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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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genäht, Mr. Garrett?« wollte Dean wissen.
    »Genäht? Was?« Dann konzentrierte ich mich wieder auf Ihro Gnaden. »Aber sie existieren doch allein. Keiner hat geträumt, was mir passiert ist.«
    »Kein Wunder, daß Sie so schwach sind«, behauptete Dean. »Sie haben hier drei… sechs… neun Stiche. Sie müssen sehr stark geblutet haben.«
    »Daran kann es auch gelegen haben.«
    Man muß nur heftig genug an sie glauben und sie sich vorstellen. Dann nehmen sie eine Existenz an, und zwar genau definiert nach den Eigenschaften, die man ihnen zuschreibt.
    »Vorsichtig!« fuhr ich Dean an. »Das ist eine empfindliche Stelle. Sie müssen mir etwas gegeben haben, damit es nicht weh tut. Autsch! Mist, verdammter…!«
    »Jammern Sie nicht!«
    »Du gräbst da nicht nach Gold. Knochensack, deine Theorie ist absurd.«
    Götter sind absurd, Garrett. Und es ist eine Hypothese, keine Theorie. Eine Theorie muß erst durch experimentelle Beweise gestützt werden.
    »Ich sehe ja nur nach, ob es eine Infektion gibt«, brummelte Dean und spielte wieder die beleidigte Leberwurst.
    Ich ignorierte ihn. »Jetzt fängst du schon wieder mit der Haarspalterei an«, beschuldigte ich den Toten Mann.
    Theorie ist ein sehr strapaziertes Wort, vor allem im Theologie-Geschäft. Sei vorsichtig, Dean. Wenn diese Nähte reißen, könnte möglicherweise sein Gehirn herausfließen. Hast du bereits Pläne geschmiedet, Garrett? Um mit deiner Situation fertig zu werden?
    Meine Situation. »Ich sollte mir wohl gehörig den Kopf zerbrechen.« Wenn der Tote Mann seine egoistischen Interessen vernachlässigt, weiß ich, daß er sich ernstlich Sorgen macht. Es war offensichtlich, daß er wirklich glaubte, ich sei echten Göttern in die Finger gefallen und nicht irgendwelchen Taschenspielern, die mich über die Rolle gezogen hatten.
    Ich beantwortete seine Frage. »Ich hab keinen Schimmer. Deshalb bin ich nach Hause gekommen. Es wäre eine gute Gelegenheit für dich, damit anzufangen, deine Miete zu bezahlen.« Obwohl er darauf besteht, daß er mein gleichberechtigter Partner ist, gibt er sich nur damit Mühe, zu vermeiden, irgendwas Konstruktives zu tun. »Im Moment sehe ich keine andere Möglichkeit, als deren Spiel mitzuspielen.«
    Allerdings. Sich aus dieser Lage herauszuwinden, erfordert ausdauernde Konzentration und viele arbeitsreiche Stunden von allen, die davon betroffen sind.
    »Hör auf zu jammern. Ich hasse es, wenn du rumjammerst. Es war schon lange überfällig, daß du endlich mal mitmachst. Du hättest mir eine Tonne Mühe bei Maggie Jenn ersparen können, wenn du endlich aufgewacht wärest.« Er hatte das Geheimnis meines letzten Falles entschlüsselt, noch bevor ich ihm auch nur die Hälfte der Geschichte erzählt hatte. Es war wieder mal ein Fall gewesen, den er hartnäckig von Anfang bis Ende verpennt hatte.

 
13. Kapitel
     
    Es war ein großartiges Gefühl, eindeutig im Recht zu sein und dem Toten Mann so richtig Feuer unter dem Hintern machen zu können.
    »Halten Sie endlich still!« fuhr Dean mich an. »Es sieht aus, als wäre die Wunde vereitert. Ich will sie reinigen, damit wir sie nicht nachher noch nähen müssen.«
    Mich überfiel die Vision, wie mein markantes Gesicht von einer Narbe entstellt wurde, die quer über meine Visage lief. Also hielt ich still, aber es tat weh.
    »Miss Tate war hier, während Sie unterwegs waren, Mister Garrett. Sie…«
    Ich unterbrach Dean. »Wahrscheinlich hat sie das Haus beobachtet.« Sonst hätte sie nicht wissen können, wann Dean nach Hause gekommen war. Eigentlich mußte Tinnie keine Ex-Freundin sein. Sie wartete nur darauf, daß ich den ersten Schritt zu einer Versöhnung unternahm. Jedenfalls redete ich mir das ein.
    »Neuigkeiten verbreiten sich rasend schnell, Mr. Garrett.«
    »Ob da jemand nachgeholfen hat?«
    »Durchaus möglich.« Dean ist genauso stur wie ich. Er hat sich in den Kopf gesetzt, mich entweder mit Tinnie Tate oder Maya Stump zu verkuppeln. Beide Frauen sind wunderschöne, hinreißende Schönheiten, die es verdient hätten, den Mann fürs Leben zu finden, der es wirklich ernst meint.
    Der Tote Mann dachte sich seinen Teil. Miss Tate war charmant, geistreich und schön wie immer, und ihre Begleiterin, Miss Weider, kann mit normalen Superlativen kaum ausreichend gewürdigt werden. Trotzdem wird ihr Gesuch warten müssen.
    »Alyx Weider?« Die beiden mußten ihm ja mächtig Honig um den Bart geschmiert haben. Soweit ich mitbekommen habe, hat er für Weibchen nichts übrig,

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