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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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Reichtum auf Waisen und bettelarmen Witwen herumgetrampelt, Mylord“, sagte sie mit einem matten Lächeln, das ihm sagte, sie glaubte genau das Gegenteil.
    „Das nicht, aber um mich aus dem tiefen Loch der Gosse emporzukämpfen, musste ich einige meiner Mitmenschen als Trittbrett verwenden, um ans Licht zu gelangen“, gab er reuig zu, als erwarte er fast, sie würde entsetzt vor ihm zurückweichen.
    „Gelegentlich habe ich meine Patin ins Londoner East End begleitet“, erwiderte sie mit nicht mehr ganz so schwacher Stimme. „Ich weiß daher, wozu bittere Armut die Menschen verleiten kann, und auch, was die Menschen in diesem Elendsviertel manchmal füreinander tun, obwohl sie selbst nichts besitzen. Du und deine Schwestern müsst ein schwereres Los als die meisten gehabt haben, denn ihr wart Außenseiter, ihr wart anders.“
    „Wir gaben unser Bestes, uns anzupassen, aber du hast recht, wir waren anders. Man glaubte, wir fühlten uns als etwas Besseres, obwohl meine Mutter alles, was sie noch besaß, verpfänden musste, damit wir etwas zu essen hatten.“
    „Hör bitte auf, mir weismachen zu wollen, dass du Gräber beraubt und Kinder verkauft hast, Mylord, denn das nehme ich dir nicht ab, selbst wenn wir bis in alle Ewigkeit hier stehen und uns darüber streiten.“
    „Es war nicht ganz so schlimm“, gestand er ein. „Aber meine Schwestern und ich mussten etliche Hindernisse überwinden, bis wir es in unserem Leben zu etwas gebracht hatten. Fürwahr, wir mussten einen harten, langen und steinigen Weg zurücklegen, um auf die Straße des Erfolgs zu gelangen.“
    „Dann gebührt dir Hochachtung dafür, dass du nicht tatenlos dagesessen und auf jemanden wie meine Patin gewartet hast. Du hättest wahrscheinlich lange warten müssen, denn sie hat sich diesen wohltätigen Anliegen erst nach dem Tode ihres Gatten ernsthaft verschrieben.“
    „Das Warten wäre es wert gewesen, wenn du mit ihr gekommen wärst“, meinte er sanft. „Du musst mich einfach heiraten, siehst du das denn nicht, Miranda? Du könntest damit wieder gutmachen, dass du damals zu jung warst, um mich aus der Verwahrlosung und vor meinem teuflischen Vater zu retten.“
    Der Humor in seinem Blick, die Gewissheit in seinen Worten drohte all ihre guten Vorsätze zunichtezumachen. Trotz ihrer Bemühungen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, dachte er besser von ihr, als sie es war. Sie spürte, wie sie ins Wanken geriet, doch das würde nicht zu seinem Besten sein.
    „Celia und ich sind nicht die einzigen Frauen im heiratsfähigen Alter in der Grafschaft“, erklärte sie ernsthaft, obwohl sie wusste, ihr Herz würde brechen, wenn er sich mit einer anderen vermählte.
    Kit war versucht, sie zu schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen. Wie konnte sie nur annehmen, dass es für ihn eine andere Frau außer ihr geben könnte? Wie konnte sie ihm nur vorschlagen, in der Nachbarschaft nach einer passenden Gemahlin zu suchen? Die einzige Frau, die er je beabsichtigte zu heiraten, stand direkt vor ihm. Es bedurfte all seiner Willensstärke, diesem ausgemachten Unfug höflich zuzuhören. Er sagte sich indes, dass sie wohl mehr Zeit brauchte und er sie gemächlicher umwerben musste. Braxton hatte ihr nichts als Lügen erzählt, der Schlag hätte sein schwarzes Herz dabei treffen sollen! Mit ihm sollte nun alles anders für sie werden. Dennoch war Zeit das Letzte, was er ihr zugestehen konnte.
    Denn erst wenn sie mit ihm vermählt wäre, könnte er ihr Tag und Nacht ausreichend Schutz bieten. Sosehr ihm die Vorstellung auch gefiel, sein ungezügeltes stetes Verlangen zu stillen, sie im wahrsten Sinne zu seiner Gattin zu machen, galt sein größtes Bedürfnis doch ihrer Sicherheit.
    Er hätte bereits vor fünf Jahren einen Weg finden sollen, seine Venus ausfindig zu machen und sie für sich zu gewinnen, ungeachtet der Tatsache, dass sie mit diesem Wurm verheiratet war. Braxton hatte nichts getan, um ihre Treue zu verdienen, aber welches Leben war sie gezwungen, in seinem abstoßenden Schatten zu führen, unbarmherzig verfolgt von gehässigem Klatsch und anzüglichen Bemerkungen. Sie hätten sich vermählen können, nachdem der Halunke gestorben war, dann hätten sie jetzt wohl schon eine ganze Schar der Kinder, nach denen er sich plötzlich stark sehnte, wie er unvermittelt feststellte, vorausgesetzt sie war ihre Mutter und seine geliebte Gemahlin.
    Nun, er war ein Narr gewesen, dass er all diese Jahre verschwendet hatte, gestand er sich ein, aber er

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