Göttin des Lichts
Vasektomie machen lassen?«
Zwar hatte er keine Ahnung, wovon sie redete, aber es sah aus, als würde der Gedanke sie erleichtern, also nickte er und lächelte.
»Oh, gut.« Ihr Kopf verschwand wieder, aber schon einen Moment später tauchte er wieder auf, die Zahnbürste noch in der Hand. »Aber was ist dann mit, äh …« Sie stockte und kam sich lächerlich vor. Sie war gerade intimer mit diesem Mann gewesen als sie jemals mit jemandem gewesen war, einschließlich ihres Exmannes, fing aber an zu stottern, wenn sie ihn nach Geschlechtskrankheiten fragen wollte? Außerdem war er Arzt! Sie versuchte es noch einmal. »Aber was ist mit sexuell übertragbaren Krankheiten?«
Seine goldenen Brauen zogen sich zusammen. »Ich habe keine Krankheiten.«
»Na gut. Das ist gut. Ich auch nicht. Gut«, wiederholte sie zum dritten Mal und fühlte sich wie ein Vollidiot. Schnell schlüpfte sie zurück ins Badezimmer, stellte das Wasser an und schloss die Tür.
Apollo hörte zu, wie sie sich in dem anderen Zimmer zu schaffen machte. Es kostete ihn eine Menge Willenskraft, nicht aufzustehen und zu ihr zu gehen. Am liebsten wollte er das Laken wegreißen, sie auf die Kommode heben, in sie eindringen und dann tief in ihre honigfarbenen Augen blicken, bis er in ihnen abermals seine eigene Seele gespiegelt sah. Sein Körper regte sich – allein beim Gedanken an Pamela wurde er schon wieder schwer und hart. Zeit … rief er sich ins Gedächtnis … in den Jahren, die sie zusammen verbringen würden, hatten sie genug Zeit, miteinander zu schlafen. Er schloss die Augen und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Es war nicht die Beschwörung gewesen, die Pamela dazu gebracht hatte, ihn zu begehren, denn sonst hätte ihr Verlangen nachgelassen, nachdem sie sich das erste Mal geliebt hatten. Und das war definitiv nicht der Fall gewesen – eher im Gegenteil. In seinen Armen war sie eingeschlafen, die Finger in seine verschränkt. Und sogar im Schlaf hatte sie sich an ihn gedrückt. Noch etwas, was er an ihr abgöttisch liebte und was ihn zutiefst überraschte. Noch nie hatte Apollo nach dem Liebesakt mit einer seiner Affären zärtlich zusammengelegen – oder wenn doch, dann nur als Vorspiel zu einer weiteren Runde Sex. Aber mit Pamela fühlte er sich so anders. Er wollte sie bei sich haben. Selbst wenn sie nicht miteinander schliefen.
Jetzt verstand er auf einmal, warum Hades und Lina häufig so dicht beieinandersaßen, dass sie sich berührten, und warum sich ihre Finger selbst bei einfachen, alltäglichen Handlungen so oft ineinander verschlangen, zum Beispiel, wenn sie sich einen Kelch oder einen Obstteller reichten. Sie wollten diese Verbindung. Nein, verbesserte er sich, sie lechzten geradezu danach. Genau wie er nach Pamela.
Immer noch in das Laken gewickelt, kam sie aus dem Badezimmer, frisch geduscht, die Haare feucht.
»Was sollen wir heute machen?«, fragte Apollo und streckte ihr die Hand entgegen.
Pamela nahm sie und schmiegte sich an seine Brust. Was für eine überwältigende Freude sie bei diesen einfachen Worten durchströmte! Er wollte wissen, was sie heute zusammen unternehmen würden.
»Na ja, da wir das Frühstück verpasst haben …« Sie schaute auf den Wecker, der bereits nach vierzehn anzeigte, »… und auch den Lunch, denke ich, etwas zu essen müsste unbedingt auf dem Plan stehen.« Sie küsste sein kräftiges Kinn und wunderte sich kurz, dass keine Bartstoppeln sie in die Lippen piekten. »Und ich erwähne es zwar ungern, aber ich muss leider auch ein bisschen arbeiten und mich auf meinen morgigen Termin vorbereiten.«
Apollo berührte die feuchten Haare, die wunderbar chaotisch von ihrem Kopf abstanden. »Was denn für Arbeit?«
»Eddie möchte einen Pool nach dem Vorbild von dem in Caesars Palace. Ich kenne den Pool noch nicht, sollte ihn also in Augenschein nehmen und vielleicht auch ein paar Ideenskizzen anfertigen, die ich ihm morgen zeigen kann.« Sie runzelte die Stirn. »Ich habe seine Notizen schon durchgelesen, aber die waren ein bisschen verwirrend. Anscheinend möchte er einen Pool draußen, aber überdacht – wie das authentische römische Bad im Untergeschoss. Ich kann nur hoffen, dass es weniger ›authentisch‹ ist als dieser elende Brunnen.«
»Vielleicht kann ich dir helfen. Ich kenne mich ein bisschen aus mit römischen Bädern.«
»Ich vergesse immer wieder, dass du über dieses ganze mythologische Zeug Bescheid weißt. Ganz schön praktisch, dich in der Nähe zu
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