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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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war die Lage sehr angespannt. Und als ich aufstieg, um sie zu sondieren, begann sie sich zu entladen. Ich habe dich aufgespürt, weil ich mich dicht an das Trio Infernale gehalten habe.«
    Ich knurrte etwas wie: »Du hast es gerade nötig«, setzte mir den Vogel auf die Schulter und ging weiter.
    »Die Dinge haben sich ganz schön aufgeschaukelt, stimmt’s?«
    »Sie fangen an, alles kurz und klein zu schlagen, wie bockige Kinder. Geh in Richtung Park. Und beeil dich, wenn du entkommen willst.«
    »Ich kann nicht schneller.« Ich schlitterte die ganze Zeit auf dem glatten Boden. Das Wasser unter dem Graupel war gefroren.
    Und jetzt fing es auch noch an zu schneien. Im Schnee hinterließ man großartige Spuren, es sei denn, es schneit sehr stark. Und es sah aus, als würde es heute nacht genau das tun.
    Hinter uns tobte die Schlacht aufs neue los. Die Götter schrien und brüllten wie himmlische Marktweiber.
    »Ich brauche wärmere Kleidung«, meckerte ich. »Sonst friere ich mir den Arsch ab.«
    »Du kannst dir ohne weiteres leisten, etwas davon einzubüßen«, konterte der Tote Mann. »Im Park wartet schon Miss Cat. Sie wird uns in Sicherheit bringen.« Der Vogel bibberte auch.
    Der Schneefall ließ etwas nach, als wir uns von dem Schlachtgetümmel entfernten. Dort donnerte und blitzte es so heftig, daß ich eine Weile glaubte, Lang und Imar trugen es in einem wahrhaft göttlichen Gottesurteil aus, einem Zweikampf Gott gegen Gott.
    Solange sie sich prügelten, konnten wir Abstand zwischen sie und uns legen.
    »Ich habe nicht mehr viel Kraft«, jammerte ich Der Gottverdammten Papagei ins Ohr, als ich in den Park stolperte. Der Schnee lag bereits knöcheltief und stieg schnell, aber hier befanden sich weder Eis noch Graupel darunter. Dort, wo das Getöse angefangen hatte, mußte es ziemlich schlimm sein.
    Böen kamen auf, und sie wehten in Richtung Schlachtfeld. Sie peitschten mir große, nasse Schneeflocken ins Gesicht. Ich knurrte und fluchte, und Der Gottverdammte Papagei fluchte und krächzte, nur um zu nerven. Ich schlug die ungefähre Richtung zu der Stelle ein, an der Cat bei meiner Befreiung gelandet war. Genau konnte ich es nicht sehen. Es war finsterer als im Herzen eines Wucherers.
     
     

 
47. Kapitel
     
    »Garrett! Hier drüben!«
    Cat. Ich sah mich um, damit ich ungefähr eine Vorstellung bekam, wo sie sein konnte. Dabei stolperte ich und segelte in eine Senke, in der der Schnee etwa fünfzehn Meter hoch lag. Der Papagei verwünschte mich für meine Tolpatschigkeit.
    Cat tauchte aus dem milchigen Schauer auf. »Hier.« Sie reichte mir eine Decke. Ich bemerkte, daß sie sich wetterfest angezogen hatte. Anscheinend wußte sie, was hier los war. Aber ich kam nicht dazu, sie zu fragen. »Steh auf!« befahl sie hastig. »Wir müssen uns beeilen. Schnell! Einige von ihnen sind dir schon wieder auf den Fersen!«
    Cat führte mich etwa hundert Meter im rechten Winkel von meinem vorherigen Kurs weg. Und da standen ihre geflügelten Helfer und schnaubten aufrührerisch. Vierzehn schien das Wetter nichts auszumachen. Die Klepper warfen mir Blicke zu, die böswilliger als sonst bei ihrer halbintellektuellen Gattung üblich zu sein schienen. Aber wenigstens hatten wir eins gemeinsam: Sie waren auch nicht froh darüber, hier draußen herumzuhängen.
    »Schwing deinen Allerwertesten, Zuckerpopo. Du hast Arschfresser an deinen Fersen kleben.« Er kiffte einfach zu viel.
    Ich konnte einen Blick auf Cats Mannschaft werfen, weil oben in den Schneewolken ein helles Licht aufgeleuchtet hatte. Es war heller als jede Mittagssonne gewesen und war nach etwa zwölf Sekunden erloschen.
    Cat half mir auf eine der Mähren. Anscheinend war es dieselbe wie voriges Mal. Und siehe da! Zum zweitenmal schaffte ich es auf Anhieb, aufzusteigen und anschließend in dieselbe Richtung zu sehen wie der Gaul. Offenbar stand uns ein Zeitalter der Zeichen und Wunder bevor.
    Der Gottverdammte Papagei wollte etwas sagen, bekam aber keine Silbe heraus, weil er so furchtbar zitterte. Papageien sind nicht für ein solches Wetter ausgerüstet. Ich steckte ihn in meine Decke. Er zappelte herum, bis er in mein Wams gekrochen war. Dann zitterte er nur noch wenig und brabbelte sauer vor sich hin.
    »Cat, sag mir eins…«
    Irgendwo hinter uns heulte ein Wolf. Und irgendwo dachte etwas namens Nog den einzigen Gedanken, den ich je von ihm gehört hatte. Ich verstand nicht, was Cat schrie, aber es war auch keine Antwort.
    Die Pferde liefen los. Meine Decke

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