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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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flatterte im Wind. Ich klammerte mich mit den Beinen fest, während ich versuchte, mich wieder einzuwickeln. Ich zitterte, ohne auch nur das geringste dagegen tun zu können. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kälte irreversible Schäden anrichtete.
    Vierzehn schoß mit summenden Flügeln vorbei. »Paß auf deinen Arsch auf, Schlauberger.« Er kicherte. Der Boden schien unter mir wegzusacken.
    Mein Roß war wieder am Ende von irgendwas angekommen. Seine Schwingen sausten pfeifend durch die verschneite Luft, die jetzt nicht mehr ganz so kalt war. Ich machte mir Sorgen wegen der Frostbeulen, aber bald konnte ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
    Vierzehn sauste um mich herum und quasselte dabei pausenlos, bis selbst mein Gaul die Schnauze voll hatte. Als der kleine Cherub das nächste Mal an ihm vorbeisegelte, schnappte er nach ihm. Ein paar Cherubfedern flatterten an mir vorbei. Vierzehn schrie hell auf, flog zu Cat und ließ sich in ihren Schoß fallen.
    Ein anderes dieser unglaublich hellen Lichter stieg im Norden von TunFaire in den Himmel auf. Es war zuviel Schnee in der Luft, um genauer sehen zu können, worum es sich handelte. Ich war gefangen wie in einer kalten Blase in einem Meer von Milch.
    Beim Anblick des Blitzes wieherten die Pferde entsetzt auf. Sie verdoppelten ihre Bemühungen, Höhe zu gewinnen. Vierzehn fluchte wie ein Berserker. Cat wollte wissen, was los war. Die Pferde wendeten sich von dem Blitz ab, und Cats Roß wurde von meinem getrennt.
    Merkwürdig. Aber ich hatte keine Hoffnung, daß ich rausfand, was hier vorging. Alle behandelten mich wie einen Champignon: Sie hielten mich im Dunkeln und fütterten mich mit Pferdeäpfeln.
    Natürlich hing das alles mit dieser Fehde da unten zusammen.
    Irgendwas kam von Norden herangeflogen und segelte zwischen Cats und meinem Pegasus hindurch. Es flog zu schnell, als daß ich es hätte erkennen können. Ich hörte nur ein Zischen und einen Donnerschlag, als es an uns vorbeifegte.
    Die Pferde wieherten und flogen noch schneller.
    Schrie meine Süße etwa eine Erklärung zu mir herüber, nur für den Fall, daß ich vielleicht am Leben bleiben wolle? Klar tat sie das. Direkt nachdem sie mir die hundertprozentigen Gewinnzahlen für die Kaiserliche Lotterie verraten hatte. Scheiße!
    Als wir über die dünneren Wolken stiegen, sah ich, daß wir nach Süden flogen. Weiter unten erkannte ich den Leuchtturm am Kap Groß, etwa dreißig Meilen flußabwärts südlich der Stadt. Wir waren mittlerweile sehr hoch und flogen sehr schnell. Glücklicherweise gelangten wir auch in wärmere Luft. Der Mond war eine winzige Sichel am östlichen Horizont.
    Ich sah über die Schulter zurück. TunFaire lag unter einer Wolkenglocke, in der es blitzte und glühte. Nebelschwaden stiegen an der Oberfläche der Glocke auf und senkten sich langsam ins Zentrum.
    Der Gottverdammte Papagei wurde plötzlich lebendig. Er zappelte in meinem Wams herum, bis er endlich seinen gefiederten Dickschädel in den Wind halten konnte. »Garrett, ich habe ein paar Informationen für dich. Knochenmus, der Zerstörer ist ein…«
    »Der Kriegsgott der Lambar Küstenbewohner? Der sich vorzugsweise mit geflügelten Pferden und Cherubinen umgibt?«
    »Woher weißt du das?« Hah, damit hast du wohl nicht gerechnet, alter Knochen, was?
    »Es ist mir wieder eingefallen.« Unter Streß können einige Leute einfach nicht die Klappe halten. Damals im Corps hatten wir einen Jungen von der Lambar Küste bei uns. Er hatte immer »Knochenmus« gerufen, wenn es hart wurde.
    Einer dieser schrecklichen Lichtblitze tauchte an der entgegengesetzten Seite der Stadt auf. St. Elmos Feuer breitete sich um ihn herum aus. Einen Augenblick lang sah ich einen finsteren Kern in seiner Mitte. Dann schwebten Rauchsäulen in die blitzdurchzuckte Wolkenmasse darunter.
    Ein Blitz fegte rechts von uns durch die Luft. Er war sehr nah und gleißend hell. Cat und die Pferde schrien. Vierzehn flog fluchend einen Zick-Zack-Kurs. Weil ich immer noch nach Norden blickte, wurde ich nicht so geblendet, aber eine starke Windbö erfaßte mich und hätte mich fast vom Rücken meines Pegasus geblasen. Ich umklammerte die Mähne der Mähre und drehte mich um, weil ich sehen wollte, was passiert war.
    Dabei sah ich etwas neben der Mondsichel. Hätte ich nicht genau gewußt, daß solche Dinge mystisch waren, der Vorstellung von Menschen entsprungen, die nicht einmal eine Donnerechse gesehen hatten, dann hätte ich geschworen, es

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