«
    Als er es ihr erklärte, verdüsterte sich ihre Miene.
    »Als ob ich’s geahnt hätte. Wir müssen dafür sorgen, dass dieses Ding keinen von uns allein erwischen kann.«
    »Das ist Punkt eins«, stimmte Farr zu.
    »Und zweitens?«
    »… brauche ich die Einsatzgruppe – falls sie nicht schon im Einsatz ist, meine ich.«
    »Ach, Ray.« Ortega lachte. »Wir kommst du denn auf die Idee?«
    »Erfahrungswerte«, grinste Farr, wurde aber sofort wieder ernst. »Du musst dich sofort um ein paar Dinge kümmern, die verdammt wichtig sind.«
    »Schieß los.«
    »Du besorgst dir einen Wagen, am besten einen offenen, trommelst deine Truppe zusammen und sorgst dafür, dass sie den ganzen Tag über zusammenbleibt. Bevor es dunkel wird, fahrt ihr raus zum Testgelände und postiert euch an einem Ort, den ich dir noch durchgebe. Ach ja, und natürlich braucht ihr Nachtsichtgeräte und ein Scharfschützengewehr für Layla.«
    »Ich bin keine

Weitere Kostenlose Bücher