Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
Vom Netzwerk:
»Vielleicht verstehe ich deshalb diese Geschichten über den Gott des Lichts so gut.«
    Schweigend betrachtete Pamela ihr Weinglas. Was sollte sie darauf antworten? Sie fühlte sich zu diesem Mann hingezogen, und was er sagte, berührte ihr Herz. Aber sie hatte Angst. Bei der Vorstellung, eine Affäre mit ihm anzufangen, wurde sie nervös und verwirrt. Doch der Gedanke, eine Beziehung mit ihm zu beginnen, machte ihr eine Höllenangst.
    Nachdenklich sah sie in sein attraktives Gesicht. Er beobachtete sie aufmerksam, und sie holte tief Luft. Doch statt einer schlagfertigen Bemerkung über zur Romantik übergelaufene Playboys kam unversehens die Wahrheit aus ihrem Mund.
    »Ich bin geschieden. Es war eine schlechte Ehe. Nein, vergiss das, es war einfach scheußlich. Seither hab ich mich mit keinem Mann mehr verabredet. Du bist ehrlich zu mir, also will ich auch ehrlich zu dir sein. Schon der Gedanke an eine neue Beziehung macht mir Angst. Ich glaube, ich bin noch nicht bereit zu …« Sie zögerte, weil sie sich nicht wie ein Trottel anhören wollte.
    »Du musst heilen«, sagte Apollo in ihr Zögern hinein.
    »Ja, genau«, antwortete sie, dankbar, dass er das, was sie nicht richtig auf den Punkt bringen konnte, so klar in Worte fasste.
    »Und du wirst auch heilen, Pamela«, sagte er leise.
    »Danke für dein Verständnis«, erwiderte sie und legte ihre Hand auf seine. »Ich weiß, es klingt verrückt. Ich kenne dich erst seit zwei Tagen, aber irgendetwas an dir gibt mir das Gefühl, dass du wirklich verstehst, was ich meine.«
    »Das stimmt, Pamela. Und du hast keine Ahnung, wie selten man eine solche Verbindung zwischen zwei Menschen findet.« Er selbst lebte seit Äonen ohne einen solchen Kontakt.
    Langsam strich Pamela mit ihrem Daumen über seine Hand und ließ sich in das Blau seiner hinreißenden Augen versinken. »Oh, ich glaube, ich kann es mir vorstellen.«
    Der Knoten, der sich in Apollos Brust zusammengezogen hatte, löste sich plötzlich. Also war Pamela keineswegs abgeneigt, sich der Liebe hinzugeben. Aber sie war verletzt worden. Tief verletzt. Sie musste heilen, wieder gesund werden, und das war etwas, wobei Apollo, der Gott des Lichts, ihr helfen konnte.
    »Ich habe dir etwas mitgebracht. Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, es dir zu geben.« Damit fasste Apollo in seine Tasche und zog eine zarte Goldkette heraus. Er hielt sie hoch, so dass das Licht sich in der kleinen Münze brach, die in einer schmalen Goldfassung daran hing. In die Münze war das Profil eines griechischen Gottes eingeprägt.
    »Oh, die ist ja wunderschön«, hauchte Pamela. Die Münze war aus Gold, aber nicht regelmäßig rund geformt und anscheinend sehr alt. »Aber ich kann sie nicht annehmen, sie ist viel zu teuer.«
    »Ich kann dir versichern, dass ich nichts dafür bezahlt habe. Diese Kette ist schon sehr lange in meinem Besitz. Bitte, es würde mich sehr freuen, wenn du sie tragen würdest. Schließlich haben wir gerade über den Gott gesprochen, der darauf abgebildet ist.«
    »Wirklich? Das ist Apollo?« Fasziniert beugte Pamela sich über das Goldstück und studierte das schöne Profil.
    »Jedenfalls sieht der hier besser aus als die Brunnenstatue«, meinte Apollo mit einem sarkastischen Grinsen.
    »Weißt du, was«, sagte sie und sah von der Münze zu Phoebus, »der Mann hier sieht aus wie du. Ich meine, nicht genau, aber das Profil ist deinem echt ähnlich.«
    »Das ist ja ein großes Kompliment.« Sein Lächeln wurde breiter. »Zumindest, solange du nicht auch noch sagst, dass ich der Statue dort drüben ähnle.« Mit dem Kinn deutete er auf den großköpfigen Brunnen-Apollo.
    »Nein«, lachte Pamela. »Mit der Statue hast du keinerlei Ähnlichkeit.«
    Er lachte leise und genoss die Absurdität der Situation. »Wenn du die Kette trägst, kannst du Apollo als deinen persönlichen Gott betrachten«, schlug er vor. »Als deinen Talisman. Vielleicht hilft der Gott des Lichts dir bei der Lösung des Problems mit dem ungewöhnlichen Anliegen deines Klienten.«
    Pamela sah zwischen der Münze und Phoebus hin und her, noch immer versucht, das Schmuckstück dankend abzulehnen. Aber sie zögerte. Was war denn so falsch daran, ein Geschenk von einem attraktiven Mann anzunehmen? Sie mochte Phoebus, und er mochte sie. Okay, sie glaubte keine Sekunde, dass er nichts dafür bezahlt hatte, aber er war Arzt, also konnte er es sich wahrscheinlich leisten. Und es war schon ein interessanter Zufall, dass sie gerade vorhin

Weitere Kostenlose Bücher