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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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höchster Alarmbereitschaft. Ihre Hand fuhr zu der Stelle an ihrer Brust, wo Kreons Klinge zerbrochen war, und sie presste die Finger fest gegen das Brustbein, um sich zu vergewissern, dass dort keine Wunde klaffte.
    Am anderen Ende des Zimmers war ein Wispern zu hören. Sie setzte sich auf und sah Lucas am Fenster stehen. Er sprach so leise mit jemandem im Garten, dass es kein menschliches Ohr hören konnte. Helens Wecker stand auf 5.25 Uhr und die Sonne war gerade erst am Aufgehen.
    »Sie ist in Sicherheit, das ist alles, was zählt«, sagte Lucas aus dem Fenster.
    »Nicht alles , was zählt«, antwortete jemand.
    Helen stieg aus dem Bett und stellte sich neben Lucas ans Fenster. Sie sah hinaus und entdeckte Hector unten auf dem Rasen. Er schaute zu ihnen hoch und sein leicht empörter Blick wanderte zwischen Helen und Lucas hin und her.
    »Alles okay?«, fragte er Helen.
    »Ja. Du siehst allerdings nicht so toll aus«, sagte sie. Selbst aus dem ersten Stock konnte sie erkennen, dass Hector vor Müdigkeit tiefschwarze Augenringe hatte. Ihr mitfühlender Blick veranlasste ihn, das Gesicht zu einer zynischen Grimasse zu verziehen. Dann flüsterte er Lucas eine Warnung zu.
    »Bleibt hoch oben, bis wir es genau wissen. Sie ist in der Luft am sichersten.«
    Hector rannte so schnell davon, dass Helen ihm kaum mit den Augen folgen konnte. Lucas schloss das Fenster.
    »Worum ging es gerade?«, fragte Helen ganz leise. Nebenan hörte sie ihren Dad schnarchen. Zum Glück schlief er noch.
    »Meine Familie hat letzte Nacht nach Kreon gesucht«, antwortete Lucas mit gesenktem Blick. »Wir glauben, dass er die Insel mit einem Charterflugzeug verlassen hat, sind uns aber noch nicht ganz sicher.«
    »Er ist weg?«, fragte Helen ein wenig zu hoffnungsvoll.
    »Kann sein. Aber wenn er abgereist ist, dann bestimmt nicht für immer.« Lucas sah sie so eindringlich an, dass sie die Hand ausstrecken und ihn berühren musste, nur, um die Spannung zu durchbrechen. Sie trat vor und legte die Hand auf seine Brust. Er zitterte.
    Doch dann richtete er sich auf und ging zur Tür. »Zieh dich warm an.«
    »Wieso? Wohin gehen wir?«, flüsterte sie.
    »In die Luft.«
    Sobald sie flogen, entspannte sich Lucas ein wenig. Helen bat ihn um eine Flugstunde, zum Teil, weil sie an ihrer Technik arbeiten wollte, hauptsächlich aber, um ihn abzulenken. Sie arbeiteten über eine Stunde an Helens Fähigkeit, den Luftdruck zu regulieren, bis ein Anruf von seiner Familie kam. Castor hatte vom Flughafen angerufen und bestätigt, dass Kreon die Insel tatsächlich in einer privaten Chartermaschine verlassen hatte und dass Lucas Helen gefahrlos mitbringen konnte.
    Hector übernahm das Telefon seines Onkels und bestand darauf, dass sie sofort kamen – er wollte unbedingt mit Helen den Nahkampf trainieren. Die Cousins fingen erneut an zu streiten. Schließlich stimmte Lucas einer Landung zu, obwohl er sich über Hectors Befehl ärgerte.
    »Was ist los?«, fragte Helen, die es erstaunte, dass Lucas über Kreons Abreise nicht erfreut war.
    »Hector hat eine falsche Vorstellung von dem, was wir hier machen. Ich halte dich nicht hoch, damit wir beide … verdammt, du musst das lernen!«, fuhr er plötzlich Helen an undfuhr sich durch die Haare. »Ich will, dass du wegfliegst, wenn es Ärger gibt, und nicht, dass du dich in einen Nahkampf einlässt.«
    »Das geht mir genauso«, versicherte sie ihm freudig und packte seine Schultern, um nicht davonzusegeln. »Ruf deine Familie zurück und sag ihnen, dass wir noch nicht fertig sind. Ich verbringe den Tag lieber bei dir in der Luft, als von Hector Prügel zu beziehen.«
    »Wir sollten zurückfliegen«, entschied er. »Du musst beides lernen.«
    Helen wusste, dass Lucas sich Sorgen machte, aber nachdem sie den Morgen mit schwerelosem Gleiten in der Luft verbracht hatte, konnte nichts ihre Stimmung trüben. Sie packte seine Hände und wirbelte ihn herum. Sie flogen eine Spirale und sausten durch die Luft wie in einer Achterbahn.
    Er hielt ihre Arme fest und ging mit ihr in einen Sturzflug, der sie aufschreien ließ. Im letzten Augenblick bremste er ab und nahm Helen in die Arme, bis sie wieder sicher neben ihm schwebte. Sie waren schon über dem Rasen des Anwesens, hielten sich an den Händen und konnten gar nicht mehr aufhören zu lachen. Die besorgten Blicke der anderen Familienmitglieder, die sie vom Haus beobachteten, bemerkten sie nicht.
    »Bevor du landest, bringe ich dir noch etwas Neues bei«, sagte Lucas. Er flog

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