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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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Eigentlich hätte der Gott des Lichts sich also ganz entspannt und wie zu Hause fühlen sollen, aber er konnte vor Nervosität nicht stillsitzen und wanderte ruhelos vor dem großen Panoramafenster auf und ab, durch das man auf den wunderschönen Garten hinter dem Palast blickte. Aber Apollo nahm die Aussicht nicht wahr.
    »Ich weiß nicht, weshalb du dir solche Sorgen machst. Nach allem, was du uns erzählt hast, scheint Pamela doch sehr an dir interessiert zu sein«, sagte Lina.
    »Genau in diesem Punkt bin ich mir nicht sicher! Bin ich es, der sie interessiert, oder ist es nur die Macht dieser verdammten Beschwörung?«
    »Das ist leicht festzustellen«, meinte Hades. »Schlaf einfach mit ihr. Wenn sie dich danach fallenlässt, dann ist es die Beschwörung gewesen. Wenn nicht, warst du es.«
    Apollo sah ihn an und runzelte die Stirn, unsicher, warum er Pamelas Zuneigung so ungern auf die Probe stellen wollte. War es tatsächlich so leicht? Warum machte ihm dieser Gedanke dann derart Bauchgrummeln?
    »Es ist gruselig, oder nicht?«, unterbrach Linas sanfte Stimme die innere Aufwallung des Gottes. »Wir Sterblichen kennen das nur zu gut – diese Angst vor Zurückweisung. Aber um die wahre Liebe kennenzulernen, musst du bereit sein, dich auch verletzlich zu machen. Ich wollte, ich hätte eine einfache Antwort für dich, aber die gibt es nicht.«
    »Dann ist es also immer so schwer?«
    Freundlich lächelnd sah Lina in das gequälte Gesicht des goldenen Gottes. Hades, der neben ihr saß, nahm ihre Hand, und sie wechselten verständnisvolle Blicke.
    »Es ist nur so schwer, wenn es dir wichtig ist«, sagte Lina.
    Apollo wurde blass. »Du meinst, ich bin womöglich dabei, mich in sie zu verlieben?« Er stieß das Wort hervor, als handelte es sich um eine neue Pestepidemie.
    Lina nickte unbeirrt, unterdrückte aber das Lachen, das sich Bahn zu brechen drohte. Armer Apollo. Er war so wunderbar unglücklich. »Ja, ich fürchte, das könnte passieren.«
    »Kopf hoch!«, schaltete sich Hades ein. »Eine Sterbliche zu lieben ist gar nicht so furchtbar.«
    »Na, was bin ich froh, das zu hören«, warf Lina etwas sarkastisch ein.
    Hades lachte leise und küsste sie auf den Kopf.
    »Sie weiß nicht, wer ich bin!«, platzte Apollo heraus. »Sie denkt, ich bin ein Sterblicher, Arzt und Musiker. Vielleicht liegt es nicht an der Beschwörung. Vielleicht verliebt sie sich auch in mich. Aber wird sich das nicht ändern, wenn sie herausfindet, dass ich gar nicht der bin, der zu sein ich behauptet habe?«
    »Lass nicht zu, dass sie sich von dir abwendet.« Jetzt klang Hades’ Stimme klar und todernst, und er umfasste Linas Hand fester, als er sich daran erinnerte, dass er sie wegen seines albernen Stolzes um ein Haar verloren hätte.
    »Apollo, du musst ihr dein wahres Gesicht zeigen.« Lina wählte ihre Worte sorgfältig. »Das ist der schwierigste Teil der Liebe. Wenn die Liebe funktionieren soll, darfst du dich nicht verstecken. Und wenn du dich wirklich offen zeigst, dann wirst du plötzlich merken, dass du kein Gott oder Arzt oder Musiker bist, sondern schlicht ein verliebter Mann. Wenn sie dich auch liebt, dann wird sie das sehen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Apollo.
    »Wenn nicht, dann wird das sehr wehtun«, antwortete Lina ehrlich.
    »Aber das Risiko lohnt sich«, sagte Hades und schaute seiner Liebsten in die Augen. »Für die Chance, die wahre Liebe zu erleben, ist kein Preis zu hoch.«
    Apollo beobachtete Lina und Hades. Manchmal schienen sie miteinander in einer Art Geheimsprache zu reden, die nur sie beide verstanden. Sie passten zueinander, als wären sie füreinander geschaffen. Bei den Göttern, Hades hatte sich verändert, seit Lina in sein Leben getreten war! Es war, als hätte die Liebe zu dieser Frau ihm eine ganz neue Welt eröffnet. Während der dunkle Gott früher grüblerisch und verschlossen gewesen war, schien er jetzt Frieden gefunden zu haben und war sogar richtig umgänglich. Lina hatte Hades vollständig gemacht.
    Und Apollo wünsche sich dieselbe Vollständigkeit.
    »Ich werde es tun!«, verkündete er. »Ich werde mich auf sie einlassen. Ich muss wissen, ob es nur ein Zauber ist, der mich für sie anziehend macht.«
    Lina fand, dass Apollo aussah wie ein Mann, der bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen. Dann veränderte sich sein Gesicht wieder, und er rieb sich die Stirn, als könnte er seine Sorgen wegwischen.
    »Aber wenn es kein Zauber ist, wie schaffe ich es dann, mir ihre Zuneigung zu

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