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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gestemmt, jedenfalls seinen Schultern nach zu urteilen.
    Seine Augen waren von demselben strahlenden Blau wie meine. Er hatte eine Menge weißes Haar, das ihm in einer wilden Mähne vom Kopf abstand. Sein Bart war auch weiß und offenbar seit Jahrzehnten nicht ordentlich gestutzt worden. Trotz seiner entzückenden Augen wirkte er gelangweilt, ja fast schläfrig.
    Die ganze Bande starrte mich an, als erwarte sie etwas besonders Cleveres von mir. Ich hatte aber weder mein Stöckchen mit dem Silberknauf noch meine Stepschuhe dabei, also konnte ich ihnen nicht den Astaire machen. Da die Worte, die ich ausstieß, nicht besonders scharfsinnig klangen, verzichtete ich auch auf die Darbietung eines kleinen Liedchens. Also griff ich tief in die Kiste und kramte den letzten Trick heraus.
    Ich versuchte aufzustehen.
    Geschafft! Aber um stehenzubleiben, mußte ich mich auf einen der häßlichen drei Affen stützen. Dieser hier hatte keine Stirn und einen Mund wie ein Karpfen. Wetten, daß die Mädchen Schlange standen, um mit ihm genüßlich zu knutschen? Außerdem hatte er auch noch Fischaugen, gelb und dunkel und von einer milchigen Haut überzogen.
    Die klappte dann und wann auf und zu, aber ansonsten ignorierte er mich. »Wer seid ihr?« krächzte ich schließlich. »Was um Himmels willen seid ihr?«
    Zwei konnten als Giganten durchgehen und eine als Mensch, aber so etwas wie die anderen hatte ich selbst auf den Straßen von TunFaire noch nie gesehen. Und dort kann man eine Menge erleben. Es gibt Exemplare so ziemlich jeder beseelten Gattung da draußen, von Feen, die so groß sind wie ein menschlicher Daumen, bis zu Giganten, die sieben Meter lang sind. Man kann sogar so was Entsetzliches wie Rattenmänner sehen, die früher einmal von dilettierenden Zauberern erschaffen wurden.
    Vielleicht war das ja die Erklärung. Möglicherweise waren dies hier Flüchtlinge aus irgendeinem Keller aus der Oberstadt, wo unsere Magiermeister hausen. Das Problem war nur, daß die meisten dieser Künstler die letzten vier Generationen im Cantard beim Kriegführen verbracht hatten. Keiner von ihnen hatte Zeit gehabt, so was zustande zu kriegen.
    Einige Dinge wußte man einfach aus Erfahrung.
    Ich sackte zusammen. Mein häßlicher Kumpel dachte gar nicht daran, mir zu helfen. Ich hing an ihm wie ein Ertrinkender und zog mich langsam wieder in die Welt zurück. Ich hatte ja genug Übung darin, mich an Laternenpfosten hochzuziehen, in Nächten, in denen die Witterung unglaublich alkoholisch gewesen war. »Ich weiß doch, daß ihr reden könnt.«
    Wo wir gerade von reden sprechen… Wo war mein Fluch, der gefiederte Prinz des Geschwafels, Der Gottverdammte Papagei? Er konnte auf keinen Fall hier in diesem Gewölbe sein außer er war tot. Selbst der Tote Mann hätte ihn nicht zum Schweigen gebracht.
    Der große Bursche, offenbar der Häuptling, nickte Federöhrchen zu. Die gefiederte Bohnenstange sah mich an und zuckte mit den durchscheinenden Schultern, als hätte er keinen Schimmer.
    »Ich bin von Idioten gekidnappt worden«, knurrte ich.
    Ja. Klar. Und was sagten die über den großartigen Intellekt des Kerls, der entführt worden war?
    Die Erdanziehungskraft ließ mich einfach nicht in Ruhe. Ich sackte erneut zusammen. Vielleicht sollte ich ihr einfach nachgeben, mich flachlegen, einschlafen und schließlich wieder irgendwo anders aufwachen, wo sich die Alpträume nicht so einfach ihren Weg in den menschlichen Verstand bahnen konnten.
    Und dann? Die Welt ist voll Verrückter, und wem kann man schon trauen?

 
7. Kapitel
     
    Die Grüne bewegte sich auf mich zu. »Bitte entschuldigen Sie uns, Mr. Garrett. Wir mußten Sie leider etwas überstürzt zu uns bitten. Daiged, Rhogiro und Ringo«, während sie diese Namen aussprach, deutete sie nacheinander mit einem gefährlich aussehenden Fingernagel auf die drei Weltmeister der Häßlichkeit, »mußten unter Druck arbeiten. Sie sind es nicht gewohnt, zartfühlend zu sein.«
    »Im Ernst?«
    Ich sah mich nach Dem Gottverdammten Papagei um. Es war immer noch nichts von ihm zu sehen. Vielleicht war er ja clever genug gewesen, zu flüchten. Oder ich hatte Glück gehabt, und sein großer Schnabel hatte ihm einen umgedrehten Hals eingebracht.
    Irgendwie waren einige Arme der grünen Frau verschwunden, ihr Haar wirkte etwas gezähmter, ihre Hautfarbe hatte sich verbessert und ihre Zähne hatten an Schärfe verloren. Als Bonbon war ihr Dekollete auf Nabelhöhe gesunken.
    Ich war unter die Gestaltwandler

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