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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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dazu.« Er zeigte auf die goldene Münze mit seinem Bildnis, das zwischen ihren Brüsten baumelte. »Vergiss nicht, dass ich geschworen habe, dich zu beschützen, ganz gleich, was zwischen uns beiden geschieht. Du kannst dich darauf verlassen, dass Duane dich nie wieder belästigen wird.«
    »Danke«, sagte sie, »aber ich ziehe es vor, meine Angelegenheiten selbst in Ordnung zu bringen.«
    »Jetzt klingst du wie meine Schwester.«
    »Das nehme ich als Kompliment, auch wenn ich es etwas beängstigend finde.«
    »Es ist als Kompliment gemeint«, lächelte Apollo. Pamela sah ihn an und lächelte zurück, und wieder einmal merkte er, wie sehr er dieses Gesicht liebte, das so offen, so ehrlich in seinen Gefühlen war. Apollo hätte ihr Lächeln ewig ansehen können. Plötzlich wurde ihm klar, dass sie seine Sonne geworden war, und der Gott des Lichts schluckte, denn auf einmal war seine Kehle ganz trocken. Er liebte sie von Herzen, und das gab ihr eine Macht über ihn, die ihm Angst einjagte. Wenn sie sich jemals von ihm abwandte …
    Er schaute weg, sammelte seine Gedanken und zügelte seine Gefühle. Wenn sie sich von ihm abwandte, würde er sie gehen lassen. Er würde sich ihr nicht aufdrängen, wie Duane es getan hatte. Entschlossen biss er die Zähne zusammen. Sie hatte sich noch nicht von ihm abgewandt, und sie liebte ihn – das wusste er. Langsam drehte er sich zu ihr um.
    »Ich verstehe Duane nicht, und ich kann mir auch nicht vorstellen, wie es für dich war, unter seiner Kontrolle zu leben und dir deine Freiheit zu erkämpfen – aber schon an dem Abend, an dem wir uns begegnet sind, habe ich in deinen Augen ein Gefühl gesehen, das ich verstehe. Ich weiß, wie es ist, sich mehr zu wünschen und sich ohne dieses Mehr unvollständig zu fühlen. Was, wenn wir füreinander bestimmt sind? Was, wenn alles, was in unserem Leben geschehen ist, nur dem Zweck gedient hat, uns zueinander zu führen? Ich bin ein Gott, einer der zwölf Olympier. Wer weiß besser als ich, welch kunstvolle Fäden die Schicksalsgöttinnen spinnen?«
    Pamelas Blick wurde schärfer, und Apollo wählte seine Worte mit Bedacht. »Ich lebe schon sehr lange, und die meiste Zeit habe ich in lodernder Leidenschaft und Oberflächlichkeit existiert. Ja, ich habe sicher auch Gutes getan, habe Heilkunst, Musik und Licht in die antike Welt gebracht, aber diese Dinge standen selten an erster Stelle. Ich war immer hungrig, und ich habe versucht, meinen Hunger auf die Art zu stillen, wie die meisten Männer es tun, ganz gleich, ob sterblich oder unsterblich. Ich habe exzessiv geliebt und viele Kriege geführt. Es war, als müsste ich mich anstrengen, eine bodenlose Leere in mir zu füllen.«
    »Apollo, ich …«, begann Pamela, aber er schüttelte den Kopf.
    »Nein, diese Dinge solltest du über mich wissen«, fuhr er unbeirrt fort. »Ich möchte keine Maske tragen, um dich für mich zu gewinnen. Ich möchte keine Unaufrichtigkeit zwischen uns. Du musst mich so sehen, wie ich bin, um mich wirklich akzeptieren zu können. Ich habe dir schon gesagt, dass ich die Liebe nicht gekannt habe, bevor ich dich kennenlernte. Und es war sogar noch mehr. Ich habe nicht geglaubt, dass die Liebe überhaupt existiert. Schließlich hatte ich Jahrtausende ohne sie gelebt und mich dennoch allen Arten fleischlichen Vergnügens hingegeben. Die Liebe war also offensichtlich eine Illusion, an die sich die Sterblichen klammerten, und für so etwas hatte der Gott des Lichts keine Verwendung. Ich fühlte die Liebe nicht, ich brauchte sie nicht, ich glaubte nicht an sie.«
    Er hielt inne und gestattete sich endlich, sie zu berühren, indem er ihr eine Locke ihrer kurzen, glänzenden Haare aus dem Gesicht strich.
    »Aber dann ist etwas geschehen, das meine Sicht auf mein Leben und meine Welt verändert hat. Schon bevor wir uns begegnet sind. Kennst du den Gott Hades?«
    Überrascht von der Frage, antwortete Pamela: »Ist er nicht der Herr der Unterwelt oder so was?«
    Apollo lächelte und wünschte sich, sein Freund könnte Pamelas Antwort hören. »Ja, genau. Aber in Hades’ Reich herrscht nicht etwa Qual und Pein wie in eurer modernen Version der Hölle, sondern es ist ein Ort großer Schönheit. Das weiß ich aus eigener Erfahrung – ich bin oft dort zu Besuch.«
    »Du gehst in die Hölle?«
    Apollo lachte. »Ich besuche den prächtigen Palast des Hades am Rand der Elysischen Gefilde. Hades würde dir bestimmt gefallen, ihr habt viel gemeinsam. Er hat seinen Palast selbst

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