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Göttin des Lichts

Titel: Göttin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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seinem Duft.
    »Was passiert hier?«, flüsterte sie, als er sie unter sich aufs Bett legte.
    »Ich liebe dich, Pamela. Für immer. Und so ist es, von mir geliebt zu werden.«
    Im uralten Tanz der Liebe begann er, sich in ihr zu bewegen, zog sich in seiner ganzen harten Länge aus ihr zurück und drang wieder in sie ein, immer und immer wieder. Pamela streichelte seine glatte Brust, während er sich über ihr aufrichtete, und seine Haut glänzte wie reines Gold. Benommen und dennoch bis zum Äußersten sensibilisiert, starrte sie hinunter, dorthin, wo ihre Körper sich vereinten. Sie schimmerten beide … sie brannten … Flammen leckten über ihre Haut … feuerten sie an … verschlangen sie …
    »Schau mich an, Pamela.« Seine Stimme war heiser.
    Sie blickte ihm tief in die Augen.
    »Schau mich an«, wiederholte er. »Und erkenne mich.«
    Als er wieder in sie stieß, sah sie ihn an. Er war Kraft und Schönheit und Liebe, alles in einem Wesen vereint. Wie hatte sie jemals glauben können, dass er nur ein Mann war? Ihre Gedanken mühten sich, die unglaubliche Wahrheit dessen zu erfassen, was sie vor sich sah, während ihre Körper in seinem blendenden, unsterblichen Licht loderten. Wer war er? Was geschah mit ihr?
    Als Apollo die Panik in ihren Augen erkannte, umfing er ihr Gesicht mit beiden Händen und zwang sie so, ihn weiter anzusehen. Mit enormer Willenskraft befahl er gleichzeitig seinem Körper, sich zu beruhigen.
    »Schau tiefer«, sagte er. »Über das Fremde hinaus, das dir Angst macht. Siehst du nicht dein Spiegelbild in meiner Seele?«
    Das Blau seiner Augen hielt sie noch fester als ihre vereinten Körper, und sie zitterte unter der Wucht ihrer Gefühle. Und dort, unter der Macht, die von ihm ausging, fand sie Phoebus – das Herz des Mannes, den sie kannte. In diesem Herzen erkannte sie das Spiegelbild ihrer eigenen Sehnsucht, ihrer Bedürftigkeit, ihrer Leere, und wusste plötzlich, dass sie selbst vollständig werden würde, wenn sie ihn erfüllte.
    »Wer bist du?«, flüsterte sie.
    »Dein Seelenverwandter.«
    Seine Stimme zitterte, und trotz der ehrfurchtgebietenden Macht, die er verströmte, fand Pamela plötzlich, dass er sehr jung und verletzlich wirkte.
    »Ja«, hauchte sie und fühlte das Feuer abermals tief in sich aufflammen. »Du bist mein Seelenverwandter.«
    Dann zog sie ihn zu sich herunter, und mit einem abgrundtiefen Stöhnen stieß er in sie, unfähig, sich noch länger zurückzuhalten. Als die Welt explodierte, vergrub sie ihr Gesicht an seiner glühenden Schulter und klammerte sich an ihn.
     
     
    In der Großen Halle fuhr Artemis plötzlich auf und gönnte sich einen tiefen, reinigenden Atemzug. Weg war die Fessel, die Verbindung mit der Sterblichen existierte nicht mehr. Offenbar hatte ihre Magie die Waagschale tatsächlich zugunsten ihres Bruders ausschlagen lassen. Sie streckte sich wohlig und genoss die Abwesenheit des nervtötenden Juckreizes, in dem sich Pamelas unerfüllte Herzenssehnsucht Ausdruck verschafft hatte. Dann lehnte sie sich wohlig auf ihrer weichen Chaiselongue zurück. Am liebsten hätte sie sich jetzt sofort in ihren Wald zurückgezogen – ein kleiner Spaziergang im Mondlicht wäre eine willkommene Erfrischung –, aber nein, Apollo brauchte sie noch, um dafür zu sorgen, dass keine Nymphen ihn dabei beobachteten, wie er die Sterbliche wieder in ihre Welt zurückbrachte. Obwohl das eigentlich keine große Bedeutung mehr hatte, denn seine Beziehung zu der sterblichen Frau würde ohnehin bald ein Ende finden. Jetzt, wo Apollo ihr Herz gewonnen hatte, würde er ihrer rasch müde werden, da war Artemis fast sicher. Dann würde alles zur Normalität zurückkehren, und ihre Eskapade im Königreich Las Vegas würde nach und nach zu einer mäßig amüsanten Erinnerung verblassen …
    Artemis ignorierte tunlichst den Zweifel, der sofort an ihr nagte, wenn sie sich die ernsthafte Liebeserklärung ihres Bruders ins Gedächtnis rief. Apollos Seelenverwandte sollte eine Sterbliche sein? Das war doch schlicht unmöglich.
    Versteckt im Schatten stand Bacchus, lächelte und wartete.

20
    Irgendetwas stimmte nicht. Apollo wusste es. Er verstand nicht nur die vielen Menschensprachen und die Stimmen der Musikinstrumente, er begriff auch Situationen, von Natur aus, auf der elementarsten Ebene seines Wesens. Die warme Gestalt in seinen Armen regte sich. Automatisch legte er die Arme enger um sie. Pamela …
    Apollos Augen öffneten sich. Was war letzte Nacht

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