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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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prunkvollen Zeiten unter Thutmosis, Amenhotep und Ramses. Aber die Zukunft liegt anderswo, meine liebe Tanit; heute müssen wir in Richtung Mittelmeer und Griechenland blicken. Mithilfe von Denkern wie Pythagoras stärken wir Griechenlands Beziehungen zu Ägypten und werden Teil des Fortschritts.«
    »Heute Abend sind mehrere griechische Botschafter an Euren Tisch geladen.«
    »Ausgezeichnet! Unsere Küche soll ihr Bestes geben.«
    »Ihr könnt Euch darauf verlassen.«
    Auch wenn die Bediensteten am königlichen Hof Tanit verehrten, wussten sie doch, wie streng sie war. Sie duldete keine Fehler und achtete genauestens auf die Einhaltung der Sitten. Schließlich ging es um Ägyptens Ansehen. Und Pharao Amasis beglückwünschte sich jeden Tag aufs Neue, dass er sie an seiner Seite hatte. War es nicht auch Tanit zu verdanken, dass sie Mitetis besänftigt hatten, die Gattin von Krösus, dem persischen Obergesandten, aber vor allem auch die Tochter von Amasis' unglücklichem Gegner Apries, den er entthront hatte?
    Mit der Bändigung dieser zürnenden Löwin hatte Tanit ihre erstaunliche Vermittlungsgabe bewiesen.
    »Ehe das Festmahl beginnt, muss ich noch einen Berg lästiger Arbeit erledigen«, klagte der König.
    »Davon hängt das Wohlergehen der Zwei Länder ab, mein Lieber«, sagte Tanit lächelnd.
    Dann ließ sie ihren Gatten allein, und Amasis empfing Richter Gem.
    »Obwohl der große Einsatz der Wachmannschaften in Memphis einige beachtliche Ergebnisse erzielt hat, konnten wir den Schreiber Kel nicht ergreifen«, berichtete der Hohe Richter. »Die Stadt ist nun viel sicherer, und das Verbrechen wurde erfolgreich bekämpft. Ich konnte einige gefährliche Unruhestifter und Gauner hinter Schloss und Riegel bringen; und eines weiß ich jetzt mit Sicherheit: Kel hat die Stadt verlassen und ist auf dem Weg in den Süden des Landes. Sollte es ihm gelingen, die Grenze von Elephantine zu überwinden, wird er nach Nubien fliehen und dort versuchen, einen Stamm gegen Euch aufzuhetzen.«
    »Hast du die erforderlichen Maßnahmen ergriffen?«
    »Ja, ich habe General Phanes von Halikarnassos und Henat aufgefordert, ihre Leute zu höchster Wachsamkeit zu verpflichten. Ich meinerseits habe allen Wachtruppen des Königreichs befohlen, ihre Aufmerksamkeit zu verdoppeln. Noch nie zuvor wurden die Landwege und der Fluss so streng überwacht. Ich wüsste wirklich nicht, wie es unter diesen Umständen zu einem Aufstand kommen könnte, Majestät.«
    »Und dennoch entwischt uns dieser verdammte Schreiber immer wieder, und mein Helm ist nach wie vor unauffindbar!«
    »Da Ihr mir weiterhin Euer Vertrauen schenkt, werde ich alles unternehmen, was in meiner Macht steht, und Euch diesen Mörder ausliefern – tot oder lebendig. Seine Geschicklichkeit wird meine Geduld nicht besiegen können.«
    »Nachdem inzwischen ein neuer Hohepriester der Neith ernannt wurde, der nicht so widerspenstig wie sein Vorgänger ist, steht uns der Tempel nun weit offen«, erklärte Amasis. »Man wird dort nicht noch einmal Abweichlern Unterschlupf gewähren. Lass den Tempel noch einmal gründlich durchsuchen, Richter Gem. Vielleicht gibt es da noch Überraschungen für uns.«
    »Ich soll ihn noch mal durchsuchen lassen … wirklich gründlich?«
    »Kein Gebäude soll ausgenommen bleiben.«
    »Auch nicht die Kapellen in den Königsgräbern?«
    »Ich sagte doch: keines!«
    Der Richter wirkte verlegen.
    »Die Schülerin des verstorbenen Hohepriesters ist verschwunden, Majestät. Es gibt keine Hinweise, nicht einen Zeugen.«
    »Verschwunden oder geflohen?«
    »Wenn ich auch keine stichhaltigen Beweise habe, schien mir das Verhalten dieser Nitis, einer erstaunlichen jungen Frau mit einer strahlenden Zukunft, immer schon verdächtig. Bedenkt man, dass ihr Meister den Schreiber Kel doch irgendwie geschützt hat, muss sie ihm wohl blind gehorcht haben.«
    »Du meinst, sie wurde Helfershelferin eines Verbrechers und hat sich ihm wieder angeschlossen?«
    »Davon bin ich fest überzeugt, Majestät.«
    »Das wäre aber äußerst merkwürdig. Sie ist doch Oberpriesterin der Sängerinnen und Weberinnen der Göttin Neith?«
    »Ja, aber die Ernennung eines neuen Hohepriesters hat sie wohl überzeugt, dass sie bald ihres Amtes enthoben und wieder zu niederen Diensten verpflichtet würde. Meines Erachtens gibt es eine eindeutige Erklärung für ihr geheimnisvolles Verschwinden.«
    »Nämlich, Richter Gem?«
    »Eine unglückselige Liebesgeschichte, Majestät.«
    »Nitis soll sich

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