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Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt

Titel: Göttlich verdammt - Angelini, J: Göttlich verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josephine Angelini
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durch. Das bist du , Helen, und ich habe keine Angst vor dir oder deinen Blitzen. Und das solltest du auch nicht.«
    Helen sah ihm ins Gesicht. Seine Augen strahlten so viel Zuversicht aus.
    »Weißt du was?«, sagte sie und richtete sich auf. »Ich will lernen, wie ich mit meinen Blitzen umgehen muss.«
    »Ja, das willst du!«, rief Lucas. Als sie den Sportplatz verließen, fuhr Hector mit seinem Geländewagen vor, und der Rest der Delos-Nachkommen stieg aus.
    »Wir testen jetzt ihre Blitze!«, rief Lucas ihnen zu. Jason und Hector sahen sich mit großen Augen an und rannten los.
    »Wie lange ist es her?«, wollte Hector wissen, der aufgeregt wie ein Schuljunge auf sie zusprintete.
    »Ungefähr eine Stunde und fünfundvierzig Minuten«, sagte Lucas. »Und sie hat acht Liter Wasser getrunken.«
    »Und ich bin immer noch durstig«, gestand Helen.
    »Los, hol ihr mehr Wasser, Lucas!«, befahl Cassandra, als auch sie und Ariadne eintrafen. »Wie soll sie ohne Wasserstoff Blitze erzeugen?«
    »Alles klar«, sagte Lucas sofort. Er sprang in die Luft und flog in weniger als zwanzig Sekunden zum Haus und wieder zurück. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du Durst hast?«, fragte er Helen, als er ihr eine große Wasserflasche reichte.
    »Ich schätze, ich muss in Zukunft mehr darauf achten«, murmelte Helen verlegen.
    »Du musst auf alles achten, was dich stärker macht. Und deine Blitze machen dich sehr stark«, verkündete Hector. Helen setzte die Flasche an und trank sie in drei Schlucken leer.
    »Die Tür war der Hammer!«, rief Jason und fuhr sich in dieser Art und Weise übers Gesicht, die Helen bereits bei Lucas und Hector aufgefallen war. »Die sah aus, als hätte man sie mit einem Industrie-Schweißbrenner bearbeitet.«
    »Was meinst du, wie viel Volt du jetzt zur Verfügung hast?«, fragte Cassandra. Sie befanden sich mittlerweile alle in der Arena.
    »Keine Ahnung.« Helen zuckte mit den Schultern. Sie fühlte nach der Ladung und versuchte, sie einzuschätzen, aber sie konnte sie nicht beschreiben. »Es ist nur ein Gefühl, keine Digitalanzeige, Cass.«
    »Oh, wartet mal!«, sagte Cassandra und hob die Hände. »Vielleicht finde ich einen Weg, die Stärke zu messen.«
    »Cassie, streben kannst du in der Schule! Wir wollen sofort sehen, was Helen kann«, sagte Hector.
    »Also gut, von mir aus! Entschuldige, Helen. Wann immer du bereit bist«, lenkte sie zögernd ein.
    Die anderen gingen hinter Helen in Deckung und ließen ihr genügend Platz, ihren Blitz in den Sand der Arena zu schießen. Helen streckte die rechte Hand aus. Da das die Hand war, mitder sie schrieb, kam sie ihr nicht richtig vor, und so versuchte sie es mit der linken. Dann beschwor sie den Blitz herauf – zum ersten Mal mit voller Absicht.
    Der Blitz schoss nur so aus ihrer Hand. Keine statische Elektrizität, kein mickriger Funken, sondern ein richtiger Blitz. Er entlud sich gleißend hell und knallte so laut wie ein ganzes Orchester. Eine Sekunde lang war alles in ein eisblaues Licht getaucht und in der nächsten Sekunde war die Hälfte der Arena mit einer dicken Schicht aus qualmendem, bernsteinfarbenem Glas bedeckt.
    Einen Moment lang brachte niemand einen Ton heraus.
    »Oooh, shit«, fluchte Hector halblaut.
    Helen schnalzte mit der Zunge gegen ihren Gaumen und stolperte auf die Wasserflasche zu, die Lucas ihr hinhielt. Sie kippte den Liter in fünf großen Schlucken herunter.
    »Das war vielleicht ein bisschen viel«, sagte sie und lehnte sich gegen Lucas.
    »Damit hättest du fünfzig Leute frittieren können«, murmelte Ariadne fassungslos, und ihr Blick wanderte von Helen zu der unregelmäßigen Glasschicht.
    »Ich will keine fünfzig Leute frittieren. Lieber fünfzig Pommes. Wer würde auch nicht gerne fünfzig Pommes wollen? Die sind ja sooo lecker«, lallte Helen und spürte selbst, wie dämlich sie grinste.
    »Die Elektrizität verwirrt sie ein bisschen«, erklärte Lucas den anderen verlegen. »Ich hoffe, das schadet ihr nicht.«
    »Es ist nicht die Stromstärke, Lucas. Sie ist total ausgetrocknet«, widersprach Cassandra vorwurfsvoll. »Ihr Körper kann mit derElektrizität umgehen. Es ist der Flüssigkeitsmangel, der sie ein wenig betrunken wirken lässt. Aber das ist nicht von Dauer und schadet ihr auch nicht, also hör auf, dir Sorgen zu machen.«
    In der Küche hielt Helen gierig den Mund unter den Wasserhahn. Alle warteten geduldig, bis sie fertig getrunken hatte, und tauschten hinter ihrem Rücken bedeutungsvolle Blicke.

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