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Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition)

Titel: Götterdämmerung: Die Gänse des Kapitols (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank W. Haubold
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sind gut, fast zu gut für meinen Geschmack.«
    »Is das ’n Problem?«
    »Nein, aber ich bin neugierig.«
    Er steckte den Chip in einen Slot seines Terminals und aktivierte die Projektion. Zwischen ihnen baute sich die holografische Darstellung einer Abfertigungshalle auf. Es gab eine Reihe Schalter, Imbissstände, Geschäfte und eine Empore mit einem weiteren Café. Layla Latimer saß dort oben an einem kleinen runden Tisch, rührte in ihrem Kaffee und schaute scheinbar gelangweilt in die Runde. Ohne das grüne Leuchtoval um ihre Gestalt wäre sie in der Menge kaum zu entdecken gewesen.
    Ein weiteres Leuchtoval lenkte die Aufmerksamkeit des Betrachters auf einen jungen Mann, der einen Rucksack trug und auf einen Zeitungsstand zusteuerte. Dort blieb er stehen, zog nach einer Weile eine Zeitung aus dem Ständer und ging zum Kassenautomaten. Nichts an seinem Verhalten war auffällig, auch nicht der Griff zur Gürteltasche, wo er offenbar seine Wertsachen verwahrte. Im nächsten Augenblick zuckte jedoch sein Arm zur Seite, etwas fiel ihm aus der Hand und dann erzitterte sein Körper wie unter einer Reihe elektrischer Entladungen, bevor er leblos zusammensank.
    Das andere Leuchtoval markierte Layla, die aufgesprungen war und mit beiden Händen eine Waffe im Anschlag hielt. Die Entfernung der Schützin zum Zeitungsstand betrug etwa 40 Yard.
    »Woher wussten Sie, dass er es ist?«, wollte Farr wissen.
    Die junge Frau zuckte mit den Schultern.
    »Er sah halt so aus wie jemand, der ’n krummes Ding vorhat. Sowas kann man nich erklären.«
    »Und wenn er die Granate schon vorher scharf gemacht hätte?«
    »Hat er aber nich, sonst hätt ich ja früher geschossen.«
    »Gut, das ist durchaus überzeugend«, murmelte der Kommandant und schaltete die Projektion ab. Er wusste jetzt, weshalb die junge Frau ihre Umgebung so gründlich studierte. Offenbar speicherte sie die Bilder in ihrem Gedächtnis ab und registrierte so jede spätere Veränderung.
    »Das macht zwar plausibel, weshalb Mrs. Ortega Sie ausgewählt hat …«, Farr zögerte einen Moment, »aber nicht, weshalb eine junge ehrgeizige Frau wie Sie ihre Karriere aufgibt, um sich an einem so unsicheren Unternehmen wie dem unseren zu beteiligen. Sie verstehen mein Problem?«
    »Klar, Boss, ich hab’s ja kommen sehen. Sie fragen sich, was eine schießwütige kleine Schlampe wie ich daran finden könnte, mit ’nem Schiff voller Midlife-Crisler in der Einöde rumzugondeln. Stimmt’s?«
    Farr grinste.
    »So hätte ich es natürlich nicht formuliert, schon allein, weil ich Sie für eine überdurchschnittlich begabte und clevere junge Frau halte. Aber ich bin mir auch im Klaren darüber, dass der Unterhaltungswert des Unternehmens für einen jungen Menschen nicht allzu hoch sein dürfte. Also raus mit der Sprache: Was reizt Sie daran? Sie können offen reden, Ihre Antwort bleibt selbstverständlich unter uns.«
    »Versprochen, Commander?« Die junge Frau schien immer noch unschlüssig.
    »Sie haben mein Wort.«
    »Und Sie werden mich auch nich auslachen?«
    »Keine Sorge, so leicht bin ich nicht zu erheitern.«
    »Eigentlich schade.« Laylas Miene hatte sich verdüstert. »Aber was soll’s. Die Chefin, ich mein’ Mrs. Ortega, hat uns erklärt, worum’s bei der Sache geht, musste se ja. Ich konnt mal wieder meine Klappe nich halten und hab se gefragt, wieso se sich das in ihrem Alter noch antut. Ich mein’, sie war ja lange genug bei der Truppe und Kohle hat se wahrscheinlich auch genug. Sie hat erstma abgeblockt, aber später hat se mir bei ’ner Flasche Fusel dann doch die ganze Story erzählt – von Pendragon Base, der Armada, von ihrem Trip ins Goleaner-System und natürlich auch von Miriam und Ihnen. Ich war ziemlich voll und hab se ausgelacht, als se gesagt hat, dass se stolz drauf wäre, wieder mit dabei zu sein. Doch dann hab ich abends mein besoffenes Gesicht im Spiegel gesehn und die ganze Nacht in die Kissen geheult, weil ich mir so beschissen leidtat. Aber am nächsten Morgen bin ich hin und hab die Chefin gefragt, ob se mich trotzdem mitnimmt. Natürlich wollte se wissen, warum, und da hab ich kein Wort rausgebracht und bloß wieder zu heulen angefangen, Da hat se plötzlich gesagt, es wär okay. Mehr kann ich Ihnen nich sagen, Commander, außer dass ich Ihnen den Rücken freihalten werde, Ihnen und der Chefin, egal, was passiert.« Layla biss sich auf die Lippen, und Farr sah die Tränen in ihren Kinderaugen unter den künstlichen Wimpern.
    Im Grunde hatte

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