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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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„Seine Lordschaft wird schon herausfinden, was da vorgegangen ist.“
    „Ja, es wird sich als Unfall herausstellen“, murmelte Miranda eigensinnig, nahm jedoch dankbar die Tasse an, die Leah ihr reichte. Nachdem sie ausgetrunken hatte, ließ sie sich von den behutsamen Händen der beiden willig entkleiden und zu Bett bringen.
    Es war bereits dunkel, als Miranda aus einem Albtraum erwachte, an den sie sich dankbarerweise nicht erinnern konnte. Ihre innere Stimme mahnte sie, sich ganz still zu verhalten. Irgendjemand schlich in ihrem Zimmer umher, aber musste sie sich darüber sorgen?
    Wahrscheinlich die Haushälterin, die nach meiner Temperatur sehen will, beruhigte sie sich. Vielleicht auch Leah, die beschlossen hatte, die Nacht bei ihr zu wachen. Jemand, der sich nach meinem Wohlbefinden erkundigen will, hätte allerdings eine Kerze mitgebracht, überlegte sie, also sprach das lichtlose Zimmer dafür, dass sich ihre innere Stimme nicht täuschte. Ein Schauder der Furcht rann ihr eiskalt über den Rücken, nahm ihr den Atem, als sie spürte, wie der Eindringling an ihr vorüberschlich. Sie hörte, wie er das Fenster öffnete und etwas hinauswarf. Dann kamen die verstohlenen Schritte wieder auf sie zu, als ob deren Besitzer seinen Weg genau kannte, selbst in dieser tiefschwarzen Dunkelheit. Plötzlich schien ihr die kühle Brise, die vom Fenster herüberwehte, beinahe warm, verglichen mit der eiskalten Bedrohung, der sie ausgesetzt war. Jeden Überraschungsvorteil und alle Würde vergessend sprang sie wie der Blitz aus dem Bett und rannte in Richtung der Tür. Der dunkle Schatten stieß ein unheimliches Knurren aus, dann fühlte sie, wie eine Hand nach ihrer Kehle griff, aber nur ihr Nachtgewand zu fassen bekam. Der zarte Stoff riss, und Miranda konnte im letzten Augenblick entkommen.
    Sie verfluchte sich, dass sie nicht gleich beim Aufwachen um Hilfe gerufen hatte, als die prickelnde Unruhe sie zur Vorsicht gemahnte. Schließlich war es besser, für ein hysterisches Frauenzimmer gehalten zu werden, denn zu sterben. Nun jedoch hatte ihre Stimme sie verlassen, fehlte ihr die Luft zum Schreien. In ihrem leuchtend weißen Nachtgewand eindeutig im Nachteil versuchte sie ihren Angreifer in der Dunkelheit auszumachen, während sie verzweifelt nach dem nächstbesten Gegenstand tastete, mit dem sie sich zur Wehr setzen konnte. Schließlich bekamen ihre Finger die volle Wasserkaraffe zu fassen, die sie mit den Händen so fest umklammerte wie einen Talisman. Zwar mochte das nicht die beste Waffe sein, aber ihrem Gegner völlig hilflos ausgeliefert zu sein wäre unendlich schlimmer.
    Unaufhaltsam kam die dunkle Gestalt auf sie zu, schien sie in die Enge treiben zu wollen, während sie immer weiter zurückwich. Da spürte sie plötzlich eine kühle Brise im Rücken und wusste unvermittelt, was ihr Angreifer plante. Wenn er seinen Willen bekam, würde Mrs. Miranda Braxton in dieser Nacht einen tragischen Unfall erleiden. Gewiss würde man annehmen, sie sei im Fieberwahn, ausgelöst durch die Wunde, aus dem Fenster hinunter auf die Terrasse gestürzt. Ein tödlicher Fall, der ein weiteres Mitglied der Familie Alstone in die Familiengruft befördern würde.
    Sie hatte also nichts zu verlieren, wenn sie so viel Lärm machte wie möglich und warf mit voller Wucht die Wasserkaraffe in Richtung des unheimlichen Schattens. Den überraschten Aufschrei ihres Angreifers nahm sie so zufrieden zur Kenntnis, dass sie darüber beinahe das Weglaufen vergaß. Erst als dem unterdrückten Schmerzensschrei Schritte auf zerberstendem Glas und ein gemurmelter Fluch folgten, besann sie sich auf ihre Flucht und lief zur Tür. Ein wütendes Zischen und das scharrende Geräusch, das ein Dolch verursacht, wenn man ihn aus der Scheide zieht, ließen sie wissen, dass ihr Feind für das Scheitern seines ersten Planes bereits vorgesorgt hatte und nun zu einer weitaus brutaleren Methode greifen wollte, um sein Ziel zu verwirklichen. Der blanke Hass, der ihren Gegner trieb, schlug ihr wie eine weitere Waffe scharf entgegen.
    Endlich fand sie ihre Stimme wieder, und sie rief aus vollem Hals um Hilfe, erstaunt darüber, zu welcher Lautstärke man in Todesangst fähig war. Aber noch während sie versuchte, den Türknauf zu drehen, fühlte sie, wie die unbarmherzige mörderische Hand wieder nach ihr griff. Nur um Haaresbreite entkam sie, rannte, immer noch schreiend, hinaus auf den Flur. Warum kam Kit denn nicht? Wie konnte er schlafen, wenn sie ihn so

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