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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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zum Glück“, antwortete Miranda.
    „Du urteilst dir und ihr gegenüber zu streng“, wies Kit sie zurecht. „Auch sie hat diese außergewöhnlichen Augen, und auch wenn ihr Haar eher rötlich, denn karamellfarben ist, so zeigt sie deine Anmut, wenn sie gewillt ist, sich daran zu erinnern.“
    „Ich meinte, sie ist mir zum Glück im Wesen gänzlich unähnlich, ich zweifelte keineswegs an ihrer Schönheit“, erklärte sie verstimmt. Wie konnte der Mann, der behauptete, sie trotz ihres Rufs heiraten zu wollen, sie nur so vorsätzlich missverstehen.
    „Ich weiß“, erwiderte er mit einem Blick, der ihr sagte, dass seiner Meinung nach sie diejenige war, die weltfremd urteilte, da er sie ebenso gut kannte wie sie sich selbst. „Deshalb musst du auch als ihre Anstandsdame fungieren, wenn die Zeit gekommen ist, Miranda.“
    „Bis dahin werde ich längst wieder in Wales sein. Eine deiner Schwestern würde zudem eine weitaus passendere Anstandsdame abgeben“, sagte sie mit ausdrucksloser Stimme.
    „Du und keine andere“, versprach er.
    „Nein“, versicherte sie ihm ruhig. „Niemand soll schlecht von meinen Schwestern sprechen. Das würde man aber tun, wenn ich sie in die Gesellschaft einführte.“
    „Nicht, wenn die Wahrheit endlich ans Licht gekommen ist.“
    „Die Wahrheit darf niemals ans Licht kommen!“, stieß sie hervor, bemüht ihre Stimme leise und vertraulich klingen zu lassen, damit sie ihre Geheimnisse nicht noch selbst, ganz ohne seine Hilfe, aller Welt verraten würde.
    „Nicht über diese Dinge zu sprechen hat dieser Familie mehr als genug geschadet“, murmelte er unversöhnlich. „Vertrau mir“, bat er, in seinen dunklen Augen standen mehr Fragen, als sie beantworten wollte.
    „Wenn es nur um mich ginge, würde ich das unumwunden tun. Zum Wohle meiner Schwestern aber darf ich nur mir selbst vertrauen.“
    „Glaubst du denn, ich würde dir Schande bereiten?“, fragte er mit unvermittelt steifem Stolz.
    „Nein.“
    „Dann füge dich ins Unvermeidliche.“
    „Nein“, erwiderte sie, verärgert, dass er einen solch öffentlichen Ort für ein dermaßen vertrauliches Gespräch wählte.
    „Ich brauche dich, Venus“, erklärte er.
    Ihr Blick verweilte auf dem entschlossenen Zug, der um den geliebten Mund lag, seinem energischen Kinn, und sie fragte sich, ob er wohl wusste, wie sehr sie sich danach sehnte, nachzugeben. Nach dem aufflackernden Verlangen in seinem eindringlichen Blick zu urteilen, wusste er es, indes bezwang er es gnädigerweise, während er stumm ihrer Antwort harrte.
    „Ungerecht“, meinte sie leise, denn er zwang sie, ihn anzunehmen oder zurückzuweisen, bevor er ausführte, was auch immer er vorhatte.
    „Ja oder nein?“
    „Nein“, verkündete sie schließlich mit einem Seufzer, der aus tiefstem Herzen kam.
    Sie wusste, er würde ihnen keine verbotene Affäre erlauben, keine flammenden Nächte in seinen Armen. Auf sie würde nichts als Leere warten, wenn sie Wychwood dieses Mal verließ, doch gehen musste sie. Feuer und Freude in seinen Augen erstarben, wurden weggewischt von einem kühlen Schimmer der Hoffnungslosigkeit, während sie vorgab, ihr Dinner zu genießen und die dummen, höflichen Bemerkungen zu hören, die über sie geäußert wurden.
    Dieses Mal nahm er ihr Nein also ernst. Abweisend, vielleicht sogar empört, blickte er sie an.
    „Ich nehme an, du wirst heiraten, wen du willst, wenn du erst einmal in den Besitz der Güter gekommen bist, die dein Großvater dir hinterlassen hat“, sagte er schließlich frostig.
    Überwältigend stark überkam sie das Gefühl, dies abzustreiten, wenn aber diese lachhafte Vorstellung dazu beitrug, dass er ihr Nein endlich akzeptierte, dann sollte es so sein.
    „Das nehme ich an“, stimmte sie deshalb leichthin zu und stand erleichtert auf, als ihre Tante endlich die Mahlzeit für beendet erklärte und den Damen bedeutete, sich zurückziehen.
    Nicht einmal die Gesellschaft von Tante Clarissa und Celia konnte den Abend noch unerträglicher machen. Beim Gedanken, noch weitere solcher Abende ertragen zu müssen, wäre sie am liebsten nach oben gelaufen, um zu packen. Allein, sie brauchte die Erbschaft, wenn sie ihrer geliebten Patin nicht für den Rest ihres Lebens zur Last fallen wollte, denn heiraten würde sie niemals mehr. Der Stolz hielt sie in ihrem Sessel, und sie gab vor, ganz in ihre Stickarbeit versunken zu sein, indes gelang es ihr nicht, die triumphierenden Blicke von Celia zu ignorieren, als Kit ins Zimmer

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