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Götterschild

Titel: Götterschild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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Zehntausende der Themuraia beherrschen.«
    Arton zeigte sich auch weiterhin gänzlich immun gegen Maluns Schmeicheleien und musterte den Kirchenmann nur abschätzig mit seinem einzelnen Auge.
    »Und wie lautet die Botschaft des Citarim, Sondergesandter Malun?«, erkundigte sich Nataol, als Arton keine Anstalten machte zu sprechen.
    »Ah, der Erleuchtete Nataol«, meinte der Vertraute des Kirchenoberhaupts deutlich kühler. »Cit mit Euch. Nun, wenn Ihr gleich zum Punkt kommen wollt, dann hört dies: Seine Heiligkeit möchte den Erwählten wissen lassen, dass sich noch wichtige Spezialeinheiten in der Hauptstadt sammeln, die aber in Kürze aufbruchbereit sind. Sie werden unter Führung des Citarim hierherkommen und Seine Heiligkeit besteht ausdrücklich darauf, dass alle Kampfhandlungen unterbleiben, bis diese Einheiten und Seine Heiligkeit selbst eingetroffen sind. Auf keinen Fall darf die Drachenhatz ohne den Citarim begonnen werden, denn ohne seinen Segen ist die ganze heilige Queste zum Scheitern verurteilt. Bis Ihr von Seiner Heiligkeit anders lautende Befehle erhaltet, bleibt Ihr hier und unternehmt nichts.«
    »Was ist mit Arden und seinem Heer, das dort unten gerade in die Festung Arch Themur einmarschiert?«, fragte Arton tonlos.
    Malun warf Nataol einen scharfen Blick zu, der schuldbewusst sein Haupt senkte. »So habt Ihr also bereits erfahren, wer der neue Herrscher von Citheon ist«, bemerkte der dickleibige Götterdiener bedauernd.
    »Ich bin weder taub noch blind«, sagte Arton, »und offen gestanden wundert es mich ein wenig, warum mir der Citarim diese doch recht wichtige Information über meinen Bruder vorenthalten wollte.«
    »Das ist so nicht ganz richtig, Erwählter«, widersprach der Sondergesandte betont höflich. »Seine Heiligkeit hielt nur den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, Euch darüber in Kenntnis zu setzen. Ihr solltet Euch zunächst auf Eure Ausbildung konzentrieren.«
    »Und wann wäre dann der geeignete Zeitpunkt gewesen?«, verlangte Arton zu erfahren. »Vielleicht erst, wenn ich mit Arden vor dem Drachenhort zusammengetroffen wäre?«
    »Der Citarim weiß von Eurem schlechten Verhältnis zu Eurem Bruder, Erwählter, und er wollte eine Konfrontation zwischen Euch und dem König vermeiden, solange er nicht selbst vor Ort ist, um zu vermitteln.« Maluns Stimme war nun ganz mild, so als könnte er Artons Zorn nur zu gut verstehen.
    »Warum ist Arden überhaupt hier?« Arton ließ sich nicht von seinem Verhör des Sondergesandten abbringen. »Ich dachte, es wäre meine Aufgabe, den Drachen mit den Themuraia zur Strecke zu bringen.«
    »Das trifft auch zu«, versicherte Malun beschwichtigend. »Arden und sein Menschenheer sind vom Citarim lediglich zu Eurer Unterstützung ausgesandt worden. Die heilige Aufgabe, dem Drachen den Todesstoß zu versetzen, ist einzig und allein Euch zugedacht.«
    Arton kniff skeptisch sein Auge zusammen, wobei die über seiner leeren linken Augenhöhle vernähten Lider befremdlich mitzuckten. »Ein Heer dieser Größe soll lediglich als Reserve dienen? Das erscheint mir äußerst seltsam.«
    »Es steht mir nicht zu, die Entscheidungen des Citarim zu hinterfragen«, gab sich der Vertraute des Kirchenführers bescheiden. »Er allein kennt die Gesamtheit des göttlichen Planes. Lasst Euch aber gesagt sein, dass der Aufruf der Kirche zur Drachenhatz ein noch nie da gewesenes Feuer des Glaubens entfacht hat vom einfachsten Bauern bis hinauf zum reichsten Edelmann. Sie alle wollen Teil dieser heiligen Queste sein. Schon allein dadurch wurden das Ansehen und der Einfluss der vier großen Götter und unserer gesegneten viergöttlichen Kirche um ein Vielfaches gemehrt, selbst wenn diese tapferen Recken keinen einzigen Schwertstreich führen müssten. Zudem werden nun viele Zeugen zugegen sein, wenn Ihr mit der Macht Eurer Götterklinge die Themuraia, die Werkzeuge der Götter, zum Sieg über das Echsengezücht führt.«
    Arton schwieg einen Moment, um das Gehörte zu überdenken. »Aber wenn der Citarim nach wie vor sein Vertrauen in mich setzt, warum lässt er mich dann nicht losschlagen? Warum hält er sich noch in Tilet auf, um irgendwelche Spezialeinheiten zu rekrutieren, wenn doch alles hier für die Schlacht bereitsteht? Offenbar hält er die Themuraia allein doch nicht für stark genug, um gegen den Drachen zu bestehen.«
    »Ich darf an dieser Stelle meiner Bewunderung über Euren scharfen Verstand und militärischen Weitblick Ausdruck verleihen«, begann

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