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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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unsäglichem Klatsch und Tratsch aussetzen.“
    Oder einen Haufen Geld verlieren, dachte Miranda, aber Celia verschleierte ihre eigenen Interessen ja immer höchst geschickt. Dies zu erwähnen würde ihren Schwestern allerdings wohl eher schaden denn nutzen, wenn sie mit Celia unter einem Dach leben mussten und diese sich erst Lady Carnwood nennen konnte. Also biss sich Miranda lieber auf die Zunge.
    „Wenn das alles ist?“, fragte Celia mit eiserner Beherrschung.
    Miranda konnte nicht umhin, ihre Cousine zu bewundern. Celia blickte so gelangweilt drein, als ob ihr ein ermüdender Bekannter eine amüsante Geschichte erzählt hätte, nicht wie eine Frau, die sich soeben einen schroffen Tadel aus dem Grab eingehandelt hatte.
    „Das ist es in der Tat, Mrs. Grant“, erwiderte der Anwalt mit entschuldbarer Schadenfreude, wie Miranda fand.
    Er hatte eine ausgezeichnete Vorstellung geliefert und das Testament, das ihr Großvater ihnen hinterlassen hatte, würde außerhalb dieser vier Wände für eine Sensation sorgen. Miranda hoffte inständig, es würde nicht an die Öffentlichkeit dringen. Wenn sie schon zuschauen musste, wie Celia den Earl umgarnte, wollte sie nicht auch noch jedes Mal, wenn sie einen Fuß vor die Tür setzte, in allen Einzelheiten berichtet bekommen, wie sich die Dinge zwischen den beiden entwickelten. Auch wollte sie keine dummen Gerüchte über ihre eigenen Aussichten, die nächste Countess zu werden, gedeihen sehen. Der Earl würde sich nie mit einer Frau vermählen, deren dunkle Vergangenheit ihm jeden Augenblick zum Verhängnis werden konnte, also musste seine Wahl zweifelsfrei auf Celia fallen.
    „Wenn Sie uns bitte entschuldigen, Mylord?“, sagte besagte Dame soeben mit einer solch besorgten Miene, dass Miranda ihr beinahe laut Beifall geklatscht hätte. „Meine arme Frau Mama ist ziemlich erschöpft.“
    „Selbstverständlich“, willigte er ein, offenbar froh darüber, Ihre Ladyschaft gehen zu sehen, bevor der unvermeidliche Sturm ausbrach.
    „Mirandas Rückkehr hat Mamas Gesundheit sehr belastet“, erklärte Celia mit leidender Stimme.
    Miranda lächelte ihre Cousine zur Antwort bloß freundlich an. Sie wusste, sie würde von jetzt an für jede Verstimmung und jedes Wehwehchen in Lady Clarissas Leben zum Sündenbock gemacht werden, bis zu dem gesegneten Tag, da sie nach Nightingale House zurückkehren konnte. Seltsamerweise bewies Celias hässliche Bemerkung aber auch, dass sie ihrer selbst nicht so sicher war, wie es den Anschein hatte. Miranda wünschte, sie könnte ihr sagen, wie töricht sie sich aufführte, und ihnen beiden damit eine ganze Menge Ärger ersparen, denn Lord Carnwood würde eher seine betagte Haushälterin heiraten, denn sich sein restliches Leben lang an Mrs. Miranda Braxton zu binden.
    Christopher Martin Thurrold Alstone verdient Cecilia Georgiana Ennersley Grant vermutlich zur Gattin, dachte Miranda auf dem Weg in ihr Zimmer. Wenigstens wusste sich ihre Cousine in höchsten Kreisen zu benehmen. Wenn Celia jedoch glaubte, sie könne ihn so leicht herumkommandieren wie die anderen Männer in ihrem Leben, dann würde sie wohl eine Überraschung erleben. Der Mann mit dem eisernen Willen, der sich unter dem kultivierten Äußeren verbarg, würde nie ein gefälliger Gatte sein, der sich in den Salons von Mayfair von einer Gemahlin zur Schau stellen ließ, die er nur aus Gründen der Vernunft geheiratet hatte. Nein, der Earl würde Forderungen stellen, er würde auf Kindern beharren, die Celias wohlgeformte Figur ruinieren würden. Der Gedanke erschütterte Miranda so sehr, bereitete ihr gar Übelkeit, dass sie froh war, in ihrem Zimmer Zuflucht nehmen zu können.
    Das liegt einzig daran, dass ich es bedaure, niemals eigene Kinder zu haben, sagte sie sich streng. Sie wäre eine Närrin, wenn sie verleugnete, wie sehr sie sich nach eigenen Kindern sehnte. Vor fünf Jahren hatte sie diesen Kampf bereits mit sich selbst ausgefochten, in der Zeit, als die Ehe mit Nevin Braxton sie auf mehr als eine Weise von Heim und Familie ausschloss. Sie ignorierte den vertrauten Schmerz und erinnerte sich daran, dass es mehr als genug vernachlässigte, obdachlose Waisen gab, die Liebe und Zuneigung brauchten. Und jetzt, da sie bald über eigenes Geld verfügen würde, konnte sie mehreren dieser Kinder eine Zukunft bieten.
    Noch in derselben Stunde schwirrten zahllose Gerüchte durch Wychwood, man reimte sich alles Mögliche über das Testament des verstorbenen Earls zusammen, und

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