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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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unbehagliche Woche verging, und die noch vor ihr liegende kam Miranda wie eine Ewigkeit vor. Wenn sie jedoch die Bedingungen des Testaments nicht erfüllte, würde sie ihr Erbteil verlieren. Allein diese Vorstellung ließ sie die Schultern straffen und entschlossen durchhalten. Dennoch, so vermutete sie, begann sich die Anstrengung, die sie ob dieser grotesken Situation verspürte, allmählich durch Augenschatten und mangelnden Appetit zu zeigen, denn Leah begann, einen rücksichtslosen Feldzug für ihr Wohlbefinden einzuleiten.
    „Bitte sehr, Miss Miranda“, sagte die Zofe eines schönen Aprilmorgens, als sie in der ihr eigenen unnachahmlichen Art ins Schlafgemach wirbelte. „Es ist so gut wie neu. Ich habe es enger gemacht und bin sicher, es wird besser sitzen als je zuvor“, fuhr sie fort, während sie das vertraute grüne Reitkleid vor Mirandas Nase schwenkte, das diese hier zurückgelassen hatte, als sie sich Nevins zweifelhaftem Schutz anvertraute.
    „Ich denke, es würde seinen Zweck erfüllen, falls ich einen Ausritt plante. Wie spät ist es überhaupt?“, fragte sie verstimmt. Angesichts der überschäumenden Energie ihres Dienstmädchens fühlte sie sich reichlich erschöpft.
    „Nun, es ist neun Uhr, also Zeit, dass Sie aus dem Bett kommen“, meinte Leah. „Reuben sagt, er hat Moonchaser in einer halben Stunde für Sie bereit.“
    „Kann sie denn schon geritten werden?“
    Miranda hatte die Ställe seit ihrer Ankunft noch nicht besucht, da sie wusste, dass ihr der Abschied von Wychwood danach noch schwerer fallen würde. Zu diesem Entschluss trug selbstverständlich auch bei, dass Carnwood den größten Teil seiner Zeit dort verbrachte, wenn er nicht seinen geschäftlichen Angelegenheiten nachging.
    „Sie müssen Ihre fünf Sinne beieinander halten, Miss Miranda“, schalt Leah. „Die Stute ist jetzt sechs Jahre alt und hat bereits selbst ein Fohlen“, erklärte sie, ehe sie Miranda beim Ankleiden half und ihre Lockenpracht nach dem Kämmen mit einem Netz zu bändigen suchte.
    „Guten Morgen, Reuben. Leah hat mir einen Ausritt verordnet“, grüßte Miranda den obersten Stallburschen eine halbe Stunde später.
    Reuben errötete. „Sie war nicht davon abzubringen. Sie meinte, es würde Ihnen gut tun, Miss Miranda.“
    „Wahrscheinlich hat sie sogar recht damit“, gab sie zu.
    Reuben lächelte erleichtert, froh darüber, dass seine Leah in ihrem Eifer nicht zu weit gegangen war.
    „Kommen Sie, ich bringe Sie zu Moonchaser“, sagte er.
    „Oh Reuben, sie ist zu einer solchen Schönheit herangewachsen“, stieß Miranda hervor, als sie sich mit der Stute erneut anfreundete. „Erinnerst du dich noch an mich, du hübsches Wesen, oder wartest du nur auf Leckereien?“, fragte sie, als die Graue ihr mit offenbarer Zuneigung über die Hand schnüffelte.
    „Hier bitte sehr, Miss Miranda.“ Reuben gab ihr eine Möhre und trat einen Schritt zurück, um das hübsche Bild zu bewundern, das die beiden abgaben. Dabei wäre er beinahe gegen seinen neuen Arbeitgeber geprallt.
    „Guten Morgen, Mylord“, grüßte Miranda fröhlich, zu erfreut über das Wiedersehen mit der Stute, als dass sie daran dachte, in seiner Gegenwart wachsam zu bleiben. „Sie war ein Jährling, als ich sie das letzte Mal sah. Ich erinnere mich noch gut an die Nacht ihrer Geburt. Großvater und ich glaubten schon, wir könnten sie und ihre Mutter nicht mehr retten, aber mit Reubens Hilfe ist es uns gelungen, nicht wahr, Reuben?“
    „Ja, Miss Miranda, wir haben’s geschafft. Seine Alte Lordschaft hat die Stute nie wieder zum Decken gegeben, da ist’s nur gut, dass Moonchaser sich besser für die Zucht eignet, sonst hätten wir ihre Linie verloren.“
    „Und das wäre eine wahre Schande gewesen, meinen Sie nicht auch, Mylord?“, fragte Miranda aufrichtig.
    „Sie ist ein schönes Tier“, gab er zu. „Wenn sie meiner Meinung nach auch nicht viel im Oberstübchen hat. Dennoch bin ich froh, dass Sie sich letztendlich doch noch zu einem Ausritt entschlossen haben. Ich bin mir gewiss, Sie kommen mit ihr zurecht, sonst würde Reuben sie Ihnen nicht anvertrauen.“
    „Fürwahr, Moonchaser und ich können unserer gemeinsamen Hirnlosigkeit frönen“, erwiderte Miranda pikiert.
    „Das wollte ich damit keineswegs behaupten, aber die Stute ist ein wenig kapriziös, wie Sie gewiss zugeben werden. Außerdem scheut sie leicht, daher werde ich Sie auf Ihrem ersten Ausritt am besten begleiten.“
    „Reuben wird bestätigen, dass ich

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