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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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in den Schreiber Kel verliebt haben?«
    »Und umgekehrt – falls der sie nicht nur als Verbündete benutzt. Schließlich suchen wir einen einzelnen Mann und kein Paar.«
    »Das klingt alles sehr überzeugend«, meinte der König. »Du musst entsprechende neue Anweisungen erteilen.«
    »Das ist bereits geschehen, Majestät. Kels glückliches Geschick beruht nicht auf Zufällen, sondern auf einer wirkungsvollen und verschwiegenen Unterstützung. Das ist zumindest einer der Gründe, weshalb wir ihn bisher nicht fassen konnten. Sollte es weitere geben, werde ich sie ebenfalls entdecken.«
    »Ich sehe, du hast mein Vertrauen in dich nicht enttäuscht, Richter Gem.«
    Der alte Richter fühlte sich wie verjüngt. Jetzt war er wieder der gnadenlose Jäger mit Geduld und Scharfblick, dem auch der gerissenste Verbrecher nicht entkommen konnte. Die Vorzüge eines behaglichen Ruhestands waren vergessen, mit einem Mal verfügte er wieder über die grimmige Kraft des jungen Richters, der dem Gesetz zu seinem Recht verhelfen und das Böse besiegen wollte. Amasis war angenehm überrascht und wusste jetzt, dass die Tage des flüchtigen Paares bald gezählt sein würden.

16
    K el und Bebon waren noch immer wie vor den Kopf geschlagen.
    Nun wussten sie also, wie der Anführer der Verschwörung hieß, der Mann, der den Befehl erteilt hatte, alle Übersetzer zu töten und der vor keinem Mord zurückschreckte, wenn ihm dies für seine ehrgeizigen Pläne nötig erschien: Pef, der königliche Schatzmeister.
    Der Verwalter der Zwei Häuser von Gold und Silber, der Vorsteher der Felder und Herr über die überflutbaren Ufer – dieser hohe Würdenträger leitete Handel und Gewerbe von Ägypten und arbeitete zur vollsten Zufriedenheit von König Amasis.
    »Pef hat schon Apries gedient, dem Vorgänger unseres Pharaos«, erinnerte Bebon. »Vielleicht hat er ihm die Treue gehalten und will sich rächen, indem er die Macht ergreift. Hohes Alter und Reichtum müssen nicht unbedingt den Ehrgeiz verschwinden lassen.«
    »Nitis hat erzählt, dass Minister Pef ihre Eltern gut gekannt hat«, sagte Kel. »Er hat ihr zum Eintritt in den Neith-Tempel verholfen. Sie hielt ihn immer für einen Beschützer und konnte so natürlich nicht die Falle erkennen, die er ihr gestellt hat! Und Pef war es auch, der mich zu dem Festmahl eingeladen hat, bei dem ich auf seine Anweisung hin Rauschmittel bekam, damit ich am nächsten Tag verschlafen, zu spät im Übersetzeramt erscheinen und so in den Augen der Richter zum Mörder werden sollte.«
    »Noch eine kleine, aber wichtige Ergänzung: Pef hält sich häufig in Abydos auf – dort sind griechische Söldner untergebracht. Wahrscheinlich hat er sich da die Entführer geholt.«
    Der junge Schreiber kochte vor Zorn.
    »Dieses Ungeheuer hat aber nun einen folgenschweren Fehler begangen – er hätte Nitis nicht angreifen dürfen«, erklärte er. »Ich weiß jetzt, wie wir sie befreien können.«
    Bebon rechnete mit dem Schlimmsten, biss sich aber auf die Unterlippe.
    »In der Hoffnung, dass er sich noch in Memphis aufhält, müssen wir ihn erst einmal finden; dann entführen wir ihn und tauschen ihn gegen Nitis aus. Alles Weitere wird sich zeigen.«
    »Nimm es mir nicht übel, aber dieser Plan scheint mir verrückt und nicht machbar.«
    »Wir müssen jetzt sofort zum Palast.«
    Wie üblich schlug Nordwind den kürzesten Weg ein und trabte angesichts der ernsten Lage ziemlich schnell vor den beiden Freunden her.
    Kel meldete sich bei dem ersten Wachposten.
    »Ich komme aus Abydos«, sagte er mit einer Ruhe, die ihn selbst überraschte, »und habe eine Botschaft für den Schatzmeister Pef, die ich ihm eigenhändig überreichen muss.«
    Der Wachmann war von dem ernsthaften Auftreten des Schreibers beeindruckt und nahm die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter.
    Nicht weit weg wartete Bebon und verging fast vor Sorge.
    Kam dieses Unternehmen nicht einem Selbstmord gleich? Sollte einer der Soldaten Kel erkennen, würden sie sich alle auf ihn stürzen.
    Nordwind kaute zufrieden Luzerne und schien unbesorgt.
    Der Schauspieler beobachtete, wie ein Offizier auf Kel zuging. Die beiden unterhielten sich lange, aber offenbar ohne sich zu streiten. Dann entfernte sich der Schreiber ruhigen Schrittes vom Palast, und niemand hielt ihn auf.
    »Wir gehen zum Hafen«, sagte er zu Bebon. »Das Schiff von Minister Pef ist zum Auslaufen nach Memphis bereit. Das ist die Gelegenheit, ihn abzufangen.«
    »Unmöglich! Er wird

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