Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
Vom Netzwerk:
geschehen? Sie lagen nackt auf seinem Bett.
Denk nach!
, befahl er seinem benebelten Gehirn.
Erinnere dich!
Und dann rauschten die Ereignisse des Abends plötzlich wild durch sein Gedächtnis. Nur mühsam konnte er ein Stöhnen unterdrücken. Er hatte völlig die Kontrolle verloren. Wie das? Warum war er nicht in der Lage gewesen …?
    Er wusste die Antwort, noch bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte. Das Festmahl war mit den berauschenden Kräften einer Göttin durchsetzt gewesen. Und er wusste auch, wer diese Göttin war. Artemis!
    »Apollo!«
    Als hätte er sie mit seinen Gedanken herbeigerufen, drang das ungeduldige Flüstern der Göttin durch den Raum.
    Er wandte den Kopf und starrte sie zornig an.
    »Was machst du da?«, zischte sie. »Du weißt doch, dass gleich der Morgen dämmert. Möchtest du, dass die Sterbliche dann hier festsitzt, oder was?«
    Erschrocken richtete Apollo sich auf. Das also war es, was nicht stimmte. Wie immer hatte der Gott des Lichts das Herannahen des strahlenden Sonnenwagens gefühlt, mit dem die Morgendämmerung in den Himmel stieg. Instinktiv hatte er gewusst, dass es höchste Zeit war, dass Pamela in ihre Welt zurückkehrte. Aber er hatte ihr in der letzten Nacht viel zu viel offenbart – wie würde ihr sterblicher Geist jemals begreifen können, was er von dieser hemmungslosen Vereinigung mitbekommen hatte, und obendrein auch noch akzeptieren, dass sie auf dem Olymp gefangen war? Er erinnerte sich allzu gut an die Angst, die in ihren Augen aufgeflackert war, als er sich enthüllt hatte.
    Sie würde es nicht verstehen, nicht wirklich. Und wenn sie es verstand, wie würde das ihre Gefühle für ihn verändern? Nein, es war zu früh für so etwas. Er musste sie wegbringen. Bis das Portal wieder geöffnet wurde, konnte er sich eine Erklärung für diese ungewöhnliche Nacht ausdenken. Er würde mehr Zeit mit ihr verbringen und ihre Gefühle würden sich festigen – Gefühle, zu denen sie sich bisher lediglich unter dem Einfluss der Magie seiner Schwester bekannt hatte. Wieder sah er Artemis verärgert an.
    »Geh!«, flüsterte er. »Sorg dafür, dass die Große Halle leer ist. Ich folge dir mit Pamela.«
    »Aber beeil dich bitte«, sagte sie noch, als ihr Körper sich bereits auflöste.
    »Phoebus?« Pamelas Stimme klang verschlafen, sie blinzelte und rieb sich die Augen. »Wo …?«
    Er biss die Zähne zusammen und strich mit der Hand über ihr Gesicht, was sie sofort benommen machte.
    »Du musst dich anziehen, wir müssen gehen«, sagte er und führte sie sanft an der Hand ins Nebenzimmer, zu ihren in der Nacht achtlos abgeworfenen Kleidern.
    Wie in Trance gehorchte sie. Er hasste sich dafür, wie er hastig in seine Hose schlüpfte, während Pamela sich mechanisch ankleidete. Ihre Unterwäsche war zerfetzt, sein Hemd zerrissen, und als die Erinnerung an die Leidenschaft ihn durchströmte, regte sich sofort seine Lust. Wie sollte er es fünf Tage ohne ihre Berührung aushalten? Er zögerte. Denn es gab ja eine Alternative: Er konnte einen Zauber auf sie wirken und sie hierbehalten, bis das Portal sich wieder öffnete. Erneut berührte er ihr Gesicht, und obwohl sie wie betäubt war, neigte sich ihr Körper ihm sofort zu. Es war doch nur eine Woche …
    Nein! Er schüttelte sich. Sie würde ihn hassen, wenn er sie mit seinem Zauber zwang zu bleiben. Er hasste sich ja selbst schon bei dem Gedanken.
    »Komm, ich bringe dich nach Hause, liebste Pamela.«
    Dann schlang er die Arme um sie. Sofort verschwanden sie beide und traten einen Augenblick später neben dem Portal in der Großen Halle wieder in Erscheinung. Dort stand Artemis, die Arme vor der Brust verschränkt, und klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Als sie die bloße Brust ihres Bruders und den entrückten Ausdruck im Gesicht seiner Geliebten sah, schüttelte sie nur den Kopf. Je rascher sie die Beziehungen mit der modernen Welt der Sterblichen einstellten, desto besser.
    »Schnell, die Sonne geht gleich auf«, sagte Artemis.
    »Das weiß ich«, fauchte Apollo. »Jedenfalls weiß ich es jetzt, wo meine Sinne nicht mehr von der Magie einer Göttin benebelt sind.«
    Artemis hatte immerhin so viel Anstand, etwas betreten dreinzublicken.
    »Ich werde sie durch das Portal begleiten und umgehend zurückkommen.«
    Die Göttin seufzte, sagte aber nichts. Apollo legte den Arm um Pamela und führte sie durch das Portal.
    Dann waren sie wieder in Vegas, und Apollo öffnete die Tür zu der kleinen Kammer. Auf dem

Weitere Kostenlose Bücher