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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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seinen Liebesakt zu platzen und zu fragen, warum er nicht romantisch genug gewesen war. Das würde ganz sicher nichts nutzen. Nachdenklich drehte sie den dünnen, kalten Stiel des Martiniglases zwischen den Fingern. Es war noch früh. Vielleicht würde Apollo bis zum Morgen das Verlangen dieser albernen sterblichen Frau stillen, vielleicht würde er ihre romantische Sehnsucht befriedigen. Sinnlos, darüber zu spekulieren. Jetzt brauchte sie erst mal ein bisschen Ablenkung.
    Lauernd betrachtete sie den jungen Satyr, der noch immer schweigend neben ihr saß. Wirklich ein hübsches Wesen.
    »Schätzchen«, flötete sie, und er stellte prompt die Ohren auf. »Erinnerst du dich, wie aufregend es war, als du mich vorhin durch die Lüfte gejagt hast?«
    »Selbstverständlich, Göttin«, antwortete er eifrig. »Das werde ich bis in alle Ewigkeit nicht vergessen.«
    »Ich habe noch keine Lust, auf den Olymp zurückzukehren. Bezahl unsere Getränke und lass uns noch einmal in dieses wunderhübsche Theater zurückgehen. Dann kannst du deine Verfolgungsjagd üben, und wenn du mich einfängst, bekommst du diesmal vielleicht den vollen Lohn.« Sie fuhr mit dem Finger über seinen muskulösen Arm, und seine Rehaugen weiteten sich.
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Göttin«, antwortete er.
    »Genau darauf verlasse ich mich«, murmelte Artemis vor sich hin, als der Satyr aufsprang, um zu bezahlen.

16
    Ach du lieber Himmel, dachte Pamela. Sie hatte vergessen, ein Kondom zu benutzen. Und das nicht nur beim ersten Mal. Beim zweiten und dritten Mal ebenfalls. Sie verdrehte die Augen. Wie blöd von ihr. Wie hatte sie das vergessen können? Vor allem, nachdem sie ihre Verlegenheit hinuntergeschluckt und nach der Pediküre im Hotelladen eine nagelneue Schachtel gekauft hatte.
    Und wie gut, dass sie zur Pediküre gegangen war. Phoebus hatte ihre Zehen geküsst und liebkost – und sogar an ihnen geleckt. Allein der Gedanke daran machte ihr schon wieder einen heißen Kopf und weiche Knie.
    Konzentrier dich!
Ihr innerer Kritiker war ziemlich ungehalten. Keine Kondome zu benutzen, hatte nichts mit Zehenlutschen zu tun. Oder womöglich doch?
    Auf einmal bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung zu ihrer Rechten. Sie wandte rasch den Kopf und schaute zu Phoebus. Er war so schön. Wenn sie ihn nicht ansah, konnte sie ihn einfach für einen gewöhnlichen, sehr attraktiven Mann halten. Aber sobald sie ihn ansah, wurde ihr klar, dass an ihm nichts gewöhnlich war. Überhaupt nichts.
    Ihr Körper glühte noch von seiner Berührung. Eigentlich hätte sie wund und müde sein müssen. Aber nichts dergleichen – sie fühlte sich einfach nur wunderbar. Faul und träge und sehr, sehr zufrieden.
    Aber trotzdem hatte sie das Kondom vergessen.
    »Ich fühle, dass du die Stirn runzelst«, stellte Phoebus fest, ohne die Augen zu öffnen.
    »Unmöglich«, erwiderte sie und rang sich ein Lächeln ab. »Und es stimmt auch gar nicht.«
    Immer noch mit geschlossenen Augen meinte Phoebus: »Jetzt nicht mehr, da hast du recht.« Dann schlug er die Augen auf und wandte ihr das Gesicht zu, damit er sie direkt ansehen konnte. »Guten Morgen, meine Süße«, sagte er mit einem zärtlichen Lächeln.
    »Wir haben gestern Nacht vergessen, ein Kondom zu benutzen«, sagte sie und wurde rot. »Und heute Morgen auch.«
    Jetzt runzelte er die Stirn. »Ein Kondom?«, wiederholte er das fremde Wort.
    »Ja«, sagte sie, während ihr Gesicht von Sekunde zu Sekunde heißer wurde. Sie packte das Laken, das völlig zerknautscht war, wickelte es sich um den nackten Körper und zog sich ins Bad zurück. Über die Schulter hinweg rief sie noch: »Du weißt schon – Kondom, Verhütungsmittel, Gummi. Ich nehme nicht die Pille oder sonst was. Du bist doch Arzt, da muss ich dir wohl nicht erklären, wie leicht ich schwanger werden könnte.«
    Ein Kondom war also etwas, das sterbliche Frauen davor bewahrte, schwanger zu werden? Wie interessant. Obwohl er nicht glaubte, dass es einen Gott davon abhalten konnte, eine Sterbliche zu schwängern, wenn er es wollte. Aber Apollo hatte Pamela nicht geschwängert. Er streckte sich und lächelte. Er hätte gern ein Kind mit ihr gehabt, aber nicht, bevor sie wusste, dass sie ihm gehörte, und sich bereit erklärt hatte, ihr Leben mit ihm zu verbringen.
    »Du kannst bei unserer Vereinigung nicht schwanger geworden sein, Pamela«, sagte er.
    Sofort streckte sie den Kopf aus dem Badezimmer, die Zahnbürste in der Hand. »Warum nicht? Hast du eine

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