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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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erhalten?« Er blinzelte Lina an. »Was ist es denn, was sterbliche Frauen sich wünschen?«
    »Das ist kein großes Geheimnis, Apollo«, lächelte Lina. »Wir wollen das Gleiche wie du, das Gleiche wie Hades. Wir wünschen uns jemanden, der uns so liebt, wie wir wirklich sind – ohne Maskerade, ohne Spielchen.« Sie stand auf, ging zu dem goldenen Gott und legte die Hand auf seinen Arm. »Bringst du das fertig, mein Freund? Es ist anders, als Nymphen und Göttinnen nachzustellen. Weit weniger glamourös.«
    Apollo dachte daran, wie die Welt versunken war, als Pamela sich in seinen Armen entspannt hatte, und wie das aufkeimende Vertrauen in ihren Augen ihm ein weit göttlicheres Gefühl vermittelt hatte als die ganze Pracht des Olymps. Und dann dachte er an den Schrecken, als er gesehen hatte, wie sie auf die Fahrbahn der Metallmaschinen gestürzt war. Wenn er seine Macht nicht eingesetzt hätte, wäre sie von ihnen zerquetscht, womöglich gar getötet worden …
    Wieder rieb er sich mit der Hand über die Stirn.
    »Ich habe genug von dem ganzen Glamour. Ich glaube, ich entscheide mich für die Liebe«, sagte er etwas erschöpft.
    »Gute Wahl, Schätzchen.« Lina stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen kurzen schwesterlichen Kuss auf die Wange. »Und du solltest in Erwägung ziehen, ihr so bald wie möglich zu sagen, wer du wirklich bist.« Sie warf Hades einen Blick aus dem Augenwinkel zu. »Glaub mir, es ist das Beste, wenn die Wahrheit auf den Tisch kommt.«
    »Ja, ja, das werde ich.« Aber Apollo schien sie kaum zu hören, so fahrig war er. »Ich danke euch, meine Freunde«, sagte er, drückte Linas Hand und trat dann einen Schritt zurück, um sich für die Rückkehr in den Olymp fertigzumachen. »Vielleicht sollte ich ihr ein Geschenk mitbringen …« Seine Worte wehten noch durchs Zimmer, als sein Körper bereits anfing zu verschwimmen und im nächsten Moment ganz verschwunden war.
    »Ich glaube, das Herz des Lichtgottes wird als Geschenk genügen«, meinte Lina mit einem tiefen Seufzer.
    Aber Hades zuckte die Schultern. »Ach, ein schöner Schmuck ist immer eine gute Idee.«
     
     
    Pamela erwachte ganz langsam, streckte sich, umarmte ihr Kissen, dachte verschlafen, dass heute etwas Wundervolles passieren würde, konnte sich aber zwischen Schlaf und Wachen nicht erinnern, was es war. Sie fühlte sich prächtig. Ihr Körper war ausgeruht, sie war voller Erwartung und Vorfreude. Ein Strahl Tageslicht brach durch die dicken Brokatvorhänge, die fast völlig zugezogen waren. Das Licht kitzelte ihre geschlossenen Augenlider und brachte die Erinnerung an goldene Sonnenstrahlen zurück … Wärme … Augen wie leuchtende Aquamarine …
    Letzte Nacht … die Küsse im Regen … Phoebus … Mit einem Ruck öffneten sich ihre Augen. Ach du Scheiße. Wie konnte sie das vergessen? Sie würde ihn heute Abend um acht treffen! Als sie auf den Wecker neben dem Bett sah, fuhr sie hoch. Es war schon fast Mittag! Sie war ein Morgenmensch, und trotzdem hatte sie bis Mittag geschlafen?
    Nun ja, außerdem war sie den Männern und der Liebe seit einigen Jahren aus dem Weg gegangen, und ihre Erinnerung sagte ihr deutlich, dass sie in den Armen eines praktisch wildfremden Mannes dahingeschmolzen war. Pamela zog die Knie an die Brust und spürte, wie ihr Herz vor Aufregung zu pochen begann. Sie war keine alte Frau, sie war jung und lebendig. Sie war ein Risiko eingegangen, und es hatte sich ausgezahlt. Und wie. Beim Gedanken, was für ein Gefühl es gewesen war, Phoebus’ Arme um sich zu spüren, durchrieselte sie ein wohliger Schauer. Und sein Mund! Sein Kuss hatte ein Prickeln von ihren Lippen bis hinunter in ihre Zehen gesandt. Sie wagte sich kaum vorzustellen, was er sonst noch alles mit diesem hinreißenden Mund anstellen konnte, wenn er schon beim Küssen so gut war …
    Ihr Handy klingelte und holte sie aus ihrem erotischen Tagtraum.
    »Hallo, V«, sagte sie, ohne auf das Display zu schauen.
    »Bist du allein?«, fragte V im besten Bühnenflüstern.
    »Ja«, antwortete Pamela, biss sich auf die Lippe und fügte hinzu: »Leider.«
    »Olala, hör dich bloß mal an, Süße!«
    »V, ich fühle mich auf einmal wieder lebendig. Es ist, als wäre ich eine Wüste gewesen, und dieser Mann ist ein warmer Frühlingsregen. Und ich sage dir, ich bin bereit, ihn aufzusaugen.« Sie seufzte genüsslich.
    »Du klingst, als wärst du auf Wolke sieben.«
    »Da hast du hundertprozentig recht! Ich schwebe, ich bin hin

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