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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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etwa vierzigjährigen Kapitän, dessen Name nicht gekennzeichnet war.
    »Er soll seinen Dienst so schnell wie möglich antreten.«
    »Ich werde ihm seine Ernennung noch heute überbringen«, versprach Udja. »In einem Monat werden zwei weitere Schiffe unsere Werft verlassen. Soll ich dann neue Schiffe in Auftrag geben?«
    »Tu das, und stelle zusätzliche Schiffsbauer ein.«
    Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ging Amasis im Sitzungssaal auf und ab.
    »Solange das Übersetzeramt nicht wieder einwandfrei arbeiten kann, traue ich den Persern nicht. Diesem Volk liegt Kriegslust im Blut. Wir sollten uns noch besser bewaffnen, um sie abzuschrecken.«
    Zum Zeichen ihrer Zustimmung nickte die Königin. »Gibt es Neuigkeiten von Krösus?«, wollte sie wissen.
    »Nur den üblichen Austausch, Majestät. Ich habe Euch seinen letzten Brief mitgebracht: Er lässt Euch von Kaiser Kambyses, der sehr damit beschäftigt ist, Handel und Verkehr in seinem großen Reich neu aufzubauen, die besten Wünsche für Eure Gesundheit ausrichten.«
    »Schreibe ihm eine entsprechende Antwort«, befahl Amasis. »Ist dir bekannt, ob Mitetis, die Gattin von Krösus, mir wirklich verziehen hat, dass ich ihren Vater gestürzt habe, um seine Nachfolge anzutreten?«
    »Das lässt sich nur schwer sagen«, meinte die Königin. »In reiferem Alter wird sie diese schmerzhaften Erinnerungen mit anderen Augen sehen, wenn sie nicht schon ganz von Rachegefühlen zernagt ist. Wie auch immer – kann sie denn in Persien wirklich Einfluss nehmen?«
    »Der Einzige, der zählt, ist Krösus«, behauptete der König.
    »Soeben habe ich beunruhigende Nachrichten von Richter Gem erhalten«, sagte der Wesir mit ernster Stimme. »Seine Ermittlungen machen Fortschritte, und er ist mittlerweile überzeugt, dass der Schreiber Kel der Anführer einer Bande von zu allem entschlossenen Aufständischen ist. In diesem Fall handelte es sich nicht nur um Mord, sondern um eine Verschwörung gegen das Land und Euch selbst, an der auch die Priesterin Nitis beteiligt sein soll. Was erschwerend hinzukommt: Die Behörden in Oberägypten sträuben sich gegen die Anweisungen des Richters. So gibt es immer genügend Schlupflöcher, durch die uns die Aufrührer entkommen können.«
    »Das ist der unselige Einfluss der Gottesdienerin!«, schimpfte der Pharao. »Sie widersetzt sich dem Fortschritt, den die Griechen verkörpern, und möchte Oberägypten sein völlig überkommenes Brauchtum bewahren. Hat der Richter denn eine vielversprechende Fährte?«
    »Ja, Majestät, denn der Schreiber Kel hat Spuren hinterlassen, vor allem im Faijum. Richter Gem hofft ihn bald zu finden. Er stößt dabei allerdings auf den Widerstand der Tempel, die aus Verärgerung über Eure neuen Verordnungen zu keiner Zusammenarbeit bereit sind.«
    »Die Tempel … Am liebsten würde ich ein paar von ihnen schleifen lassen!«
    »Das wäre keine gute Vorgehensweise«, widersprach die Königin. »Auch wenn der Bevölkerung der Zutritt zu den Heiligtümern verwehrt ist, glaubt sie doch, dass die Tempel die göttlichen Heimstätten sind und das Überleben der Zwei Länder gewährleisten. Entscheidend war doch nur, dass man die Priester zur Vernunft rufen musste, und das ist Euch ja gelungen.«
    »Scheinbar, nur scheinbar! Nitis verfügt mit Sicherheit über zahlreiche Helfer, die ihr und ihren Begleitern Unterschlupf gewähren und ihnen die Reise nach Theben ermöglichen.«
    »Schon, schon, Majestät«, gab der Siegelbewahrer zu, »aber wir sind auf der Jagd nach Flüchtigen und können auf Gems Entschlossenheit zählen. Außerdem dürfte die Gottesdienerin Henats förmliche Zurechtweisung nicht unbeachtet lassen.«
    »Diese alte Priesterin ist überaus starrköpfig. Sie wird nicht leicht zu überzeugen sein.«
    Der Wesir machte eine betroffene Miene.
    »Niemals würde es die Gottesdienerin wagen, einem flüchtigen Verbrecher und seiner Bande von Aufständischen zu helfen! Auch wenn sie der neuen Entwicklung in unserem Land ablehnend gegenübersteht, würde sie doch nie gegen das Gesetz verstoßen. Täte sie das doch, wäre ihr Ansehen dahin.«
    »Gibt es einen Bericht von Phanes von Halikarnassos?«
    »Noch nicht, Majestät. Minister Pef ist in Abydos eingetroffen, wo er die Aufbauarbeiten überwacht und die Mysterienfeier des Osiris vorbereitet. Er hat mir die laufenden Unterlagen übergeben, und seine Angestellten arbeiten ausgezeichnet mit mir zusammen. Seinen fleißigen Eintreibern ist es zu verdanken, dass

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