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Goettin der Legenden

Goettin der Legenden

Titel: Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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vor dem offenen Kamin stand eine riesige Badewanne.
    In dem großen Kamin prasselte ein fröhliches Feuer, dessen Widerschein das Zimmer in ein warmes Licht tauchte. Wenn man in Betracht zog, in welcher Zeit man sich befand, war das Arrangement durchaus mit einer Präsidentensuite zu vergleichen.
    Isabels Koffer und Truhen waren ins Zimmer gebracht worden, und Viviane hatte tatsächlich an alles gedacht. Außer an Zahnseide. Und eine Zahnbürste. Und Listerine.
    Die Zahnhygiene lässt leider deutlich zu wünschen übrig, Viviane.
    Geduld war noch nie eine deiner größten Tugenden, oder, Liebes?
    Nicht, wenn es um meine Zähne geht.
    In Kürze wird Hilfe eintreffen. Und trage heute Abend das blassrote Gewand. In deiner Zeit nennt man diese Farbe Pink, glaube ich. Lancelot hat anscheinend eine Vorliebe dafür.
    Pink. Genau die Farbe, die Isabel am wenigsten mochte. Nicht nur raubte es ihrem Gesicht jede Farbe, es erinnerte sie obendrein an die Zeit, als sie gezwungen worden war, in der Schulaufführung des Stücks
Ein Tag auf der Kirmes
die Zuckerwatte zu spielen. Dabei hatte sie sich so sehr gewünscht, die Rolle des Hotdogs übernehmen zu dürfen.
    Als es an die Tür klopfte, zuckte sie heftig zusammen.
    »Mylady, ich bin Mary. Ich werde während Eures Besuchs Eure Zofe sein.«
    »Na, das ist ja schön, Mary, komm ruhig rein.«
    »Ich habe leider die Hände voll, Mylady.«
    Isabel wandte sich von ihren Koffern ab und eilte zur Tür. »Voll mit …«
    Sie hielt inne und starrte auf das vollbepackte Tablett in den Händen des Mädchens. Ein Bündel kleiner Zweige, die auf einer Seite aufgeschnitten und zerfasert waren, lag darauf, daneben stand eine Schüssel mit etwas, was aussah wie Salz, außerdem ein Krug mit Wasser und eine weitere Schüssel mit grünen Blättern, die nach Minze dufteten.
    Das Zeug soll ich für meine Zähne benutzen?
    Du wirst schon sehen, dass diese Gerätschaften der Zahnhygiene sehr wohl Genüge tun.
    »Was, kein Wein?«, fragte Isabel und winkte Mary herein.
    Das Mädchen versuchte zu knicksen, was die Sachen auf dem Tablett gefährlich ins Wanken brachte. »Ist schon unterwegs, Mylady …«
    »Mein Name ist Isabel, Mary. Wenn ich dich Mary nennen darf, dann nenne du mich bitte Isabel.«
    »O nein, Mylady! Das kann ich nicht.«
    »O doch, Mary, das kannst du. Ich bestehe sogar darauf.«
    »Bitte, Komtess, versteht doch – das kann ich wirklich nicht.«
    Isabel lächelte das Mädchen an, das bestimmt nicht älter als dreizehn Jahre war. Mary hatte lange, leuchtend rote Haare, die Ronald McDonald neidisch gemacht hätten, und reichlich Sommersprossen auf Nase und Wangen. Aber ihre Augenfarbe konnte Isabel nicht erkennen, denn Mary starrte unablässig zu Boden.
    »Na gut. Wenn es dir unangenehm ist, werde ich dich nicht dazu zwingen, und wenn Komtess für dich in Ordnung ist, ist das für mich vorerst auch in Ordnung.«
    »Ja, Madam. Komtess, Madam.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Trage die Sachen doch bitte rein.«
    Mary stolperte durchs Zimmer in den Umkleidebereich, stellte alles einigermaßen unfallfrei ab und wandte sich dann mit dem leeren Tablett zu Isabel um. »Soll ich Wasser für ein Bad bestellen, Mylady?«
    »Das klingt himmlisch.«
    Endlich hob Mary den Blick und sah Isabel an. Ihre Augen waren genauso saphirblau wie Vivianes Tränenanhänger.
    Isabel grinste. Das war bestimmt ein gutes Omen. »Ich glaube, wir werden blendend miteinander auskommen, Mary.«
    »Das glaube ich auch, Mylay… Komtess.«
    »Ich möchte sehr gern baden, aber könntest du mir vorher vielleicht helfen, in diesem Durcheinander das pinkfarbene Kleid zu finden?«
    »Pinkfarben?«
    »Blassrot?«, verbesserte sich Isabel.
    Mary kaute auf der Unterlippe und verstand offensichtlich immer noch nicht.
    »Du kennst doch die Farbe, die deine Wangen annehmen, wenn ein Junge dir Schmeicheleien erzählt? Oder wenn du wegen etwas, was du getan hast, in Verlegenheit gerätst?«
    »Oh! O ja. Obwohl ich meistens einen knallroten Kopf kriege, wenn ich mich schäme, Madam.« Erneut senkte sie den Blick, schaute dann wieder auf, und jetzt glitzerten ihre Augen schelmisch. »Leider muss ich gestehen, dass das Knallrot nicht besonders gut zu meinen Haaren passt.«
    »Das bezweifle ich, Mary. Ich vermute eher, dass sich viele junge Männer nach dir umdrehen, wenn du errötest.«
    Prompt errötete Mary.
    Und, Himmel, sie hatte vollkommen recht, ihre Wangen glühten nahezu feuerwehrrot.
    »Das ist sehr freundlich von Euch, so

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