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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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verzweifelt brauchte? Nach den erschütternden Erlebnissen dieses Tages stand sie nun am Rande eines Nervenzusammenbruchs, für sie eine völlig neue Erfahrung, auf die sie allerdings gut hätte verzichten können.
    „Was zum Teufel ist denn los?“, ertönte da endlich die tiefe Stimme, nach der sie sich gesehnt hatte. Kit lief auf sie zu, einen Kandelaber mit flackernden Kerzen in der Hand haltend, den er sich im Vorbeilaufen gegriffen haben musste.
    „Weck den Haushalt, schnell!“, rief sie zur Antwort, befürchtend ihr Angreifer könnte sein Messer gegen ihn zücken.
    „Das brauche ich nicht mehr, das hast du bereits für mich erledigt“, meinte er spöttisch, während er näher kam. Indes war sie beinahe sicher, dass seine Hände zitterten, als er ihre Schultern umfasste.
    „Was ist geschehen?“, fragte er ein wenig atemlos. Er war immer noch angekleidet.
    „Jemand hat soeben versucht, mich umzubringen“, teilte sie ihm mit schwacher Stimme mit, die sie selbst kaum vernahm. „Und jetzt wird er auch noch entkommen.“
    „Wo?“, fragte er rau, seine Augen blitzten vor Zorn.
    Mit zitternden Fingern deutete sie auf ihr Zimmer und folgte ihm trotz ihrer Angst hinein. Den Kandelaber schwenkend, schaute er sich in dessen Lichtschein um. Die hübschen Musselinvorhänge waren vom Wasser aus dem Krug durchnässt, eine Blutspur führte zum Fenster.
    „Er ist weg“, sagte Kit, ärgerlich auf das Seil deutend, das jemand um den Mittelpfosten des offenen Fensters gebunden hatte.
    „Nein …“ Miranda sah, wie sich das Seil anspannte und kurz darauf hin- und herschwang. „Er ist immer noch hier!“
    Selbst sie war überrascht, mit welcher Schnelligkeit Kit zum Fenster sprang, sich vorbeugte, das Seil umfasste und entschlossen daran zog, während es sich unter seiner Last spannte. Unvermittelt ließ er jedoch los und fluchte.
    „Er ist hinuntergesprungen“, stieß er grimmig hervor, als ob es ihre Schuld wäre. „Bleib hier und tritt um Himmels willen nicht in die Glasscherben.“
    „Ich will verflucht sein, wenn ich hierbleibe“, brach es aus Miranda hervor.
    „Und ich will verflucht sein, wenn ich dich in dieser Aufmachung durch das Haus laufen lasse, damit du dir zu alldem auch noch ein Fieber holst“, grollte er, entledigte sich rasch seines Gehrocks und warf ihn ihr zu, bevor er eilends aus dem Zimmer verschwand.
    Sich in dessen herrliche Wärme kuschelnd folgte sie ihm, so schnell ihre wackeligen Beine sie trugen und erreichte die Terrassentüren, die von der Bibliothek hinaus in den Garten führten, gerade in dem Moment, als Kit wieder hineinkam.
    „Er ist entkommen“, teilte er ihr niedergeschlagen mit, dann ließ er abschätzend den Blick über die sich nun rasch einfindenden Dienstboten gleiten.
    Gewiss kann er nicht annehmen, dass einer von ihnen für den Anschlag verantwortlich ist, dachte Miranda.
    Verärgerung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er zynisch sagte: „Schön zu wissen, dass ihr alle rechtzeitig zu Bonapartes Siegesfeier da sein würdet, sollte er je beschließen, uns mit seiner Armee zu überfallen.“
    „Für diesen Tadel gibt es keinen Anlass, Mylord“, begehrte Coppice tapfer auf, obwohl die Gewittermiene Seiner Lordschaft Unheil erwarten ließ.
    „Sie haben recht“, stimmte er schließlich zu. „Bleiben Sie hier, und haben Sie ein Auge auf die Frauen, während ich mit einigen Lakaien das Anwesen absuche, obwohl ich schwören könnte, dass der Halunke mittlerweile entfleucht ist. Er ist gefährlich, denkt daran.“
    Kit wandte sich an Miranda, die, kreidebleich, sichtlich unter Schock stand, nun da ihre Gedanken nicht mehr ausschließlich von Flucht und dem Willen zu überleben beherrscht wurden. „Hatte er eine Waffe?“, fragte er schroff.
    „Ein Messer.“
    Ihren kläglichen Zustand bemerkend, fluchte er laut auf. Zu gerne hätte er den schweren Tisch in der Bibliothek durchs ganze Zimmer geschleudert, um seinen aufgewühlten Gefühlen Luft zu machen.
    „Also ist er bewaffnet und offenbar gefährlich, doch Mrs. Braxton ist es gelungen, ihn zu verletzen, also finden wir vielleicht ein paar Blutspuren, die uns einen Hinweis geben können, in welche Richtung er geflohen ist. Ihr bleibt hier und verlasst diesen Raum auf gar keinen Fall allein“, wies er die Haushälterin und die Dienstmädchen an, die sich nun in den Raum trauten.
    „Das gilt auch für Sie“, fuhr er Miranda barsch an, als sie auf ihn zugehen wollte.
    „Sie brauchen Ihren Gehrock“,

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