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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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unwillkürlich einen Schritt zurücktrat.
    »Was siehst du?«, fragte Castor seinen Bruder vorsichtig.
    »Die habe ich Aileen gegeben«, sagte Pallas und zeigte auf Helens Kette, als würde er sie beschuldigen, sie gestohlen zu haben.
    »Cass?«, rief Lucas beunruhigt zu seiner Schwester hoch.
    »Ihre Kette sieht immer so aus wie das, was den Betrachter am meisten anzieht. Diese Fähigkeit wird nur einer Göttin und einem Gegenstand zugeschrieben«, rief Cassandra von oben, die immer noch auf der Suche nach etwas Bestimmtem war. »Aphrodites Cestus.«
    »Das kann nicht sein«, widersprach Pallas kopfschüttelnd. »Da können wir genauso behaupten, sie hätte den Schild des Zeus. Oder meinetwegen auch das Ungeheuer von Loch Ness. Das ist Folklore, das existiert nicht wirklich.«
    »Was ist ein Cestus?«, fragte Helen leise.
    »Der Cestus ist Aphrodites Gürtel«, antwortete Lucas automatisch. Sein Blick huschte von Cassandra zu Castor und wieder zurück zu Helen. »Er ist ein mythischer Gegenstand, der seinen Träger unverwundbar macht.«
    »Und unwiderstehlich«, fügte Castor hinzu und warf seinem Sohn einen beunruhigten Blick zu.
    »Und ich soll dieses Ding bei mir tragen? Ich sage euch das nur ungern, aber mir sind die mythischen Gegenstände geradeausgegangen«, sagte Helen mit einem sarkastischen Lächeln, aber es lachte niemand mit ihr.
    »Lass mich die Halskette sehen, die deine Mutter dir gegeben hat«, verlangte Cassandra, die mit einem Buch unter dem Arm von der Leiter stieg. Unten angekommen, streckte sie bereits die Hand nach ihr aus.
    »Wie lange willst du sie haben?«, fragte Helen und betastete nervös ihren Anhänger. Sie hasste es, die Kette abzunehmen, selbst wenn es einen wichtigen Grund gab, was Cassandra anzunehmen schien.
    »Du kriegst sie gleich wieder. Versprochen«, sagte Cassandra und sah Helen dabei direkt in die Augen.
    »Ja, natürlich«, antwortete Helen und fand es peinlich, dass sie sich einen Moment lang so dagegen gesträubt hatte. Tapfer überwand sie das panische Gefühl der Nacktheit, das sie schon bei dem Gedanken überfiel, die Kette abzunehmen. Sie hatte sie kaum in Cassandras ausgestreckte Hand gelegt, als sie auch schon einen brennenden Schmerz am Unterarm verspürte.
    »Cass, bist du verrückt?«, schrie Lucas und entriss seiner Schwester einen kleinen Dolch. Helen spürte, wie jemand von hinten an sie herantrat und ihr die Hand auf die Schulter legte. An seiner Größe erkannte Helen, dass es Hector war.
    »Es tut mir leid, Helen. Aber das war der einzige Weg, es zu beweisen«, sagte Cassandra verlegen.
    »Schon gut«, murmelte Helen, die noch gar nicht begriff, was passiert war. Alle starrten auf ihren Arm. Sie schaute ebenfalls hin und betrachtete das Blut, das aus der Schnittwunde auf den Teppich tropfte.
    »Aber es ist doch nur eine Halskette«, sagte Helen und ließ den Anhänger an der Kette hin und her schwingen. Der Schnitt am Arm war bereits verheilt.
    »Es wird zu dem, was es für dich sein soll, das ist ein Teil seiner Magie«, sagte Cassandra, die verzweifelt die richtigen Worte suchte, um Helen die Besonderheit des Anhängers zu erklären. »Das ist auch der Grund, warum jeder etwas anderes darin sieht. Es liegt daran, dass es so etwas wie das schönste Schmuckstück oder das schönste Irgendwas nicht gibt. Wie soll ich das nur erklären?«
    »Ich finde ganz andere Dinge schön als mein Zwillingsbruder, weil die Geschmäcker nun mal verschieden sind«, erklärte Ariadne logisch.
    »Stimmt genau«, bestätigte Cassandra.
    »Aber wieso ein Gürtel?«, wollte Helen wissen.
    »Nun, vor ein paar Tausend Jahren galten Gürtel als sehr attraktiv, aber sie waren auch eine Art Schutz für ihren Träger. In manche Gürtel waren sogar Knochen- oder Bronzeplatten eingearbeitet wie bei einer leichten Rüstung«, erklärte Castor. Er wirkte abwesend und Helen vermisste seine gewohnte Freundlichkeit. »Aber der Cestus bestand aus zwei Teilen. Dem Gürtel selbst und seinem Schmuck. Es war dieser Schmuck, der die Göttin unwiderstehlich für denjenigen machte, den sie verführen wollte, und er hatte die Fähigkeit, sich dem Geschmack von jedem anzupassen, der ihn ansah. Im Laufe der Zeit kamen Gürtel aus der Mode, aber der Verwandlungszauber des Cestus ist unverändert geblieben. Er kann sich in alles verwandeln, was er sein soll, um dich attraktiver zu machen, Helen. Undall diese Jahre brauchtest du ihn nur als ganz normale Halskette.«
    »Ich habe sie schon immer gemocht«,

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