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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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hätte, wenn ich sie dafür besitzen durfte, selbst wenn ich nur eine Nacht in ihren Armen hätte verbringen dürfen. Damals wusste ich noch nicht, dass man Göttinnen nicht ohne ihre Zustimmung besitzen kann, sie entfleuchte mir, aber sie verfolgt mich seitdem in Gedanken.“
    Entsetzt legte sie die Hand auf den Mund, fuhr wie betäubt mit dem Finger über die Lippen, als ob sie die Berührung seines Mundes, die sie sich in all den Jahren erträumt hatte, nun tatsächlich spürte. Die Gedanken rasten in ihrem Kopf, mit schwindelnder Gewissheit wurde ihr unvermittelt bewusst, dass der Held ihrer Träume vor ihr saß. Nur die glänzend polierte Mahagonitischplatte trennte sie voneinander, statt Hunderte verzweifelter Träume.
    „Du warst echt?“, flüsterte sie schließlich, sich darüber wundernd, dass sie immer noch die Kraft besaß, zu sprechen, nachdem sich ihre Welt gerade aus den Angeln gehoben hatte.
    „So echt, wie ich hier vor dir sitze“, bestätigte er mit schiefem Lächeln, in seinem Blick lagen sowohl Argwohn, Vorsicht als auch leidenschaftliche Erinnerungen.
    „Ich dachte, du wärst ein Fantasiegebilde, mit dem ich …“ Ihre Stimme erstarb, und Miranda suchte nach Worten, die ihre damalige Verwirrung und den Zwang, unter dem sie stand, erklären konnten. „Mit dem ich mir die dunkelsten Stunden meines Lebens ein wenig heller und erträglicher machen wollte, vermute ich“, fuhr sie fort und fühlte, wie ihr Herz wild zu schlagen begann, als seine eindringlich blickenden Augen aufblitzten.
    „Du warst tragischerweise allein“, erklärte er sanft. Ungläubig blickte sie ihn an, hungerte nach seinem Verständnis und konnte ihren Schutzwall doch nicht aufgeben, damit die Tränen nicht flossen, die sie in ihren wie auch in seinen Augen schwach hätten erscheinen lassen. „Dann hat deine beherzte Zofe dich entschlossen aus den Armen eines solch ungalanten Retters gerissen“, fügte er mit demselben maliziösen Lächeln hinzu, an das sie sich aus dieser Nacht erinnerte.
    „Ich habe einen dummen Fehler begangen, Mylord. Ich habe nicht auf die Menschen gehört, denen ich wirklich etwas bedeutete, die sich um mich sorgten und sich verzweifelt bemühten, mir die verblendeten Augen zu öffnen“, erklärte sie mit fester Stimme, nicht ahnend, wie sehr Kit in diesem Augenblick vor Mitgefühl verging, und wie hoch der Zorn auf die Kanalratte, die ihr Gatte gewesen war, in ihm loderte.
    „Mein Alleinsein habe ich selbst verschuldet. Ich war eine ausgemachte Närrin“, schloss sie mit ausdrucksloser Stimme, die bezeugte, welch falsche Hoffnungen sie sich gemacht und wie erschreckend das Aufwachen gewesen war, nachdem sie ihren Irrtum zu spät bemerkt hatte.
    „Du warst siebzehn Jahre alt, bist behütet aufgewachsen und verwöhnt worden. Die Krankheit deines Bruders und der Tod deiner Eltern haben dich aus dem Gleichgewicht gebracht. Du warst also ein leichtes Opfer für einen Schuft wie Braxton. Er hat dich ausgenutzt, und wenn er dafür nicht in der Hölle verrottet, dann gibt es keine göttliche Gerechtigkeit.“
    „Kannst du dir vorstellen, dass Leah sich von einem solchen angeblichen Gentleman hätte einnehmen lassen?“, fragte sie ihn bitter. „Nein, natürlich nicht. Sie hat ihn sofort durchschaut, bereits als er an Jacks Seite aus der Kutsche stieg. Äußerlich schien er so besorgt um seinen Schüler und insgeheim plante er bereits, wie er seine zeitweise Aufnahme in den Haushalt eines Adligen zu seinem Vorteil nutzen konnte.“
    „Ach, aber gewiss hat er seinen Charme nicht an deine Zofe verschwendet, wenn er bereits ein Auge auf dich geworfen hatte“, sagte er in dem Versuch, ihre Selbstverachtung zu mildern.
    „Vielleicht nicht“, gab sie zu.
    „Ganz gewiss nicht. Fürwahr habe auch ich kaum bemerkt, welch hübsches Mädchen Leah ist, nachdem ich dich erblickt hatte, Venus.“
    „Bitte scherze nicht darüber“, bat sie. Obwohl er sie nicht für ihre Sünden verdammte, wusste sie doch, dass es noch schlimmer kommen würde.
    „Das muss ich aber“, sagte er, und ein Funke der leidenschaftlichen Empfindungen, die er so entschlossen unterdrückte, zeigte sich in seinen Augen. „Entweder ich scherze darüber oder gerate in Wut über einen Toten, dem ich am liebsten in die Hölle folgen würde, um ihm diese noch heißer zu machen, als sie es bereits für ihn ist.“
    „Dann können wir von Glück sagen, dass dies nicht möglich ist. Nevin hat bereits zu seinen Lebzeiten genug Unheil

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