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Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin

Titel: Götterfluch 2 - Die dunkle Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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hatte deshalb keine Schwierigkeiten, dich zu befördern. Eure Flucht ist jetzt aber leider zu Ende, meine Lämmer. Wir liefern euch dem Richter aus, ihr werdet zum Tod verurteilt, und wir – wir kriegen eine schöne Belohnung!«
    »Das glaube ich nicht«, erklärte Nitis heiter.
    Der Anführer der falschen Fischer nahm seinen Speer fester in die Hand. Diese drei galten als besonders gefährlich und als beinahe unverwundbar. Ganz offensichtlich waren das alberne Gerüchte! Diesmal entkamen die Verbrecher jedenfalls nicht. Sie konnten gar nicht erst kämpfen und mussten sich einfach geschlagen geben.
    »Ich bin eine Neith-Priesterin«, sagte Nitis, »und mein Meister hat mich gelehrt, die Zeichensprache der Götter zu verstehen. Niemand kann sich dem Wort der Götter widersetzen, und sie haben entschieden, dass euer Vorhaben scheitern wird.«
    »Meinst du vielleicht, du kannst uns mit irgendwelchen magischen Sprüchen besiegen?«
    »Das habe ich gar nicht nötig.«
    Unruhig geworden sahen sich die Söldner an – bereit, ihre Speere zu gebrauchen.
    »Folgt uns jetzt und verhaltet euch ruhig«, befahl ihr Anführer.
    »Ihr habt einen tödlichen Fehler begangen«, fuhr Nitis fort, »und nicht einmal der beste aller Ärzte kann euch jetzt noch retten.«
    »Welcher Arzt … Was soll das heißen?«
    »Wer einen Nilbarsch, die Verkörperung von Neith, in Gegenwart einer ihrer Priesterinnen isst, begeht einen unverzeihlichen Fehler. Weil ihr gegen dieses Gesetz verstoßen habt, habt ihr euch vergiftet. Euer Blut färbt sich gleich schwarz, verstopft eure Lungen und lähmt eure Gliedmaßen. Merkt ihr nicht schon,wie eure Kräfte schwinden?«
    Einem der Söldner wurde übel, er ließ seinen Speer fallen und ging in die Knie.
    »Steh sofort wieder auf!«, befahl ihm der Offizier. »Diese Zauberin will uns doch nur Angst einjagen.«
    Da verdrehte der zweite Grieche die Augen.
    »Müsst ihr euch denn jetzt alle wie schwächliche Weiber aufführen?«
    Als auch der dritte Söldner zu Boden ging, brach dem Anführer der kalte Schweiß aus, und sein Blick wurde getrübt. Er holte aber noch mit seinem Speer aus und wollte Nitis treffen. Kel ging dazwischen, packte ihn am Arm und entwaffnete ihn mühelos.
    Für Bebon gab es nichts mehr zu tun. Alle Soldaten lagen leblos auf dem Boden.
    »Wenn ich auch von dem Fisch gegessen hätte …«, sagte der Schauspieler entsetzt.
    »Ich habe dich doch daran gehindert«, erinnerte ihn Kel.
    »Ja, aber ich wäre beinahe verrückt geworden – so köstlich hat sein Fleisch ausgesehen!«
    »Wir sollten uns auf den Weg machen«, meinte Nitis.
    »Am besten nehmen wir einfach das Boot von diesen Kerlen«, meinte Bebon. »So wie wir ausschauen, wird uns die Flusswache kaum belästigen. Eine arme Fischerfamilie stellt nun wirklich keine Gefahr für das Land dar.«
    »Der Zutritt zu Theben wird aber bestimmt streng bewacht«, wandte Kel ein.
    »Wir gehen im Norden der Stadt an Land, da beobachtet uns keiner.«
    »Und dann?«
    »Das sehen wir dann schon. Oder willst du etwa jetzt aufgeben, so kurz vor dem Ziel?«
    Die vier verließen das unfreundliche Lager und gingen zurück zum Ufer. Nur ungern ließ sich Nordwind überreden, in das Boot zu steigen. Bebon übernahm die Ruder und reichte sie erst nach einer langen Fahrt in der prallen Sonne an Kel weiter.
    Sie begegneten einem Boot der Flusswache mit zwei Bogenschützen am Bug.
    Als die beiden Schiffe aneinander vorbeifuhren, beäugten diese die erbärmlich gekleideten Insassen der kleinen Barke misstrauisch.
    »Guten Fang gemacht?«, fragte einer.
    »Geht so, wir fahren jetzt nach Hause!«, rief Bebon zurück.
    Kel ruderte jetzt schneller. Der Nil war hier voller Barken, und große Handelsschiffe trieben in der Flussmitte dahin.
    »Wir gehen hier an Land«, beschloss Bebon.
    Kel legte ohne Schwierigkeiten an.
    Und Nordwind war sehr froh, wieder festen Boden unter den Hufen zu haben. Nitis betrachtete lange eine groß gewachsene Akazie, ein Gegenstück zu dem ältesten heiligen Baum im Tempel von Sais, dessen Blüten sich am dreiundzwanzigsten Tag im Monat der Nilschwemme öffneten.
    »Lasst uns beten«, bat Nitis, »wir befinden uns hier vor einem Heiligtum der Göttin Neith.«
    Bebon widersprach nicht, als die Priesterin ein Gebet anstimmte. Die Sonne spielte mit den zarten Akazienblättern, die vor neuem Leben strahlten. Ein heiliger Ibis, die Verkörperung des lichten Geistes, erhob sich in die Lüfte.
    »Ich kenne einen Weg, auf dem man an den

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