Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
Mrs. Braxton abwendend, die sich seiner Beobachtung nicht bewusst war, sah er, wie ihn der Anwalt eindringlich musterte. Beinahe hätte er darüber die Beherrschung verloren.
    Sich erhebend, wobei es ihm gelang, seinen Körper so zu drehen, dass nur der scharfsinnige Anwalt um seinen lächerlichen Zustand wusste, verließ Kit schnellen Schrittes das Zimmer, um im Mondlicht dem Tabakgenuss zu frönen. Die schlank gerollten Blätter halfen ihm, gegen den Zauber anzukämpfen, den Miranda auf ihn ausübte.
    Miranda zwang sich, Lord Carnwood nicht mit ihrem Blick zu folgen, als er ging. Stattdessen versuchte sie sich einzureden, es sei ihr gleich, ob dieser aufreibende Mann in ihrer Nähe weilte oder nicht, wenn sie auch die Vorstellung, vier Wochen lang Abende wie diesen zu verbringen, an den Rand der Verzweiflung brachte. Sie hatte nicht die Absicht, ihr Leben noch einmal von ungezügelten, kopflosen Gefühlen bestimmen zu lassen, und sie würde diese Tortur aushalten, da diese mit wertvoller Unabhängigkeit belohnt werden würde. Niemals wieder, so hatte sie sich inbrünstig geschworen, wollte sie auch nur im Traum daran denken, sich von Leidenschaft leiten zu lassen. Eine hinterhältige, unbarmherzige Stimme in ihrem Inneren flüsterte jedoch, dass sie auch nie zuvor dem seltsam verlockenden Charme eines Christopher Alstone begegnet war.
    Ärgerlicherweise entsprach Lord Carnwood viel zu gut der Fantasiegestalt, die sie sich vor so vielen Jahren erträumt hatte, und der sie törichterweise immer noch verzückt nachhing. Daher schien es also kaum überraschend, wenn der Earl ihren Puls schneller schlagen ließ, hätte er doch geradewegs ihren Träumen entsprungen sein können. Sich von Fantasievorstellungen die Realität trüben zu lassen war allerdings absurd und gefährlich. Während sie an ihrem Tee nippte, beschloss Miranda, den Helden ihrer Träume ein für alle Mal zu vergessen. Sie sehnte sich danach, dass dieser Abend zu Ende ging, damit sie ins Bett gehen und den ersten Tag des Monats, den sie hier verbringen musste, endlich von ihrer Liste streichen konnte.

8. KAPITEL

    Beinahe zwei Wochen lang gelang es Miranda, den Kontakt zwischen ihr und dem Earl auf das Nötigste zu beschränken. Wann immer möglich, ging sie ihm aus dem Weg. Tagsüber fand sie das einfach genug, denn sie verbrachte absichtlich viel Zeit damit, alte Freunde zu besuchen, zu denen sie Leah als Anstandsdame mitnahm.
    Indes fiel ihr kein plausibler Grund ein, die Einladung zum Dinner im Pfarrhaus, an dem auch Lady Clarissa, Celia und der Earl teilnehmen würden, abzulehnen. Glücklicherweise sorgte Celia dafür, dass sie in der Kutsche neben Lord Carnwood saß, und nahm seine Aufmerksamkeit gefangen, wodurch Miranda der Kontakt mit ihm erspart blieb. Bei ihrer Ankunft streckte er jedoch den Arm aus, um auch ihr aus der Chaise zu helfen, und Miranda verfluchte stumm seine guten Manieren, die es nicht zuließen, dass er ihr keine Beachtung schenkte.
    „Angst, meine Liebe?“, fragte er leise, da sie zögerte, ihre behandschuhte Hand in die seine zu legen.
    „Warum sollte ich die verspüren?“, erwiderte sie verärgert und riskierte die Berührung, da sie nicht für einen Feigling gehalten werden wollte.
    „Ein Anflug von Vernunft könnte dieses Gefühl möglicherweise auslösen“, erwiderte er sanft.
    Mit funkelnden Augen beobachtete Lady Clarissa, wie sie Hand in Hand dastanden, und versuchte die leisen Worte zu verstehen. Indes gelang es ihr nicht, was sie offenbar verstimmte. Den finsteren Blick ihrer Tante bemerkend und die Schmetterlinge in ihrem Bauch ignorierend, entzog sie ihm ihre Hand, sobald ihre Füße den Boden berührten. Dies war weder die rechte Zeit noch der rechte Ort für eine Auseinandersetzung mit ihm oder ihrer Tante, also stolzierte sie so schnell davon, wie ihre Beine sie trugen, und das hatte absolut nichts mit seiner absurden Warnung zu tun.
    In den folgenden Stunden versuchte Miranda Julia Draycott darin zu unterstützen, in ihrem elegant eingerichteten Heim für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen, eine mühevolle Aufgabe, die der des Sisyphus in nichts nachstand.
    „Musik wäre nett, Mrs. Draycott“, verkündete Tante Clarissa, nachdem sie alle Veränderungen, welche die neuen Bewohner im Pfarrhaus vorgenommen hatten, kritisiert und ihrer Gastgeberin mitgeteilt hatte, um wie viel besser das Ergebnis ausgefallen wäre, wenn man sie, Lady Clarissa, zu Rat gezogen hätte. „Ich denke, es ist durchaus

Weitere Kostenlose Bücher