Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
überschattet wurde. Obwohl sie im gemütlicheren Blauen Salon speisten und daher keine Notwendigkeit bestand, laut über einen breiten Mahagonitisch hinweg zu rufen, damit die an der anderen Tischseite Sitzenden die geäußerten Worte verstehen konnten, machte sich die angespannte Stimmung deutlich bemerkbar.
    „Die Pute war ausgezeichnet“, bemerkte Mr. Poulson schließlich.
    „Und der Wein ein sehr guter Tropfen, Coppice, danke“, fügte Kit mit dem liebenswerten Lächeln hinzu, das ihm bereits die Sympathien der gesamten Dienerschaft eingetragen hatte. „Wenn Sie uns den Portwein bitte im Familienzimmer bei den Damen servieren. Ich versichere, wir Gentlemen werden uns manierlich benehmen“, fügte er gewandt hinzu. Sein Wunsch wurde erfüllt, noch bevor Lady Clarissa Einwände erheben konnte.
    „Wychwood ist behaglicher denn je“, bemerkte der Anwalt.
    „Ja, es ist ein schönes Haus“, stimmte Kit geistesabwesend zu.
    Er war viel zu beschäftigt damit, verstohlen eine schöne Frau in diesem schönen Haus zu beobachten, als dass er sich um oberflächliche Konversation hätte kümmern können. Zweifellos stellte ihn der Letzte Wille des alten Mannes vor ein ziemlich großes Problem. Natürlich könnte er der gewissen Bedingung keine Beachtung schenken, da er kein Verlangen nach weiteren Reichtümern verspürte. Seine Sorge galt vielmehr den Anteilen an Stone und Shaw, die er dadurch verlieren würde. Er fragte sich, wie es dem alten Mann wohl gelungen war, einen solch großen Anteil an der Firma zu erlangen, ohne dass er oder Ben davon erfahren hatten.
    Seine Hochachtung war dem alten Fuchs sicher, wie sehr er auch seinen Einfallsreichtum verfluchte. Sein Vorgänger hatte genau gewusst, mit welchem Wurm er den Fisch ködern musste, damit seine Bedingungen erfüllt wurden. Er hatte erkannt, dass der Verlust eines solch großen Anteils der Handelsfirma ernsthaft schaden konnte. Sie könnten ein neues Unternehmen aufbauen und dem alten Geschäft die Mittel entziehen, bis es ausgeblutet und nur noch wenig wert war. Allein, Kits ganzer Stolz galt dieser Firma, die er aus dem Nichts aufgebaut hatte. Sie zu verlieren würde ihn schwerer treffen, als der alte Brummbär wohl jemals geahnt hätte.
    Er und Ben hatten sich und allen anderen bewiesen, dass ein Mann in den übelsten Vierteln von London aufwachsen und dennoch durch seiner ehrlicher Hände Arbeit der Gosse entkommen konnte. „Stone und Shaw“ hatte seinen Schwestern eine gute Mitgift verschafft, ihm und Ben Zugang zu jedem Ort ihrer Wahl gewährt und ihnen jeden Wunsch erfüllt, den sie sich erfüllen wollten. Er würde den Verlust bitter bedauern. Nun, ich muss die Firma ja nicht verlieren, sagte er sich, während er Mrs. Miranda Braxton zuschaute, wie sie ihren steingesichtigen Verwandten mit müheloser Gelassenheit gegenübertrat. Hier saß die Lösung für sein Problem.
    Selbst wenn sie all dem widersprach, was eine ehrbare, passende Gattin ausmachte, so war sie doch die Einzige der weiblichen Alstones, die er überhaupt gewillt wäre zu heiraten. Er dachte über das nach, was er über Celia herausgefunden hatte, und schauderte bei der Vorstellung ein solch eisiges Turteltäubchen zu ehelichen. Mit gewisser Erleichterung betrachtete er seine Auserwählte und dachte darüber nach, wie sehr man dieses verletzliche Geschöpf in jungen Jahren verraten hatte, und sein Mitgefühl drohte ihn fast zu übermannen.
    Zynisch fragte er sich sogleich, ob ihm so sehr daran lag, die Macht über die Firma zurückzugewinnen, dass er sogar bereit war, sich zu vermählen, noch dazu mit einer Frau, die für alle anderen Männer eine Verlockung darstellte. Aber er hatte sie in all diesen Jahren nicht vergessen können, sosehr er es auch versuchte, also konnte er sie ebenso gut zu seiner Countess machen und seine Sehnsucht nach der Frau stillen, um die seine Gedanken in jeder wachen Stunde kreisten.
    Den gelangweilten Lebemännern der Gesellschaft würde er schon deutlich machen, welch besitzergreifender Gatte er war, ein gefährlicher Mann, mit dem man sich besser nicht anlegte.
    Zudem hoffte er, dass sein Gefühl und seine Wahrnehmung nicht trogen und Miranda tatsächlich zur Vernunft gekommen war. Als seine Gemahlin würde sie jeden Funken Vernunft brauchen, wenn sie sein Heim und Bett zieren sollte. Der bloße Gedanke an seine entblößte Frau an dem genannten Ort machte ihn im Handumdrehen ungeeignet für Gesellschaft. Den begehrlichen Blick von der entzückenden

Weitere Kostenlose Bücher