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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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anderen Priestern und zeigt Euch am besten nicht außerhalb der Tempelmauern. Wir haben den Befehl von oben erhalten, Euer Auftauchen zu melden. Und es schleichen noch immer genug Spitzel herum.«
    »Dann nehmt Ihr aber große Gefahr auf Euch, wenn Ihr uns helft«, sagte Nitis.
    »Eurem geistigen Vater verdanke ich alles, und ich halte wenig von den neuen Vorhaben von Pharao Amasis. Indem er uns Gesetze aufzwingt, die aus seinem geliebten Griechenland stammen, führt er das Land ins Verderben. Wenn die Bevölkerung von immer mehr Steuern und Abgaben erdrückt wird, verliert sie allen Mut. Und wer den Tempeln zugunsten der griechischen Söldner und Kaufleute in den Rücken fällt, zerstört die Seele der Zwei Länder. Und die Rache der Götter wird fürchterlich sein, wenn sie über uns kommt.«
    Bei dieser Vorstellung fror Nitis und Kel das Blut in den Adern.
    Der Oberritualist nahm Bebon bei den Schultern. »Es tut mir sehr leid, mein Freund, aber du musst im Stall schlafen. Diese Wohnung ist Priestern vorbehalten. Aber keine Sorge – das Stroh wird dich nicht enttäuschen.«
    Zuerst war Bebon ein bisschen verärgert, dachte sich dann aber, dass das junge Paar mal wieder eine Liebesnacht verdient hatte.

34
    W iderlich!«, schimpfte Pharao Amasis und schüttete den Weißwein aus, den ihm sein Mundschenk gerade eingegossen hatte. »Woher stammt das saure Zeug?«
    »Das ist ein großes Gewächs aus den Oasen, das ausschließlich an den Palast geliefert wird, Majestät.«
    »Vernichte alle Fässer mit diesem Wein! Und teile mir mit, welcher Weinbauer dafür verantwortlich ist. Seine Laufbahn als königlicher Weinhändler ist hiermit beendet.«
    Der Mundschenk zog sich zurück.
    Zärtlich legte die Königin ihre Hand auf den Arm ihres Gatten.
    »So viel Zorn hat dieser Wein, glaube ich, nicht verdient.«
    »Ja, ja, Ihr habt recht, Tanit. Zurzeit liegen meine Nerven blank. Manchmal habe ich das unerträgliche Gefühl, dass mir die Macht über das Land aus den Händen gleitet.«
    »Gibt es dafür denn stichhaltige Hinweise?«
    »Nein, eigentlich nur so eine Ahnung, ein Unbehagen.«
    »Henat beansprucht einen wichtigen Platz ganz oben im Machtgefüge. Und man hört von verschiedener Seite mehr oder weniger nachdrückliche Einwände gegen ihn. Solltet Ihr nicht vielleicht seinem Ehrgeiz misstrauen?«
    »Henat unterrichtet mich nur, er hat nichts zu entscheiden. Er geht sehr überlegt vor, ist äußerst fleißig und lässt sich nichts vormachen. Er ist genau der richtige Mann an der richtigen Stelle – und er kennt seine Grenzen.«
    »Würdet Ihr das auch über Siegelbewahrer Udja sagen?«
    »Er ist ein hervorragender Wesir, über die Maßen rechtschaffen und weitsichtig. Allerdings …«
    »Ja, allerdings?«
    »Will er vielleicht meine Nachfolge antreten? Das glaube ich eigentlich nicht. Das Gleiche gilt auch für den Schatzmeister Pef. Diese Würdenträger haben ihr ganzes Leben im Dienste unseres Landes gestanden und wissen, welche Last das königliche Amt bedeutet.«
    »Seid nicht zu vertrauensselig«, riet ihm die Königin. »In einer alten Schrift der Weisheit heißt es, der Pharao hat weder Freunde noch Brüder.«
    Amasis küsste Tanit auf die Stirn.
    »Macht Euch keine Sorgen, meine Liebe. Wenn ich meine Ratgeber angehört habe, überprüfe ich den Wahrheitsgehalt ihrer Worte. Und ich alleine bestimme!«
    Man meldete den Besuch von Siegelbewahrer Udja.
    »Ich lasse Euch allein«, sagte die Königin.
    »Nein, bleibt nur, vielleicht brauchen wir Euren Rat.«
    Udja war noch immer ein stattlicher Mann von beeindruckender Gestalt. Jetzt verneigte er sich ehrerbietig vor dem königlichen Paar.
    »Ich darf Euch mitteilen, dass unser neues Kriegsschiff vom Stapel gelaufen ist – das größte unserer Flotte. Ich habe es selbst bis hin zur kleinsten Kleinigkeit überprüft und kann Euch versichern, dass es seinesgleichen sucht. Kein Gegner ist ihm gewachsen. Jetzt müssen wir nur noch einen Kommandanten ernennen, der in der Lage ist, es bestmöglich zu steuern.«
    »Hast du jemand, den du mir empfehlen kannst?«, fragte Amasis.
    »Hier ist eine Liste erfahrener Offiziere, Majestät. Die beiden, die mir am geeignetsten erscheinen, habe ich mit einem roten Punkt gekennzeichnet, den Vorschlag von Phanes von Halikarnassos mit einem schwarzen. Zu jedem Bewerber habe ich ausführliche Unterlagen beigefügt.«
    Amasis sah die Aufstellung mit den Namen und Dienstjahren der Bewerber schnell durch.
    Er entschied sich für einen

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