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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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fassen sollte. »Glaubst du, dass meine Blitze gefährlich sind?«
    »Sehr gefährlich«, antwortete er ernst. »Aber nur, wenn du lernst, sie zu beherrschen.«
    »Ich will sie nicht beherrschen! Ich will nicht einmal daran denken!«
    »Helen, du brauchst nicht länger vor dir selbst davonzulaufen«, sagte er und starrte auf den Boden. »Hör mal, das ist zum Teil meine Schuld. Ich hätte dir schon früher von den Blitzen erzählen sollen, aber ich habe gemerkt, dass du diese Fähigkeit meidest und sie aus irgendeinem Grund total unterdrückst. Was ich wirklich wollte … Du solltest diese Begabung selbst entdecken und alles darüber lernen wollen , so wie es auch beim Fliegen war.«
    »Lucas, ich …« Helen schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich habe jemanden damit umgebracht, und selbst wenn er vorhatte, mir wehzutun, fühle ich mich schrecklich.«
    »Du darfst keine Angst mehr vor deiner Kraft haben, Helen«,sagte Lucas sanft. »Du bist die Stärkste von uns allen, aber diese Stärke nützt dir gar nichts, solange du deine Fähigkeiten nicht im Griff hast.«
    »Aber ich hatte mein ganzes Leben lang panische Angst, sie zu benutzen«, stieß Helen mit erstickter Stimme hervor und dachte dabei an ihre Krämpfe.
    »Ich weiß, dass ich von dir verlange, die jahrelange Konditionierung zu vergessen, was sicher nicht über Nacht möglich ist, aber es muss geschehen, und du bist diejenige, die es geschehen lassen kann . Du bist mit Abstand der begabteste Scion, den ich jemals gesehen habe.« Lucas fuhr sich mit der Hand durch die Haare und wusste nicht, was er noch sagen sollte. »Ehrlich, Helen, du siehst dich nicht so, wie ich dich sehe, aber wenn du es könntest, wärst du sprachlos. Es wird Zeit, dass du aufhörst, dich vor dem zu fürchten, was du kannst, und es ist höchste Zeit, dass du im Training all deine Fähigkeiten einsetzt, vor allem die Blitze.«
    »Wie soll ich das machen, ohne euch alle zu grillen? Ihr habt nicht zufällig einen Haufen Blitzableiter in der Garage?« Sie versuchte, witzig zu sein, weil es sie so verblüffte, dass Lucas sie für stark hielt und, was noch wichtiger war, dass er das anscheinend an ihr liebte.
    »Über die Einzelheiten habe ich mir noch keine Gedanken gemacht«, gestand er grinsend. »Aber ich überlege mir etwas.«
    Als sie ins Haus zurückkehrten, war es Zeit fürs Abendessen. Helen stellte erfreut fest, dass Claire noch da war. Sie saß am Tisch und sprach mit den Zwillingen über irgendeine Hausarbeit füreinen der Kurse für Intelligenzbestien und unterbrach sich nur kurz, um Helen und Lucas aufgeregt zuzuwinken.
    Wie üblich war die Küche rappelvoll. Pallas und Castor standen am Herd und verbrannten sich jedes Mal die Finger, wenn sie sie in einen von Noels Töpfen steckten, um zu probieren, was dort vor sich hin brodelte. Es schien sie allerdings nicht zu stören, weil sie nicht damit aufhörten. Pandora und Hector alberten an der Spüle herum, lachten ein identisches Lachen und wetteiferten darum, wer eine Traube geschickter in die Luft spucken und mit dem Mund wieder auffangen konnte. Die arme Noel konnte sich kaum rühren, ohne über ein Kind, einen Gast, einen Ehemann, einen Schwager, einen Neffen oder eine Nichte zu stolpern – und wie üblich bot ihr keiner seine Hilfe an.
    »Du weißt, dass ich kochen kann? Soll ich deiner Mutter nicht helfen?«, fragte Helen Lucas verlegen.
    »Machst du Witze? Meine Mom liebt es zu kochen. Manchmal glaube ich, dass sie es nicht erwarten kann, dass wir endlich heiraten und ausziehen, damit sie ihr eigenes Restaurant aufmachen kann.« Er bemerkte Helens skeptischen Blick. »Im Ernst! Sie hat neulich erst mit meinem Dad darüber gesprochen, dass sie gern eine Dinnerparty geben und die halbe Insel dazu einladen würde. Sie ist echt verrückt.«
    »Da bist du ja, Helen, Liebes«, sagte Noel, die kurz aufgeschaut hatte. Es klang beinahe, als hätte sie sich wirklich Gedanken darüber gemacht, wo Helen gesteckt hatte. Dann drehte sie sich wieder zum Herd um und fing an, mit sich selbst zu reden. »Sie wird Extraportionen brauchen. Plötzlich so dünn geworden … Ihr Vater hat keine Ahnung, was mit ihr los ist, und füttert sie nicht anständig, und Kate macht sich solche Sorgen! Wo ist Cassie?«
    Noel redete zwar mit sich selbst, aber so laut, dass Helen jedes Wort hörte. Sie wusste nicht, ob Noel es gewohnt war, dass ihr bei all dem Lärm ohnehin keiner zuhörte, oder ob sie Helen absichtlich in ihre Gedanken einweihte. Noel

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