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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Göttern, die am Ende sind? Habt ihr Götter, denen ihr Bericht erstatten müßt, die euch richten und beurteilen?«
    Rumpelpumpel. Eine Krone von kleinen Donnerwolken umschwärmte jetzt den Kopf des Großen. Er war mittlerweile über sieben Meter hoch, zu groß für den Keller, selbst im Sitzen. Er mußte sich bücken und sah mich wütend an. Mir drängte sich der Verdacht auf, daß er nicht allzu helle war, obwohl er den Chef gab.
    Ist das nicht eine amüsante Vorstellung? Selbst in der übernatürlichen Welt sind es nicht immer die Besten, die an die Spitze kommen.
    Dieser Verdacht von wegen mangelnder Brillanz war mir schon bei zahlreichen Göttern gekommen. Meistens schildern die Mythen gewalttätiges Verhalten anderen Göttern und ihren Anhängern gegenüber, angereichert mit jeder Menge Ehebruch, Inzest, Bestialität, Elternmord und dergleichen.
    »Einige werden immer schwächer, bis selbst der Geist verschwunden ist. Andere werden sterblich, Opfer der Zeit und der Würmer.« Ich kann nicht behaupten, daß sie sonderlich überzeugend klang.
    Der Große schloß die blitzeblauen Äuglein und sprühte Blitze. Seine Gefährtin hatte sich besser unter Kontrolle. Sie war auf einsachtzig geschrumpft und wirkte auf eine reife, ländliche Art und Weise ziemlich attraktiv. Ich konnte sie mir ohne weiteres als Walküre vorstellen, wie sie in einer stürmischen Nacht über den Himmel galoppierte, einen Helm mit Hörnern trug und von Raben umflattert wurde, während sie die gefallenen Helden einsackte. Das Problem war nur, daß sie mich betrachtete, als könnte sie sich ohne weiteres vorstellen, mich über ihren Sattel zu werfen.
    Mein Kopf tat immer noch weh, und mein Magen revoltierte weiter. Ich sehnte mich danach, schlafen zu gehen.
    »Ich fühle mich hier nicht wohl«, verkündete ich. Außerdem war ich vollkommen verwirrt und traute meinen Sinnen überhaupt nicht mehr. »Gibt es irgendwo ein Plätzchen, wo wir uns hinsetzen können, nur Sie und ich, damit ich die Sache in den Griff bekomme, ohne ständig abgelenkt zu werden?« Wenn ich nicht versuchte, zu vermeiden, mir beim Anblick von Blondie auf die Zunge zu treten, machte ich mir Sorgen über die Launen des Großen und ob die drei Häßlichen vielleicht wieder auf die Idee kommen könnten, daß ich hier in einer ausgesprochen miesen Ecke war, ganz gleich, was diese Dinger darstellen mochten.
    Der Große spuckte aus der Seite seines Mundes, wie einer dieser Burschen vom Land, die Tabak kauen, statt ihn zu rauchen. Ein Feuerball traf auf den Boden ein paar Meter von meiner Hand entfernt und schmolz augenblicklich den Stein. Charmant.

 
8. Kapitel
     
    Es gab noch einen weiteren Keller über dem, in dem ich erwacht war. Er wirkte normaler und wurde als Weinkeller und Rumpelkammer benutzt. Hier herrschten Staub und Spinnen und jede Menge Ratten. Meine Gefährtin leuchtete uns den Weg mit einer Lichtquelle, die aus ihr selbst kam. Sie wirkte ein bißchen transparent, doch als wir in eine Küche gelangten, in der ein Dutzend Frauen kochten und buken, war sie wieder solide. Die Frauen hielten vor Verblüffung inne. Was machte ein Kerl in ihrem Keller?
    Offenbar nahmen sie Magodor nicht wahr. Und sie schienen auch nicht die geringste Lust zu haben, mein Auftauchen zu kommentieren, sondern gingen wieder an die Arbeit. Das war nicht besonders beruhigend. Es bedeutete, daß sie merkwürdige Dinge gewohnt waren und sich lieber um ihre eigenen Angelegenheiten kümmerten.
    Ihre Anzahl ließ darauf schließen, daß ich mich weit oben in der Oberstadt befand. Was wiederum vermuten ließ, daß dieses Haus wahrscheinlich einem der großen und miesen Zauberer gehörte, die in Karenta eigentlich das Sagen haben.
    Ich hasse es, solchen Leuten aufzufallen. Dabei kommt nie etwas Gutes raus.
    Magodor führte uns in einen kleinen Salon, der offensichtlich für uns hergerichtet worden war. »Sie werden ohne Erfrischungen auskommen müssen. Wir dürfen uns den Sterblichen nicht zeigen.«
    Ich ließ mich in einen gepolsterten Sessel fallen, der so weich war, daß ich beinah darin versank. Ich erwischte eine Armlehne und rettete mich. Augenblicke später war mir so gemütlich, daß ich fast eingeschlafen wäre. Aber ich hatte eine Gehirnerschütterung, also kämpfte ich gegen die Schläfrigkeit an. »Wieso?«
    »Unsere Feinde würden sofort herausfinden, wo wir sind.«
    »Und das wäre ein Problem?«
    Sie warf mir einen gereizten Blick zu. Vermutlich lag es an meinem Tonfall. »Sie haben

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